Online-Supermarkt

Oda beliefert in Deutschland keine Kund:innen mehr

Veröffentlicht: 21.06.2023 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.06.2023
Oda-Fahrzeug biegt ab

Nach nicht einmal vier Monaten verabschiedet sich der norwegische Online-Supermarkt Oda wieder aus Deutschland: Das Unternehmen verkündete, das Endkundengeschäft zum 30. Juni einzustellen. Kund:innen können Bestellungen bei Oda also nur noch bis zum 29. Juni durchführen, danach ist Schluss. 

Malte Nousch, Managing Director von Oda Deutschland, zeigt sich „unglaublich stolz auf das, was das talentierte Team von Oda in Deutschland in so kurzer Zeit erreicht hat“. Man habe neue Maßstäbe für Qualität und Exzellenz im Online-Lebensmittelhandel gesetzt, so Nousch weiter. Umso verwunderlicher, dass das Unternehmen nun einen jähen Schlussstrich zieht.

Strategische Neuausrichtung als Logistikpartner

Hinter der Entscheidung steckt nach Unternehmensangaben allerdings eine strategische Neuausrichtung des Geschäfts in einem schwierigen Finanzierungsumfeld: Oda hatte vor Kurzem einen Strategiewechsel auf ein Logistics-as-a-Service-Geschäftsmodell begonnen. Hier wolle das Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil in der effizienten Lagerlogistik und Distribution nutzen. In diesem Zuge hatte Oda auch angekündigt, sein Endkundengeschäft in Finnland einzustellen.  

„Die Neuausrichtung erhöht das Marktpotenzial deutlich und macht kapitaleffizienteres Wachstum möglich. Das ist der beste Weg, um unser Ziel, das effektivste Handelssystem der Welt aufzubauen, weiter zu verfolgen”, erklärt Oda-CEO Karl Munthe-Kaas. 167 Mitarbeitende in Deutschland werden das Unternehmen aufgrund der Umstrukturierung verlassen müssen. Die Betroffenen seien bereits informiert und Oda suche Lösungen, um einen fairen und sozialverträglichen Übergang zu ermöglichen. 

Schnelles Wachstum in Norddeutschland

Oda war erst im Februar nach Deutschland expandiert und hatte seinen Lebensmittellieferdienst in Berlin verfügbar gemacht. Zwischenzeitlich umfasste das Sortiment über 9.000 Produkte. Oda belieferte in der Zeit seit dem Start nach eigenen Angaben mehr als 18.000 Kund:innen und erreichte einen annualisierten Jahresumsatz von 15 Millionen Euro. Auch die Erweiterung des Liefergebiets auf das Berliner Umland und große Teile Niedersachsen erfolgte und sollte den Grundstein für ein großflächiges Wachstum in Norddeutschland legen. Dazu wird es nun – zumindest in Form als Online-Supermarkt – nicht mehr kommen.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#2 Olaf 2023-06-24 08:41
[Anmerkung der Redaktion: Bitte halte dich an die Netiquette: www.onlinehaendler-news.de/... /
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#1 Fanny 2023-06-21 19:44
Sehr sehr schade finde ich diese Entscheidung. Ich hab Oda als einen qualitativ besseren Lieferdienst kennen lernen dürfen als zb Bringmeister. Traurig!
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