Internationaler E-Commerce: 85 Prozent der deutschen Händler verkaufen ins Ausland

Veröffentlicht: 12.07.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 12.07.2016

Der länderübergreifende oder Cross-Border Online-Handel wird immer wichtiger. Für deutsche Händler gehört der internationale E-Commerce längst zum Tagesgeschäft. 67 Prozent verkaufen aktiv ins Ausland. Für kleinere Anbieter gibt es allerdings auch Hürden.

Internationaler E-Commerce

(Bildquelle Internationaler E-Commerce: Horoscope via Shutterstock)

Für E-Commerce-Riesen wie etwa Amazon ist der Verkauf in mehrere Länder ganz normal. Doch der internationale Online-Handel wird auch für kleine und mittlere Unternehmen zusehends relevanter. Eine Befragung von Ibi Research hat ergeben, dass 67 Prozent der deutschen Händler aktiv ins Ausland exportieren. Immer noch 18 Prozent verkaufen zwar nicht gezielt über die Landesgrenze hinaus, aber nehmen Bestellungen aus dem Ausland zumindest an. Insgesamt verkaufen damit 85 Prozent der deutschen E-Commerce-Anbieter bereits ins Ausland.

Internationaler E-Commerce Studie

© ibi research 2016

Cross-Border-Handel: Vor allem Nachbarländer beliebt

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen unsere Erfahrung, dass die Nachfrage nach internationalen Distributionslösungen seit Jahren kontinuierlich steigt“, so Dorothe Eickholt, Geschäftsführerin vom Full-Service-Dienstleister Asendia Germany und Asendia Austria. Besonders beliebt sind dabei die direkten Nachbarländer Schweiz (77 Prozent), Niederlande (73 Prozent) und Frankreich (72 Prozent). Kein Wunder, schließlich ist der Export ins Nachbarland vor allem wegen kurzer Transportwege vergleichsweise problemlos möglich.

Zudem schätzen die Händler die westlichen Nachbarn mit einem geringen Zahlungsrisiko ein, besonders die Schweiz gilt als nicht riskant. Allerdings rät Eickholt: „Um in diesen Märkten erfolgreich zu sein, sollte man sich vor einem Markteintritt genau mit den Gewohnheiten und Bedürfnissen im Zielland auseinandersetzen.“ Die Schweizer zum Beispiel mögen Schnäppchen und suchen bevorzugt nach Nischenprodukten, die der vergleichsweise kleine eigene Markt nicht bietet.

Für deutsche Unternehmen ist die Schweiz auch deshalb interessant, weil der Wechselkurs zwischen Franken und Euro derzeit sehr gut ist und die Schweizer generell eine recht hohe Kaufkraft bieten. In Frankreich wiederum ist der Online-Handel bereits sehr weit. Drei Viertel aller französischen Konsumenten kaufen mittlerweile online ein.

Einstieg in fremden Märkten schwierig

Will man allerdings in weiter entfernte Märkte einsteigen, muss man sich als Händler genau überlegen, ob man den Schritt in die Ferne überhaupt stemmen kann. Selbst große Unternehmen denken genau darüber nach, ob sich etwa ein Logistikzentrum in einem fremden Markt lohnt. Die Expansion erfordert Lösungen und Investitionen, für die kleinen Unternehmen oft die nötigen Ressourcen fehlen. An dieser Stelle lohnt es sich für kleine Anbieter, auf Full-Service-Lösungen von darauf spezialisierten Agenturen zurückzugreifen. Die bieten etwa passende Sprachversionen für den Online-Shop oder vermitteln Logistiklösungen. Das Risiko eines Fehlstarts lässt sich so zumindest reduzieren, dennoch sollte man den Markt, in den man expandieren möchte, sehr genau kennen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.