5G: Was könnte der neue Mobilfunkstandard alles bewirken?

Veröffentlicht: 22.02.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 22.02.2016

Immer mehr Online-Kunden nutzen mobile Endgeräte. Einerseits nehmen dabei mobile Produktkäufe zu, andererseits verknüpfen immer mehr Kunden die mobile Recherche nach Informationen zu Artikeln mit dem Produktkauf über ein von ihnen favorisiertes Online-Medium. Mit der Einführung des neuen Daten-Standards 5G könnt sich die Zahl mobiler User weiter vervielfachen. Auf dem diese Woche stattfindenden Mobile World Congress beleuchten Provider und Hersteller die Vorzüge des neuen Datenturbos.

Geschäftsmann mit 5G-Smartphone

(Bildquelle 5G-Smartphone: Nata-Lia via Shutterstock)

Bis zu 70 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahre nutzen regelmäßig ein Smartphone und was noch viel wichtiger ist, Online-Kunden möchten regelmäßig und an jedem Ort das mobile Internet für Kaufprozesse nutzen. Dies ergab eine Zeitreihenanalyse von HDE und der Hochschule Niederrhein. Dazu sind Kaufinteressenten auf eine (besonders) schnelle Internetverbindung angewiesen, die der neue Mobilfunkstandard 5G bereitstellen könnte.

5G – im Mittelpunkt des Interesses auf dem Mobile World Congress

Schneller, leistungsfähiger und flächendeckender. Mit diesen Attributen lässt sich der neue Mobilfunkstandard 5G beschreiben, dessen Vorzüge auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona herausgearbeitet werden sollen. Damit kommt 5G genau zur rechten Zeit, denn bis 2020 wird der mobile Datenverkehr verschiedenenen Studien und Untersuchungen zufolge weiter wachsen, könnte dann sogar etwa ein Exabyte – umgerechnet 1 Milliarde Gigabyte - betragen. Mit dem momentan schon leistungsfähigen LTE, das synonym oft als 4G bezeichnet wird, ist dies nicht möglich. Deshalb bewerben Mobilfunk-Provider und Smartphone-Hersteller auf dem MWC aktiv das neue Datenformat.

Was kann der 5G-Standard?

Mit 5G sollen 100 mal mehr Nutzer pro Mobilfunkzelle mit einer rasanten Internetverbindung ausgestattet werden. Vermutlich müssten dazu jedoch zahlreiche zusätzliche kleine Sender an Häuserfassaden oder Plakatwänden installiert werden. Erkannt werden diese dann durch Antennen in den Mobiltelefonen. Eine Stabilisation der Verbindung um das bis zu 1000-fache wäre die Folge. Davon würden insbesondere auch Reisende profitieren, die selbst bei hoher Geschwindigkeit mit Daten in hohem Frequenzbereich versorgt werden. Apropos Geschwindigkeit: Die Datengeschwindigkeit könnte sich durch 5G besonders erhöhen, was auch zum Vorteil von Online-Shops wäre.

E-Commerce-Vorteil: Schnelle Bereitstellung von Online-Videos 

Schon eine 2014 erschienene Untersuchung von Internetretailer.com fand heraus, dass sich mehr als die Hälfte der Online-Shopper Produktvideos im Netz anschaut und von den Befragten sogar 96 Prozent darin eine unverzichtbare Informationsquelle für die Kaufentscheidung sehen. Dank des neuen 5G-Standards ließen sich selbst hoch auflösende Videos in HD oder noch besserer Qualität in wenigen Sekunden laden. Online-Käufer würde damit binnen kurzer Zeit mit den gewünschten Bewegtbildinhalten versorgt, was zudem positive Auswirkungen auf die Conversion Rate hätte.

Auch hochauflösende Apps würden dadurch schneller geladen werden. Populäre Online-Händler wie Otto oder Neckermann setzen bereits auf eigene Shopping-Apps, um Mobile-Kunden das Shopping-Erlebnis zu versüßen. Somit könnten Video-Inhalte auch gut in die betreffenden Apps integriert werden, da Online-Videos  zunehmend auf mobilen Geräten geschaut werden und insbesondere auch der mobile Werbemarkt boomt.

Weitere zukünftige Einsatzmöglichkeiten von 5G

Die Vorteile, die 5G für Smartphone-Nutzer bietet, könnten jedoch über die E-Commerce-Branche hinaus gehen. Durch die enorm schnelle Datenübertragung könnte selbstfahrende Autos in den Rahmen des Möglichen rücken, die insbesondere bei der vorbeugenden Reaktion Vorteile aufgrund schneller Datenübertragung hätten.

Womöglich könnten damit jedoch auch eine medizinische Operation aus der Ferne erfolgen, wenn die Bewegungen eines Chirurgs virtuell auf ferngesteuerte Instrumente übertragen würden. Und auch die Vernetzung häuslicher Technik, die bisher hauptsächlich über Smart Home erfolgte, würde davon profitieren. Die denkbaren Möglichkeiten sind faktisch unbegrenzbar, nur die wirkliche Umsetzung wird wohl noch einige Zeit benötigen.

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