TikTok

Hessen prüft behördliches Verbot der „Hot Chip Challenge“

Veröffentlicht: 23.10.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 23.10.2023
Hot Chip

Auf TikTok kursiert momentan ein Trend, bei dem Kinder und Jugendliche extrem scharfe Chips verspeisen. Infolgedessen mussten einige Teilnehmer:innen dieser Internet-Challenge im Krankenhaus behandelt werden. Jetzt prüft das hessische Verbraucherschutzministerium mögliche Konsequenzen. 24 Packungen des Herstellers „Hot Chip“ wurden dafür in einem Labor untersucht, wie der Spiegel berichtete. 

Zu hoher Capsaicin-Gehalt

Die aus Tschechien stammenden Chips enthalten einen hohen Wert Capsaicin, welches in Chilischoten vorkommt. Durch das Capsaicin entsteht die starke Schärfe der Chips. Der Stoff steht im Verdacht, Gesundheitsschäden bei Kindern und Jugendlichen hervorzurufen. Das Ministerium gab an, dass die Capsaicin-Werte der untersuchten Chips stark voneinander abwichen. Um eine endgültige Entscheidung abzugeben, muss nun das Bundesinstitut für Risikobewertung seine toxikologische Bewertung des Stoffes überarbeiten. 

Die Behörden in Tschechien sind der Ansicht, das Produkt sei bereits ausreichend gekennzeichnet und Verbraucher:innen werden durch die Informationen auf dem Etikett hinreichend gewarnt. 

Der Warnhinweis, der Kindern, Schwangeren und Stillenden vom Verzehr abrät, ist allerdings nicht in deutscher Sprache auf der Verpackung abgedruckt. 

„Von TikTok bis zum Krankenwagen ist es da oft nicht weit“

Der Landesbetrieb hessisches Landeslabor (LHL) zieht es in Betracht, die Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Schon jetzt warnt das Ministerium vor der Chips-Challenge. „Von TikTok bis zum Krankenwagen ist es da oft nicht weit. [...] Das Ganze ist deshalb nichts anderes als gefährlicher Unfug“, so das Ministerium. 

Aufsehen erregt hatte der Trend unter anderem, als ein elfjähriger Junge Mitte Oktober aufgrund der Challenge ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. 

Die Hersteller der Chips „Hot Chip“ erklärten, die Sicherheit und Gesundheit der Konsument:innen habe höchste Priorität. Die Chips werden gemäß der EU-Vorschriften hergestellt, getestet und für den menschlichen Verzehr zertifiziert, so ein Sprecher des Unternehmens. Das Angebot richte sich allerdings an Erwachsene und die Verpackung sei mit ausdrücklichen Warnhinweisen versehen. Das Unternehmen plant jedoch bereits, die Warnhinweise zu verbessern. 

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#1 Dirk 2023-10-24 13:10
Vielleicht besser TikTok komplett verbieten?
Oder kommt von dort irgendwas, das die Menschheit weiterbringt?
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