Einreiseverbot: Trump sorgt für Wut und Chaos – auch bei Google, Facebook & Co.

Veröffentlicht: 30.01.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.01.2017

Am Wochenende herrschte in den USA viel Chaos. Der Grund: Donald Trump, frisch vereidigter Präsident der Vereinigten Staaten, hat eines seiner Wahlversprechen in die Tat umgesetzt und ein Einreiseverbot für bestimmte Bevölkerungsgruppen erlassen. Kritiker erheben ihre Stimmen, denn dieses Verbot sei nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch für viele Großunternehmen wie Amazon oder Google mit weitreichenden Problemen verbunden.

Eingangsverbot
© Mariusz Switulski – shutterstock.com

Donald Trump fackelt nicht lange und hat damit begonnen, seine Wahlversprechen in die Tat umzusetzen. Er verhängte nun einen Einreisestopp – konkret heißt das: Menschen aus insgesamt sieben mehrheitlich muslimischen Staaten dürfen aktuell nicht in die USA einreisen. Betroffen sind Menschen aus dem Iran, aus Irak und Libyen, Somalia, dem Sudan, dem Jemen sowie aus Syrien. Das Einreiseverbot gelte für die kommenden 90 Tage. Trump begründete diese Maßnahme laut Spiegel mit der Sorge vor „radikalen islamischen Terroristen“.

Darüber hinaus hat Trump erlassen, dass die USA in den kommenden 120 Tage keine syrischen Flüchtlinge aufnehmen werde. In dieser Zeit soll unter anderem der Heimatschutz die Überprüfungsprozesse für Flüchtlinge optimieren und verschärfen. Erst wenn dies geschehen ist, sollen wieder Flüchtlinge aufgenommen werden.

Einreiseverbot sorgt für Chaos an Flughäfen; Namhafte Konzerne kritisieren den Schritt

Welches Ausmaß das Einreiseverbot verursachen werde, wurde schnell klar. Laut FAZ entstand an den Flughäfen rasch großes Chaos. Selbst Reisende, die gültige Aufenthaltspapiere für die Vereinigten Staaten vorlegten oder gar eine Green Card besitzen, seien an den Flughäfen festgesetzt und teils in Handschellen abgeführt worden. Zwar entschied eine Bundesrichterin am Samstagabend, „dass die in den Transitzonen festsitzenden Reisenden bleiben können, wenn sie gültige Visa haben“, doch ist dies nur eine kurzfristige Lösung für ein gigantisches Problem.

Auch für die Großen und Mächtigen der E-Commerce-Branche bringt das Einreiseverbot Konsequenzen und Probleme mit sich. In der US-Technologiebranche, die sich im sagenumwobenen Silicon Valley zentriert, arbeiten viele muslimische Angestellte – natürlich auch aus muslimischen Ländern. Es sei „eine traurige Woche“, zitiert Reuters den Chef von Netflix, Reed Hastings. Er rief dazu auf, sich zusammenzutun und „die amerikanischen Werte zu schützen“.

Namhafte Unternehmer versprechen Hilfe

Google-Chef Sundar Pichar, sagte, dass das vorübergehende Einreiseverbot bei Google mehr als 100 Mitarbeiter betrifft. Trump errichte hohe Barrieren für die Talente der Branche. Auch Mark Zuckerberg lehnt die Einwanderungspolitik von Donald Trump entschieden ab: „Die Vereinigten Staaten sind eine Nation von Einwanderern, und darauf sollten wir stolz sein“, zitiert Heise Online den Facebook-Gründer. Auch seine Ahnen und die Ahnen seiner Frau seien aus anderen Ländern wie Deutschland, Österreich und Polen bzw aus China und Vietnam eingewandert. Darüber hinaus rief er dazu auf, sich für Flüchtlinge und Hilfsbedürftige einzusetzen und ihnen die „Türen offen“ zu lassen.

Auch der Chef von Airbnb, Brian Chesky, setzte sich für die Betroffenen des Einreiseverbots ein. Er bot allen „gestrandeten Reisenden kostenlose Unterkünfte an“, wie Heise an anderer Stelle berichtete. Travis Kalanick, CEO des Taxikonkurrenten Uber, will betroffene Fahrer seines Unternehmens mit einem 3 Millionen Dollar-Fond unter die Arme greifen. Auch erste rechtliche Schritte seien in Angriff genommen worden. Nach Informationen von The Verge griff er das Einreiseverbot als „ungerecht“ an.

Das Einreiseverbot von Donald Trump ist eine Maßnahme, die weltweit für Empörung und Kritik sorgt und sich auf die Wirtschaft und Industrie, den Sport, Kunst, Kultur und Wissenschaften auswirkt und nicht umsonst auch aus der Politik herbe Kritik erntete.

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