31.07.2017 – Metro-Chef glaubt nicht an E-Food | Butlers steht kurz vor der Rettung |Schuhmarkt wächst nur leicht

Veröffentlicht: 31.07.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 31.07.2017

Werden wir unsere Lebensmittel bald alle im Netz kaufen? Metro-Chef Olaf Koch hat Zweifel daran. Außerdem: Die insolvente Einrichtungskette Butlers steht offenbar kurz vor der Rettung und die Schuhbranche kann nur leicht zulegen.

Lebensmittel und Tablet

© RomarioIen – Shutterstock.com

Metro-Chef Olaf Koch zweifelt am E-Food-Durchbruch

Kaufen bald alle Deutschen ihre Lebensmittel im Netz? Diese Frage wurde vor allem durch den Markteintritt von Amazon aufgeworfen und heiß diskutiert. Olaf Koch, Chef des Metro-Konzerns, glaubt nicht an einen durchschlagenden Erfolg der Online-Lebensmittel-Branche. Der deutsche Lebensmittelhandel sei „extrem wettbewerbsintensiv“, so Koch in einem Interview mit Zeit Online. Grund dafür sind die hohen Marktanteile der Discounter, Kunden würden folglich sehr genau auf Preise achten. „Deshalb werden viele Kunden wohl nicht extra für einen Lieferdienst bezahlen wollen“, erklärt Koch. „Die Kosten für die letzte Meile zur Haustür des Kunden sind hoch.“ Interessanterweise räumt Koch ein, selbst vor allem Technikprodukte und Kleidung im Netz zu kaufen. „Das konnte ich mir vor zehn Jahren noch nicht vorstellen“, so Koch – Die Branche vermutlich auch nicht.

Insolvente Einrichtungskette: Butlers kurz vor der Rettung?

Im Januar hat Butlers Insolvenz angemeldet, nun könnte die Einrichtungskette kurz vor der Rettung stehen. Wie die WirtschaftsWoche erfahren haben will, werden die Gläubiger des Unternehmens am heutigen Montag über einen Insolvenzplan abstimmen. Dieser sehe den Erhalt von 74 Filialen und 800 Arbeitsplätzen vor, zudem soll Butlers-Gründer Wilhelm Josten das Unternehmen in Zukunft weiterführen. Jörg Bornheimer, Insolvenzverwalter von Butlers, sieht das Verfahren damit „nun auf der Zielgraden“. Butlers hatte ein hartes Sparprogramm durchgeführt, unrentable Filialen geschlossen und rund 100 der knapp 900 Mitarbeiter in Deutschland entlassen. Die verbleibenden Filialen sollen profitabel sein, die Umsätze des Unternehmens seien wieder gestiegen (wir berichteten).

Schuhbranche wächst nur leicht

Die Schuhbranche ist im vergangenen Jahr kaum gewachsen. Das zeigt laut Schuhmarkt-News.de der „Branchenreport Schuhe“ vom IfH Köln und der BBE Handelsberatung. Demnach hat der Schuhmarkt im Jahr 2016 ein Volumen von 9,7 Milliarden Euro erzielt, was einem Wachstum von lediglich 0,9 Prozent entspricht. Die Schuhbranche wird zwar noch vom Fachhandel bestimmt, doch dieser wird von Online-Anbietern immer stärker unter Druck gesetzt. Der Online-Anteil am Umsatz liege inzwischen bei neun Prozent. „Schuhe werden heute saisonunabhängiger und spontaner gekauft“, erklärt Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IfH Köln. „Hinzu kommt: Der starke Trend zum sportlichen Schuh hält weiter an. Der Fachhandel ist für den Sneaker-Kauf jedoch oft nicht die erste Anlaufstelle und verliert so weiter Marktanteile.

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