Online-Handel: AGB werden ignoriert

Veröffentlicht: 13.11.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.11.2015

Allgemeine Geschäftsbedingungen sind die Grundlage für einen rechtssicheren Online-Handel. Hier finden Kunden Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Vertrag, zur Bestellung, dem Transport bzw. der Lieferung oder auch zur Bezahlung und zum Widerruf. Und obwohl sie daher zu den wichtigsten Elementen im E-Commerce zählen, werden sie von deutschen Verbrauchern oftmals ignoriert. Eine neue Studie zeigt, wie schlecht es um die AGB steht.

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Besonders die jungen User ignorieren die AGB

Mehr als die Hälfte aller deutschen Internetnutzer akzeptiert die AGB immer oder meistens – und das, ohne sie zu lesen. Zu diesem erschreckenden Urteil kommt eine neue Studie, die der Marktforscher TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes unternommen hat. Rund drei Viertel der Befragten (72 Prozent) gaben an, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen häufig zu lang und zu komplex seien, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Doch trotz dieses Verhaltens scheinen die meisten User dennoch zu wissen, welche immense Bedeutung die AGB innehaben: Nur 12 Prozent halten diese nämlich für unwichtig.

Ähnlich sieht es im Übrigen auch im Falle von Apps aus: Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) stimmt den AGB bei der Installation eines solchen Programms oder beim Einkauf immer oder meistens ungelesen zu. Wie bei Welt.de zu lesen, befasst sich nur jeder sechste User „gelegentlich“ mit den AGB, bevor er sein Häkchen setzt. Bei der Studie ließ sich die Tendenz feststellen, dass junge Surfer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen eher ignorieren als die älteren.

Datensicherheit als größte Schwachstelle

Außer zum Thema AGB widmete sich die Studie auch Fragen zu bargeldlosem Bezahlen. Wenig überraschend dürfte die Feststellung sein, dass fast jeder Befragte mindestens eine Art der zahlreichen bargeldlosen Payment-Möglichkeiten (inklusive EC-Karte) nutzt. Auch beim Thema Datensicherheit waren sich alle (98 Prozent) einig: Datensicherheit und Schutz von privaten, sensiblen Informationen haben oberste Priorität – obgleich drei von vier Befragten hier auch die größten Schwachstellen bzw. Missstände sehen.

Recht überraschen ist die Erkenntnis, dass etwa drei Viertel der User neue Zahlungsservices von Unternehmen wie Apple oder Google nicht nutzen würden. Rund die Hälfte schließt dies sogar mit Bestimmtheit aus. Wie sich diese ablehnende Haltung zum Beispiel auf die deutsche Einführung von Apple Pay auswirkt, bleibt abzuwarten.

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