Neues aus dem Bekleidungssektor: Ein Farmville für Mode und ein Ebay für Eltern

Veröffentlicht: 28.02.2012 | Geschrieben von: Daniel Platz | Letzte Aktualisierung: 28.02.2012

In sozialen Netzwerken ist vieles möglich und der Handel mit digitalen Produkten ist längst kein Geheimtipp mehr. Von digitaler Kleidung anhand echter Vorbilder in Second Live über digitale Ausstattungsgegenstände für passionierte Rollenspieler in Word of Warcraft bis hin zur Ausstattung für den virtuellen Bauernhof oder kleinen virtuellen Geschenken bei Facebook geben Menschen ihr Geld für elektronische Güter aus.

Die Macher des derzeit auf britische Nutzer begrenzten Projekts Fantasy Shopper glauben, dass das Potenzial des Marktes noch lange nicht ausgereizt ist und konnten mit ihrer Idee eines virtuellen Mode-Shopping-Portals auch mehrere Geldgeber überzeugen. Das Startup setzt auf (vornehmlich weibliche) Internetnutzer, die sich spielerisch mit ihrem eigenen Modegeschmack auseinandersetzen wollen und diesen gern mit anderen teilen – sich also als in einem sozialen Netzwerk als Mode-Experten präsentieren wollen.

Markenbewusstsein plus Spieltrieb plus Facebook ist gleich: Millionenkapital

Geld kommt beim Kauf digitaler Kleidungsstücke, die echten Produkten aus der Offlinewelt entsprechen, in Onlineshops ins Spiel. Die Nutzer sollen mit Wettbewerben und Gewinnspielen bei Laune gehalten werden. Als soziale Netzwerkbasis kommt – wie könnte es anders sein – Facebook zum Einsatz.

Pragmatische Gemüter mögen die Idee überschätzt halten, doch dass die Investoren sie für ähnlich attraktiv wie die von Farmville und Co. halten, zeigt die Höhe der per Seed-Finanzierung erzielten Investitionssumme – denn die ist siebenstellig.

Schont Stauraum, Geldbeutel und Nerven: kinderado.de

Einem ganz klassischen, aber immer hochinteressanten Bereich widmet sich Gründungsidee Nummer zwei: gebrauchter Kinderkleidung. Die Kleinen wachsen so schnell aus ihren Sachen heraus, dass diese oft noch gut erhalten und zu schade zum Wegwerfen sind. Das Startup kinderado greift eine beliebte Lösungsvariante findiger Mütter und Väter für das Problem auf – Kleidung tauschen.

Andere Familien mit jüngeren Kindern fungieren also als Abnehmer für die überflüssige Kleidung und solche mit älteren Kindern als Lieferant – oder alles auf einmal bei mehreren Kindern. Das Team von kinderado erweitert dieses Prinzip nun vom Freundes- und Bekanntenkreis auf einen ungleich größeren Nutzerkreis im Internet. Dabei haben die Nutzer zwei Möglichkeiten: Sie können die Kleidungsstücke tatsächlich mit anderen tauschen, wobei alle Tausch-Teilnehmer auch selbst Sachen anbieten müssen. Oder die Eltern begeben sich auf den virtuellen Marktplatz und kaufen oder verkaufen Kinderkleidung. Für kinderado fällt in diesem Fall eine Verkaufsprovision von acht Prozent ab.

Die Macher des Portals legen nach eigener Aussage großen Wert auf Fairness und einen günstigen (Tausch-) Handel auf ihrem virtuellen Flohmarkt. Die eingestellten Pakete liegen dann häufig auch im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich. Solange die Kids also kleiner sind, könnte kinderado tatsächlich zum Eldorado für geplagte Eltern werden. Spätestens mit dem Teenager-Alter aber dürfte das Konzept nicht mehr greifen – denn wer hat damals schon gern gebrauchte Kleidung anderer aufgetragen?

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