Microsoft darf LinkedIn übernehmen – aber nur unter Bedingungen

Veröffentlicht: 07.12.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.12.2016

Im Sommer 2016 hatte Microsoft angekündigt, das soziale Netzwerk LinkedIn übernehmen zu wollen. Für diesen Deal griff der US-Riese auch kräftig in die Tasche. Nun wurde die Übernahme von der EU-Kommission durchgewunken. Zumindest, wenn bestimmte Auflagen erfüllt werden.

Linkedin als App
scyther5 / Shutterstock.com

Mehr als 26 Milliarden Dollar hat sich Microsoft die Übernahme des Social-Media-Portals LinkedIn kosten lassen. Den Deal hatte das Software-Unternehmen Mitte Juni 2016 recht überraschend verkündet und damit LinkedIn zugleich enormen Rückenwind verschafft. Wie ein Blick auf die Aktie des Netzwerkes zeigt, schoss diese nach der Übernahme in die Höhe und hat sich seitdem auch weiterhin recht positiv entwickelt.

Linkedin-Aktie, Screeshot bei Google
Linkedin-Aktie, Screeshot Google

Doch natürlich müssen mit Blick auf die Marktmacht auch die Wettbewerbshüter aus Brüssel einem solchen Deal zustimmen. Und das haben sie nun, wie bei W&V zu lesen ist, auch getan – zumindest unter bestimmten Bedingungen. Denn natürlich liegt die Befürchtung nahe, dass LinkedIn als Microsoft-Tochter massiv an Sichtbarkeit gewinnt und andere Marktteilnehmer dadurch verdrängt oder konkurrierenden Unternehmen den Einstieg ins Geschäft erschwert. Eine solche Entwicklung wäre einer Vormachtstellung von LinkedIn enorm zuträglich und könnte den Markt gefährden.

Microsoft darf durch Übernahme keine Monopolstellung erlangen

„Mehr und mehr Europäer nutzen soziale Netzwerke für berufliche Belange“, kommentiert EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Der heutige Beschluss stellt sicher, dass die Europäer weiterhin freie Wahl zwischen solchen Netzwerken haben.“

So hat sich Microsoft beispielsweise verpflichtet, dass PC-Hersteller und Unternehmen „nicht gezwungen werden, Linkedin in Windows zu installieren“, so W&V weiter. Sollte das Betriebssystem auf Geräten vorinstalliert sein, so müssen die Verbraucher die Möglichkeit besitzen, LinkedIn von ihren Geräten zu entfernen. Auch die Konkurrenten werden im Zuge der Bedingungen in den Blick gerückt: So muss es für Anbieter anderer Netzwerke möglich sein, ihre Produkte auch in Zukunft ebenso kompatibel mit Microsoft zu verknüpfen, wie sie es zum derzeitigen Stand der Dinge sind.

Microsoft will nun keine Zeit ins Land ziehen lassen und das Geschäft in den kommenden Tagen unter Dach und Fach bringen.

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