Nach massiver Kritik: Amazon zeigt Gesprächsbereitschaft mit einigen Zulieferern

Veröffentlicht: 22.02.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 22.02.2018

Das Verhältnis zwischen Amazon und seinen Zuliefern kann in einigen Fällen durchaus als kritisch bezeichnet werden. Schwere Vorwürfe waren vonseiten der Distributoren Ende 2017 an die Öffentlichkeit gelangt. Nun soll sich die Lage in einigen Fällen etwas entspannt haben.

Geschäftsmänner, die sich unterhalten: Sicht von oben
© Mauro Rodrigues – shutterstock.com

Es waren schwere Vorwürfe, die Ende 2017 gegen Amazon erhoben wurden. Damals berichteten wir, dass Zulieferer den Online-Riesen bezichtigten, sie um Geld und Ware zu bringen. Einige Distributoren berichteten, dass Amazon in einigen Fällen ohne Angaben von Gründen Rechnungen nicht begleiche, Zahlungen kürze oder dass Waren einfach verschwinden würden. „Amazon spielt seine Marktmacht gegenüber Lieferanten gnadenlos aus“, zitierte das Portal CRN damals einen Zulieferer und brachte die öffentlichen Diskussionen damals ins Rollen.

Nun berichtet das Portal, dass es vielleicht keinen Durchbruch, aber doch zumindest eine gewisse Annäherung zwischen einigen Zulieferern und Amazon geben soll. „Auf Nachfrage von CRN berichtete zumindest ein Teil der betroffenen Distributoren, dass der Etailer Gesprächsbereitschaft zeige“, heißt es dort.

Amazon: In Einzelfällen seien Probleme gelöst worden

In einigen Fällen teilten Zulieferer mit, dass die Streitigkeiten „sogar halbwegs zufriedenstellend beigelegt“ worden sei. „Wir haben uns mit Amazon in einem Treffen über die bis dahin offenen Fälle einigen können“, wird beispielsweise ein Distributor von Amazon zitiert. Erfreulich sei zudem, dass er schlussendlich einen Großteil der offenen Posten sogar wiederbekommen habe.

Dass diese Lösung die Probleme der Vergangenheit komplett tilgt und Amazon künftig als vollkommen zufriedenstellender Partner wahrgenommen werden kann, ist allerdings fraglich: „Noch sehe ich keine grundsätzlichen Verbesserungen beim Geschäftsgebaren“, heißt es weiter. Die Skepsis bleibt also vorerst bestehen, obwohl die Gesprächsbereitsschaft grundsätzlich als positive Entwicklung einzustufen ist.

Auch in einem weiteren Fall sei Amazon nach dem Lautwerden der massiven Kritik auf einen Zulieferer zugekommen und hätte Gesprächsbereitsschaft gezeigt. „Von einer vollständigen Lösung für alle bestehenden Problemfelder könne aber noch nicht die Rede sein. Weitere Telefonkonferenzen und Gespräche würden noch anstehen“, schreibt CRN weiter.

Neben diesen positiven Beispielen gäbe es hingegen auch noch Distributoren, die von festgefahrenen Situationen ohne Entgegenkommen und Einsicht vonseiten Amazon sprechen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Tina Plewinski

Kommentare  

#3 Vendor 2018-02-22 11:06
Wir haben mit Lieferstopps die besten Erfahrungen.
Kein Geld = Keine Ware.
Optimal auch bei Vertragsverhandlungen.
Da die Anzahl der guten Lieferanten ja endlich ist, hat Amazon langfristig keine Wahl.
Amazon sollte das Schicksal Walmarts eigentlich kennen.
Zitieren
#2 Verkäufer 2018-02-22 09:11
Typisch Käufer. Geiz ist Geil Mentalität und wenig Verstand. Mal überlegt was passiert wenn Amazon alle High Runner selber verkauft bzw. herstellt. Die Preise gehen nach oben. Amazon auf jeden Cent verklagen wenn die Forderung gerechtfertigt ist. Macht man mit jedem anderen doch auch.
Zudem hoffe ich das die EU/Deutschland auch Amazon und ebay in die Pflicht nimmt für den Umsatzsteuerbet rug was im großen Stile abläuft in die Pflicht zu nehmen. Ganze 650 chinesische Firmen sind in Deutschland beim FA gemeldet und die veräppeln den Zoll schon durch falsche Werte bei der Zollerklärung (Zoll + Einfuhrumsatzst euer). Klar kann dann kein Europäer mehr mithalten.
Zitieren
#1 käufer 2018-02-22 08:01
sorry - kein Mitleid.
Wer mit dem Teufel tanzen will, muss auch wissen, dass es in der Hölle sehr heiß sein kann.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.