Der frühe Vogel

Umsätze im Online-Handel sind erstmals rückläufig

Veröffentlicht: 28.09.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 28.09.2023
Online-Shopping am Smartphone

Guten Morgen!
Die heutigen Themen des Tages: 
 Die E-Commerce-Umsätze gingen 2022 erstmals zurück 
Knuspr übernimmt den Lieferdienst Bringmeister
 Bei Tesla in Brandenburg sollen sich die Arbeistunfälle häufen

 

In Deutschlands größten Online-Shops und auf den Online-Marktplätzen gingen im Jahr 2022 die Umsätze erstmals zurück: Die 1.000 umsatzstärksten B2C-Online-Shops verzeichneten hierzulande einen Netto-Umsatzrückgang von 2,8 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 Milliarden Euro im Vergleich zu 2021, der Gesamtumsatz im deutschen E-Commerce beläuft sich auf insgesamt 77,7 Milliarden. Das ergab eine aktuelle Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI und ecommerceDB, die Erlöse der Branche seien seit dem Untersuchungsbeginn in den letzten 15 Jahren zum ersten Mal gesunken.

„Einige Shops kämpfen mit großen Umsatzrückgängen oder tauchen in der diesjährigen Studie wegen Geschäftsaufgabe sogar zum letzten Mal auf“, erläutert Lars Hofacker vom EHI, zu den Ergebnissen. Nach wie vor erwirtschaften die Top-100 über 70 Prozent des Umsatzes der Top-1.000. Gemessen am Bruttohandelsvolumen bilden Amazon mit 45 Milliarden Euro, Ebay mit 10,3 Milliarden Euro und Otto mit 7 Milliarden Euro die Top-3 im deutschen E-Commerce. Der Netto-E-Commerce-Umsatz der diesjährigen Top-10-Shops sank im Vergleich zu den Top-Platzierten im letzten Jahr um 9,7 Prozent. Stattdessen punkten aber vor allem kleinere Shops, sie verzeichneten im derzeitigen Ranking ein starkes relatives Wachstum. 

„Insgesamt betrachtet ist der Top-1.000-Umsatz 1,5-mal so hoch wie vor der Pandemie. Für das laufende Jahr rechnen wir als EHI aber zunächst mit einer Fortsetzung des rückläufigen Trends“, so der Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce im Institut weiter. Die Deutschen sind auch weiterhin bei Einkäufen rückläufig: Die Fachleute des Marktforschungsunternehmen Gfk prognostizieren für Oktober einen Rückgang ihres Barometers um 0,9 auf minus 26,5 Punkte. „Die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr dürften auf Null gesunken sein“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl laut Tagesschau. Die Neigung zu Anschaffung sei zwar leicht gestiegen und die Einkommenssituation sei etwas stabiler. „Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken“, so Bürkl.

Online-Supermarkt Knuspr kauft Bringmeister

Der Lebensmittel-Liefermeister Bringmeister wird künftig wohl zur Rohlik Group gehören. Diese sicherte sich die Übernahme von des Lieferdienstes der tschechischen Investmentgruppe Rockaway Capital über die eigene Tochtergesellschaft Knuspr. Diese soll dann eine Beteiligung an der Rohlik Group erhalten. Wie hoch diese ausfallen wird, sei aber noch offen und bemesse sich an der Entwicklung nach der Fusion in den nächsten Jahren, meldet Internetworld

Seit der Pandemie konnte die Rohlik Group jährlich ein Wachstum von 30 Prozent verzeichnen – durch die Übernahme dies noch gesteigert werden. Unter anderem sei geplant, die Standorte in Berlin und München auszubauen. In der bayerischen Hauptstadt könnte Knusprs Marktanteil dann 25 Prozent betragen.

Häufung von Unfällen in der Tesla-Fabrik in Grünheide auffällig

An dem brandenburgischen Standort des E-Auto-Riesen Tesla soll es offenbar fast täglich zu Arbeitsunfällen kommen. Im ersten Jahr seit Betriebsstart seien 247 Rettungswagen oder Hubschrauber zum Gelände beordert worden – umgerechnet wären das wohl dreimal so viele Fälle wie etwa im Audi-Werk in Ingolstadt. Dies schreibt Spiegel mit Verweis auf Dokumenten von Behörden und Rettungsdiensten, zuerst hatte der „Stern“ zum Thema berichtet. Zwischen Juni und November 2022 berichtete Tesla selbst mindestens über 190 meldepflichtige Unfälle – also alle entsprechenden Vorkommnisse, nach denen die Beschäftigten mindestens drei Arbeitstage lang ausfallen. Laut Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen, sei diese Häufung „nicht normal“. Tesla selbst äußerte sich dem Bericht nicht zu der Angelegenheit. 

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#2 Christofer 2023-09-28 19:39
Ich bin selber seit 10 Jahren Unternehmer und kenne im Grunde seit dem Start nur jedes Jahr ein + nach oben. Seitdem jedoch hier das erste Mal das Wort „Krise“ durch die Medien verbreitet wurde und erneut Angst und Schrecken unnötig verbreitet wurden, wird es Monat für Monat schlimmer. Aktuell habe ich für den Monat September im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 55%. 

Da hilft es nicht, dass alles um mich herum teurer wird, was man braucht, um seine Artikel weiter zu versenden. 
DHL/Post, Verpackungsmate rial und alles, was notwendig ist, um online Geld zu verdienen, ist extrem teuer geworden. Dann wird es ab 2023 erneut teurer durch die nutzlose CO2-Abgabenerhö hung. Dann wird erneut alles teurer. Unsere Regierung müsste mal anfangen, sich für uns zu interessieren, anstatt alles rauszuhauen in andere Leute Taschen, die es nicht bekommen dürften. Hier sehe ich das größte Problem, dass unsere Regierung einfach falsch kalkuliert. Ich sagt nur eins: Der Becker ist nicht gleich insolvent, wenn er keine Brötchen mehr backt, er macht nur eine Pause. Wenn Weihnachten erneut so in die Hose geht wie letztes Jahr, muss ich nach 10 Jahren auch dicht machen! „Danke, Deutschland, dass du für mich da bist! In Kroatien könnte ich zumindest bis zumindest 40000 Euro Umsatzsteuer befreit Geld verdienen. Hier wird man schon ab 23500 Euro abgeschröpft. Alles sehr sehr schlimm! Daher ab diesem Jahr startete ich meinen Reserveplan ins Ausland. Ciao Deutschland! Aber hier verlässt ja angeblich niemand das sinkende Schiff. hahahaha 
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#1 Anna G. 2023-09-28 11:54
Bezügl "Umsätze im Online-Handel sind erstmals rückläufig"

Das liegt an den vielen Produkten, die es leider nicht mehr gibt, bezw nur noch wenig Auswahl dafür viel teurer, sogar bei Ebay.

Dieses Jahr hab ich nur bei Temu, Shein und Aliexpress gekauft: dort bekommt man wenigstens alles noch und das auch noch "uninflationär" und sogar Plastikstohalme gäbe es ;)
Egal, dass der Artikel eine Woche bis 12 Tage dauert.
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