Real digital: Aufbruch ins (Un-)Gewisse – Real.de soll mehr als ein Marktplatz sein

Veröffentlicht: 21.06.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.06.2017

Im Februar ist Hitmeister unter das Dach Real.de gewandert. Der Start verlief für alle Beteiligten zufriedenstellen, jetzt gilt es, nach vorne zu schauen: Eine klare Omnichannel-Strategie soll zum Erfolg führen.

Real.de

© Händlerbund

„Real kauft den Online-Marktplatz Hitmeister“ – am 1. April 2016 rechneten im ersten Moment alle mit einem Aprilscherz. Ein etablierter Handelsriese, der bereits einen eigenen Online-Shop führt, übernimmt einen Marktplatz mit einer „Markenbekanntheit von unter 2 Prozent“, wie Gerald Schönbucher, Gründer von Hitmeister und Geschäftsführer Real Digital Services, auf dem E-Commerce Day 2017 in Köln Mitte Mai zu Protokoll gibt. Branchenexperten waren überrascht. Nun, ein Jahr später, kann man die Marke „Hitmeister“ getrost zu den Akten legen, denn am 15. Februar zog das Portal komplett unter das Dach von Real.de. Für Händler änderte sich dadurch wenig und doch in gewisser Weise alles.

Alles neu macht der Mai

Wäre das Wetter tatsächlich ein Omen, man müsste sich Sorgen machen um Real an diesem 12. Mai im Rheinenergiestadion in Köln, der wechselhaft startet und mit einer Unwetterwarnung endet – aber wer will schon abergläubisch sein? Der 8. E-Commerce Day firmiert erstmals nicht mehr unter Hitmeister, sondern unter Real und das lässt sich kaum übersehen. In den Logen des Stadions des 1. FC Köln, dessen Trikotsponsor im Online-Geschäft mit Lebensmitteln längst einen großen Vorsprung hat, hat man vielleicht ein wenig zu sehr darauf geachtet, die Marke „Real“ zu positionieren. Stände, Hinweistafeln, selbst die kleinen Tischaufsteller am vorabendlichen Multichannel-Stammtisch (drei bis vier pro Tafel!), verankern das Logo in den Köpfen der Besucher. Vielleicht wollte man nur ein vernünftiges Gegengewicht zum Trikotsponsor des FC schaffen, vielleicht will man aber auch endlich „all-In“ gehen, denn die neuerlich entfachte Online-Sehnsucht des Unternehmens lief in den vergangenen zwölf Monaten eher unter dem Radar. „Da hat man ja lange Zeit nicht so viel gesehen“, räumt Schönbucher ein.

Technologie trifft Reichweite

Das hatte allerdings ganz praktische Gründe. Zwei Unternehmen, zwei Technologie-Plattformen und nicht zuletzt zwei Teams mussten miteinander vereint werden. Das kostet Zeit und Arbeit. Darum vollführte man auch nicht schon im vergangenen Jahr den Kaltstart und ließ sich die nötige Zeit, um Hitmeister und Real.de zu verschmelzen. Hitmeister brachte die selbstentwickelte Plattform-Technologie (inklusive Zahlungsabwicklung, Anti-Fraud-Management etc.) und die Händler sowie ein starkes Online-MarketingTeam, Real brachte die Reichweite von 282 Märkten und 1 Million Kunden pro Tag. „Die Marke Real bringt den Stempel ‚Trust’. Das hilft uns auch bei der organischen Reichweite bei Google. Die Marke hilft dem E-Commerce-Strukturset, das Hitmeister mitgebracht hat“, so Schönbucher.

Dass sich hier zwei gefunden haben, sieht man auf und neben der Bühne, wenn man Schönbucher und Jan-Philipp Blome, die Real Digital Services nun gemeinsam leiten, zuhört. „Als wir uns getroffen haben, war nach einer halben Stunde klar, wie es aussehen soll, wie es gemacht werden muss und zwar ziemlich genau so, wie es heute geworden ist“, sagt Blome. „Mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger ist die Frage, wie man die Teams zusammen bekommt. Und auch das ist hervorragend gelungen.“ Die gute Chemie zwischen den Teilnehmern war einer der Hauptgründe, warum sich Real letztlich für Hitmeister entschieden hat, denn natürlich war das nicht die einzige Option. Das Projekt Online-Marktplatz komplett inhouse auf die Beine zu stellen, wurde relativ schnell verworfen und natürlich schaute man sich im Nachgang auch Konkurrenten von Hitmeister an. Patrick Müller-Sarmiento, CEO von Real, führt aus: „Man sondiert, lernt Leute kennen, baut Vertrauen auf. Der Prozess ist strukturiert, aber danach muss es einfach stimmen, logisch und personell. Wenn das nicht gepasst hätte, dann hätten wir es auch nicht gemacht. Und Fakt ist: Es passt zwischen den Teams.“

Darüber hinaus gestaltete sich die Integration der Teams schon deshalb vergleichsweise einfach, weil die Abteilungen auch weiterhin relativ komplementär aufgeteilt sind. Das ehemalige Hitmeister-Team in Köln kümmert sich weiterhin hauptsächlich um die Software-Entwicklung und das Online-Marketing, während das OnSite-Team von Real in Düsseldorf geblieben ist. Die Teams konnten weitgehend erhalten bleiben und „Düsseldorf und Köln ist eben auch einfacher als Hamburg und München“, so Blome.


Onlinehändler Magazin 06/2017

Dies ist ein Auszug aus dem Artikel „Aufbruch ins (Un-)Gewisse – Real digital: Real.de soll mehr als ein Marktplatz sein“. Den vollständigen Beitrag finden Sie in der Juni-Ausgabe unseres Onlinehändler Magazins. Im Artikel blicken wir auf die Strategie, die der Lebensmittelkonzern mit seinem Marktplatz verfolgt, auf Omnichannel-Möglichkeiten für Marktplatz-Händler und die Sache mit der Lieferung von Lebensmitteln.

Aber auch darüber hinaus finden Sie im Heft jede Menge Hintergründe zum Online-Handel. Wir erklären etwa, was bei einem Relaunch zu beachten ist, nehmen das Ebay-Frühjahrsupdate auseinander und blicken uns in den Retouren-Abteilungen verschiedener Online-Händler um.

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Kommentare  

#1 fischermax676 2017-06-22 14:29
Die beste Werbung ist nicht Zeitung- oder TV-Werbung sondern das ist Stil des Unternehmens! Es enthaelt Logo, Visitenkarte, Briefumschlag, Briefkopf und natuerlich Favicon!.
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