„Direkt kaufen“

Achtung beim Sofortkauf auf Kleinanzeigen.de

Veröffentlicht: 21.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.07.2023
Kleinanzeigen

Immer mehr Menschen nutzen Kleinanzeigen – früher Ebay Kleinanzeigen – nicht mehr nur zum Kauf und Verkauf im eigenen Ort, sondern auch für Geschäfte, die per Versand abgewickelt werden. Um dabei Sicherheit für beide Seiten zu gewährleisten, hat das Portal vor Kurzem die Funktion „Direkt kaufen“ eingeführt, die in Verbindung mit dem Käuferschutz funktioniert. Die prinzipiell sinnvolle Option hat aber einen Haken, wie T3n ausführt.

Denn offenbar ist die Funktion – zumindest bei einigen Nutzer:innen – standardmäßig aktiviert. Verkauft man Waren, die man auch versenden möchte und entsprechende Konditionen angibt, erhält man nach dem Einstellen der Anzeige „Du hast Direkt kaufen aktiviert! Gute Wahl“. Diese Nachricht sei relativ leicht zu überlesen. Um diese Option zu deaktivieren, muss man das Feld „Direkt kaufen“ bei jeder neuen Anzeige mit entsprechend hinterlegten Preisen und Versandoption einzeln deaktivieren. Standardmäßig in den Einstellungen funktioniert dies nicht. Ein Sprecher von Kleinanzeigen hat gegenüber T3n bestätigt, dass die Funktion für einige Nutzer:innen ausgerollt wurde. Die automatische Aktivierung von „Direkt kaufen“ sei ein Test.

 

Warum ist das problematisch?

Die Bezahlung läuft über die Bezahlfunktion bei Kleinanzeigen und dies kann für unerfahrene Nutzer:innen auf den ersten Blick verwirrend wirken. Denn um das Geld zu erhalten, muss man sich bei der sogenannten „Online Payment Platform“ registrieren und dort seine Kontodaten angeben. Dahinter verbirgt sich allerdings nur der Zahlungsdienstleister von Kleinanzeigen, sodass Nutzer:innen sich dort guten Gewissens anmelden können. T3n moniert hier zu Recht die Betitelung der Lösung. Ein aussagekräftiger Name, der an Kleinanzeigen angelehnt ist, würde Nutzer:innen ein besseres Gefühl geben.

Ein weiterer Kritikpunkt: Wer nicht bemerkt, dass „Direkt kaufen“ aktiviert ist, könnte auf Folgeprobleme stoßen, denn „grundsätzlich gilt: Wenn der oder die Verkäufer:in eine Transaktion mittels ‚Direkt kaufen‘ nicht binnen 48 Stunden bestätigt, wird diese einfach storniert, wirkt sich aber wahrscheinlich auf die Reaktionszeiten im Score aus. Der oder die Käufer:in erhält dann sein oder ihr Geld zurück“, merkt T3n an. Verkäufer:innen sollten daran denken, vor dem Urlaub Angebote zu pausieren bzw. zu deaktivieren.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#5 Huppert 2024-03-02 19:07
Ich erhalte seit einigen Wochen keine email mehr, bevor die Angebotszeit abläuft. Habe ich da etwas falsch an den Einstellungen geändert oder macht Kleinanzeigen das nicht mehr?
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#4 Ritchie Blackmore 2023-12-13 18:50
Einmal und nie wieder!! Ich habe mich gefreut, einen Gitarrenverstär ker gekauft zu haben, und dann mit Direktüberweisu ng bezahlt. Irgendwann nächsten Tag kommt die Meldung, das der Verkäufer nicht zugestimmt hat. Jetzt, nach 3 Tagen warte ich immer noch auf die Rückzahlung. Was soll so ein Mist ?? Sind die Leute nicht mehr in der Lage, sich durchzulesen, was sie da anbieten ? Für mich kommt dieser Unsinn nicht mehr in Frage.
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#3 Oki 2023-11-27 09:11
Ich habe am Wochenende einem Direktkauf zugestimmt. Ursprünglich hatte ich dieses in meiner Anzeige ausgeschlossen. Jetzt hoffe ich auf schnelle Auszahlung meines Geldes, es soll ja bis zu 14Tage dauern.
Das alleine ist schon ein Grund, diese Option abzuwählen. Es können keine weiteren Fotos oder Versandangaben (zB: als Bildnachweis für den Käufer) bei Kleinanzeigen im Nachrichtenbere ich hochgeladen werden. In meinem Fall habe ich nach der Bezahlung, unter Zustimmung des Käufers, einen anderen Versanddienstle ister gewählt.
Verkäufer und insbesöndere die Käufer sollten sich genau überlegen, ob sie "Lagerbebühren" (lt AGB OPP online payment platform) für ihr, bei einer Bank liegendes Geld bezahlen. Im Netz gibt es genügend Bewertungen von Nutzern, die auf eine Zahlungsverschl eppung seitens der Bezahlplattform hindeuten. Das war auf jeden Fall mein letzter Direktverkauf, LG Andre`
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#2 ADuLe 2023-11-05 19:42
Direkt kaufen öffnet den Betrügern Tür und Tor, da sie sich die Daten über angebliche Bezahlungen erschleichen wollen. Habe innerhalb ein paar Minuten über 5 angebliche Bezahlungen, sogar mit Fakeadressen gehabt. Bloß keine emailadresse angeben, dann wird es noch schlimmer und schließlich wollen die Betrüger die Kreditkartendat en.
Finger weg. Am Besten auf ein Konto überweisen lassen, von dem man nicht mehr rückbuchen kann…
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#1 Landau Ludwig 2023-10-28 16:39
Diese Funktion ist völlig unnütz, ist umständlich und die eigenen Daten eine holländische Bank weiter zu geben, ist nicht seriös.
Direktkauf wird zwar als vereinfachte Abwicklung angepriesen, birgt aber auch Probleme und Betrug durch Dritte
Ich biete an, ein Käufer möchte kaufen, dann überweist er das Geld und ich ihm anschließend die Ware...fertig. Einfacher sauberer Deal ohne Zwischenstation . Gibt es Probleme, kann man sich einigen.
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