Sieben Millionen Silver Surfer werden als Zielgruppe immer interessanter

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Silver SurferDie Zahl der Internetnutzer in Deutschland ist weiter gestiegen. Fast zwei Drittel (73,3 Prozent) der deutschsprachigen Erwachsenen über 14 Jahren, das sind 51,7 Millionen Menschen, nutzen aktuell das Internet zumindest gelegentlich. Das sind 2,7 Millionen Bürger mehr als im Jahr 2010. Der Zuwachs ist vor allem den Über-60-Jährigen zu verdanken: Während von den „Silver Surfern“ im vergangenen Jahr 28,2 Prozent im Internet aktiv waren, sind es in diesem Jahr bereits 34,5 Prozent (7,0 Millionen Menschen). Das sind die aktuellen Zahlen der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011, die jährlich und bundesweit repräsentativ die Internetverbreitung in Deutschland erfasst. Die detaillierten Daten werden dazu erst im August veröffentlicht.

Für Online-Shops kann diese Entwicklung von Interesse sein, da mit den Älteren neue Kundenschichten und Zielgruppen im Internet überhaupt erst erreichbar werden. Zwar sind die surfenden Senioren insgesamt weniger aktiv als jüngere Nutzer, wegen des enormen Zuwachses der Silver Surfer ist das Potenzial jedoch enorm. Im vergangenen Jahr haben drei Prozent der Über-50-Jährigen mindestens einmal pro Woche Online-Shopping genutzt, vier Prozent haben Online-Auktionen besucht und drei Prozent CDs oder Bücher bestellt. 115 Minuten, also fast zwei Stunden, waren sie pro Internetsitzung online.

In Deutschland ist – wie wohl in den meisten Industriestaaten – eine weitere Steigerung zu erwarten. Für die USA, wo derzeit 47 Prozent der Senioren das Internet nutzen, gehen die Schätzungen für das Jahr 2015 von 56 Prozent aus.

Wenn der Anteil Älterer zunimmt und sie deswegen ein Potenzial für den E-Commerce darstellen, scheint es ratsam zu sein, dass Online-Händler die Besonderheiten dieser Zielgruppe berücksichtigen. Grundlegende Ratschläge, wie sie Sebastian van Baal, Projektleiter ECC-Handel, schon früher zusammenstellte, gelten daher nun erst recht.

So ist es offensichtlich sinnvoll, das Warensortiment den Wünschen der Senioren anzupassen. Auch sind ältere Konsumenten misstrauischer bei der Angabe persönlicher Daten im Internet und bewerten die Möglichkeit, nach Rechnungserhalt zu zahlen, besser als die Zahlung per Kreditkarte. „Die Zahlung per Rechnung, die dem Kunden sehr entgegenkommt, birgt zwar das Risiko des Ausfalls mit sich, schafft aber auch Vertrauen bei den Nutzern“, sagt van Baal. Ein weiterer Unterschied zwischen den Generationen: Bei den Inhalten von Newslettern interessieren sich die Älteren eher für Informationen über das Unternehmen, während jüngere Konsumenten mehr Produktinformationen beachten.

Ein weiteres Ergebnis der ARD/ZDF-Online-Studie ist, dass sich die Anteile von Frauen und Männern angleichen: 68,5 Prozent der Frauen (plus acht Prozent gegenüber dem Vorjahr) und 78,3 Prozent der Männer (plus vier Prozent) nutzen das Internet. Kinder haben die Forscher nicht befragt. Einer anderen aktuellen Erhebung zufolge, die die Firma AVG Technologies durchführte, sind in Deutschland 62 Prozent der sechs- bis neunjährigen Kinder im Internet aktiv. Sie nutzen dabei überwiegend soziale Netzwerke und E-Mail.

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