Shopwings muss an transparenter Preisgestaltung arbeiten

Veröffentlicht: 27.04.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.04.2015

Shopwings, Rocket Internets Lieferservice für Lebensmittel aus dem nächsten Supermarkt, verlangt höhere Preise – das ist im Prinzip nicht verwerflich, doch die Transparenz bei der Preisgestaltung lässt zu wünschen übrig.

Apfel mit Geld im Innern

(Bildquelle Apfel mit Geld: Vitaliy Krasovskiy via Shutterstock)

37 Prozent. Das ist der Aufschlag, den Shopwings offenbar durchschnittlich bei der Bestellung auf die Produktpreise berechnet. Das hat zumindest ein Test von toptestsieger.de bei der Bestellung in einer Lidl-Filiale ergeben. Demnach hätten die Tester beim Supermarkt direkt 74,17 Euro bezahlt – bei Shopwings lag der Preis bei 99,52 Euro. Der höchste Preisaufschlag fand sich bei einem Sonderangebot: Bio-Orangen gab es bei Lidl für 99 Cent, Shopwings gab 2,39 Euro als Preis an.

Dass Shopwings einen Aufschlag berechnet, dürfte kaum verwundern. Schließlich muss auch der Lieferdienst Geld verdienen und die Lieferkosten von 4,90 Euro ab der zweiten Bestellung dürften dazu kaum reichen. Problematisch ist aber die mangelnde Transparenz: So gibt Shopwings in seinen AGB lediglich an: „Die Preise der Waren werden von ShopWings festgelegt und sind nicht an den Preis gebunden, den das ausgewählte Geschäft für die Ware erhebt.“

Instacart mit ähnlichen Problemen

Hier endet aber die Transparenz. Für den Kunden bleibt nicht ersichtlich, wie sich der Preis bei Shopwings zusammensetzt und wieviel er wirklich für den Service bezahlt. Besonders heikel: Auf der Startseite wirbt das Unternehmen damit, dass Kunden die Produkte „zu günstigen Preisen auswählen“ können – bei einem Aufschlag von bis zu 141 Prozent je nach Produkt ist diese Formulierung aber zweifelhaft.

Der amerikanische Lieferdienst Instacart stand bis vor Kurzem vor demselben Problem: Auch hier war für Kunden nicht ersichtlich, wie sich der Preis zusammensetzt und wann er von dem Preis im Supermarkt abweicht. Instacart hat das laut Re/Code nun geändert und gibt ab sofort an, wann der Kunde mehr bezahlt als im Markt. Shopwings sollte sich dieses System durchaus zum Vorbild nehmen.

Kommentare  

#1 Alexander Kipp 2015-04-27 13:59
Mit solchen Preisen werden sie es gegen die händlereigenen Lieferdienst (Rewe etc.) schwer haben - ist auch gut so, denn das ist nur eine weitere Samwer-Copycat, die die Mitarbeiter ("Shopper") ausbeutet und die die Welt echt nicht braucht...
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