Lieferdienst: Amazon will Pakete ausliefern – auch für Nicht-Marketplace-Händler

Veröffentlicht: 12.02.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.02.2018

Es hatte sich lange Zeit angekündigt – nun scheint es so weit zu sein: Amazon baut sein Engagement im Logistikbereich weiter aus und wird zum Paketlieferdienst. Die Aktien der traditionellen Logistiker reagierten auf diese Nachricht empfindlich.

Amazon Logo auf Hauswand
© Jonathan Weiss / Shutterstock.com

Amazon will selbst Pakete ausliefern und sich somit auch zum unabhängigen Logistikdienstleister entwickeln. „Shipping with Amazon“ (SWA) soll der neue Service heißen, mit dem das Unternehmen seine Wurzeln tief in der Logistik-Welt verankert. Dieser Service ist eine Weiterentwicklung der aktuellen Logistikambitionen, denn regional begrenzt liefert Amazon schon jetzt selbstständig Pakete aus und bringt sie zu den Kunden – ohne die Mithilfe von Lieferspezialisten wie DHL, UPS und Co.

Wie t3n mit Verweis auf das Wall Street Journal berichtet, soll der hauseigene Lieferdienst „in naher Zukunft in den Vereinigten Staaten“ starten. Bisher sei er bereits lediglich in London aktiv.

SWA soll später auch für Dritte offen sein

Zum Start des neuen Amazon-Lieferservices soll der Dienst nur für jene Händler zur Verfügung stehen, die auch auf dem Online-Marktplatz des Konzerns handeln. „Die Dienstleistung mit Beschränkung auf spezielle Händler […] ähnelt somit dem bereits eingeführten Amazon Logistics, das seit vergangenem Jahr in einigen Städten und Regionen Deutschlands bereits in Eigenregie Amazon-Lieferungen zum Kunden bringt“, schreibt t3n.

Doch natürlich hat Amazon mit Blick in die Zukunft Größeres vor: Später wolle man nämlich auch dritten Unternehmen den Zugang zu „Shipping with Amazon“ gewähren. Anders als im Rahmen vom etablierten Logistik-Programm FBA („Fulfillment by Amazon“) will Amazon die Pakete und Lieferungen selbst bei den Unternehmen abholen und diese dann zu den Kunden bringen.

Amazon will Preise der Logistik-Konkurrenz unterbieten

Das groß angesetzte Ziel von SWA sei es, die Preise der traditionellen Logistiker bereits von Beginn an zu unterbieten – und Geschäftskunden somit eine neue und günstigere Versandalternative zu bieten. Obwohl über genaue Preise noch nicht gesprochen wurde, sind die Pläne natürlich eine Kampfansage sondergleichen, die die Logistiker in Bedrängnis bringen dürfte.

Es wird gemunkelt, dass Amazons neuer Lieferdienst „in den kommenden Wochen in Los Angeles testweise starten und im weiteren Verlauf in weiteren Städten der USA eingeführt werden“ soll, heißt es bei t3n weiter.

Die Aktien der großen Logistiker reagierten auf die Amazon-Nachricht empfindlich: So verlor die UPS-Aktie zetweise acht Prozent. Die Aktie des Konkurrenten Fedex brach um rund sieben Prozent ein.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#2 Stratmann 2018-02-12 12:35
Ja die Preise zur Konkurenz sollen unterboten werden.
Garantiert wieder auf Kosten der Mitarbeiter.
Und wenn eine Marktvormacht entstanden ist wird die Knechtschaftsch raube angezogen.
Gestern einen Bericht mit einigen Amazonkunden gesehen,die einen Monat auf
diesen ganzen Klimbim verzichtet haben(Alexa und Onlinekauf).
Mir ist die Spucke weggeblieben wie abhängig schon einige von dieser Datenkrake sind.
Und der Standardspruch wie "meine Daten können sie ruhig haben,ich habe nichts zu verbergen" ist auch wieder gefallen."Kopfs chüttel"
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#1 Ärgertmich 2018-02-12 11:13
"Das groß angesetzte Ziel von SWA sei es, die Preise der traditionellen Logistiker bereits von Beginn an zu unterbieten – und Geschäftskunden somit eine neue und günstigere Versandalternat ive zu bieten."

Und wir als Händler dürfen uns über noch mehr Qualität im Bereich der Zusteller freuen.
Wenns nach mir geht würde ich liebend gerne 4-5 € Netto pro Paket zahlen, wenn das den Fahrern zu Gute kommt. Anstatt alles immer billiger zu machen sollte hier mal staatlich eingegriffen werden und dem ein Riegel vorgeschoben werden. Amazon macht sich bei mir immer unbeliebter auch wenn der Marktplatz auf Grund seiner Macht unverzichtbar ist. Gerne handeln wir jedenfalls nicht auf Amazon, weil wir uns auch nicht als Partner sehen sondern als "Bücker" und "Ja und Amen" sager.
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