Promoted Listings: Ebay führt Cost-per-Sale-Modell ein

Veröffentlicht: 27.05.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.05.2015

Mit einer neuen Reihe an Werbeformaten will Ebay den Werbemarkt aufmischen. Vor allem mit einem Prinzip könnte der Marktplatz dabei Erfolg haben: Durch ein Cost-per-Sale-System sollen Werbetreibende nur dann zur Kasse gebeten werden, wenn der Kunde das beworbene Produkt auch kauft.

Ebay Logo vor der Firmenzentrale

Bildquelle: Denis Radovanovic / Shutterstock.com

Mit dem sogenannten „Commerce Advertising“ bietet Ebay Werbetreibenden künftig eine neue Reihe von Services. Ein neuer dieser Werbeservice sind die „Promoted Listings“: Hierbei sollen Händler durch ein einfach zu bedienendes Tool die Produkte auswählen können, die sie bewerben möchten. Anschließend legen sie die „Ad Rate“ – einen Prozentsatz vom Verkaufspreis des Produktes, den sie für die erhöhte Sichtbarkeit zahlen möchten – fest. Die Produkte werden dann angezeigt, sobald sie für einen Kunden relevant sind.

„Wir haben hart daran gearbeitet, die Tools einfach aber wirkungsvoll für die Händler zu machen und unser Team hat die Komplexität stetig verringert, um das Nutzererlebnis so einfach wie möglich zu gestalten“, erklärt Alex Linde, Vice President Advertising und Monetization. Er sei davon überzeugt, einen neuen Maßstab für die Industrie geschaffen zu haben.

Ebay muss Werbeanzeigen gezielter ausspielen

Den größten Umbruch bringt Ebay aber mit dem Cost-per-Sale-Modell: Fielen für Werbetreibende bisher für jeden Klick auf eine Werbeanzeige Kosten an, muss der Händler in Zukunft nur bei einem erfolgreichen Verkauf durch ein „Promoted Listing“ zahlen. Das bedeutet, dass Ebay nur dann Geld an den Promoted Listings verdient, wenn der Marktplatz die Werbeanzeigen effizient ausspielt. Damit steht Ebay in der Verantwortung, die Anzeigen noch gezielter zu setzen.

„Wir glauben, dass wir damit das Richtige für die zehnmillionen Unternehmen tun, die auf unserer Plattform werben und verkaufen“, so Linde. Die „Promoted Listings“ werden je nach ausgewählter Ad Rate, aber auch der Beliebtheit des Produkts und der Leistung des Händlers gewertet. Damit soll sichergestellt werden, dass Kunden die passenden Produkte von den Händlern, die das beste Einkaufserlebnis bieten, angezeigt bekommen.

Die „Promoted Listings“ werden ab Juni zunächst für ausgewählte Shops in Deutschland, den USA, Großbritannien und Australien verfügbar sein. Im Laufe des Jahres sollen dann auch weitere Händler hinzukommen.

Kommentare  

#4 Stefan Franke 2015-05-27 14:43
Ob sich die Sache für kleine Händler wie uns rentiert bleibt abzuwarten, da ja auch Gebühren etc. schon den Preis entweder in die Höhe treiben oder die Marge verringern. Wenn man nun die Produkte für kleines Geld bewerben kann wäre das sicherlich ein Gewinn, aber ich denke dass große Händler die Preise nach oben treiben werden und es für den kleinen Geldbeutel nicht erschwinglich sein wird.

Allerdings finde ich die Option, dass die Gebühr nur anfällt wenn tatsächlich ein Verkauf stattfindet eine gute Lösung, da man zumindest eine sichere Grundlage zur Kalkulation in Händen hält.

Mal sehen, wann es für alle Händler verfügbar ist, einen Versuch ist es allemal wert.
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#3 Marc 2015-05-27 12:39
Wir hatten früher mit unserem Web Shop, also nicht Ebay, über Google unsere Seite und Produkte beworben, aber es rentierte sich nicht auf die Dauer mit unserem schmalen Werbeetat. Ich sehe allerdings bei Ebay den Vorteil, dass nur tatsächliche Verkäufe bezahlt werden müssen. Es ist jetzt die Frage in welcher Höhe die Kosten dafür sein werden. Wenn das System ähnlich wie dem bei Google ist, dann hat man auch bei Ebay nur eine reale Change, wenn man in der Lage ist tief in die Tasche zu greifen.
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#2 Paul Debo 2015-05-27 10:55
20 Prozent auf ALLES außer Tiernahrung. Wer kennt das nicht und weis zu welchem Ergebnis das geführt hat. Ebay und Co. gehen ganz einfach die Möglichkeiten aus die tatsächlich greifen und zwar langfristig. Solange die Ebay Kunden und Händler das mitmachen solange geht das Theaterstück weiter. Vielleicht ist es an der Zeit mit einem anderen Bewusstsein solche Themen zu bearbeiten. Wir rennen dem Geld so schamlos hinter her. Ist das eine sinnvolle Lebensbereicher ung?
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#1 Richard W. Pfeiffer 2015-05-27 08:09
Hier ist ja dann schon wieder ganz klar wer hier die Gewinner sind. Es ist eigendlich gleich wer es macht ob Ebay oder Amazon, ich bin der Meinung das alle die, die vielen kleinen Händler die sich solch eine Werbeausgabe nicht leisten können total unterschätzten. Mir fällt dabei immer das Beispiel einer Gaststätte in einer x beliebigen Stadt ein. Dies Gaststätte hat Ihre Stammkunden die täglich einen gewissen Betrag in der Gaststätte lassen und Sie hat die Laufkundschaft. Wenn der Wirt jetzt sein Marketing umstellt und seinen Stammkunden einen sonderpreis macht und die Laufkundschaft zahlt einen höheren Preis bleibt die Laufkundschaft irgendwann weg. Fazit: der Wirt verdient nur noch an den Stammkunden und das ist auf dauer nicht genug.
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