Logo mit Biss – Warum Unternehmen die Bedeutung ihrer Logos nicht unterschätzen sollten

Veröffentlicht: 29.11.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.11.2017

Kein Unternehmen kann – und sollte – ohne ein anständiges Logo auskommen. Warum? Weil ein Logo zu den essenziellen Bestandteilen eines Unternehmens gehört. Es ist nicht nur Teil des Corporate Designs, sondern auch der Firmen-DNA und steht in der Regel auch im Zentrum verschiedenster Markenbildungs- und Kundenbindungsstrategien.

Verschiedene Logos auf einem Haufen
© Maurice Riehl / Händlerbund

Manche Firmen haben sich im Laufe der Jahre durch konsequente Marketing-Kampagnen tief ins Bewusstsein der Verbraucher gebrannt. In einigen Fällen ist mittlerweile nicht einmal der Schriftzug des Unternehmensnamens nötig, um beim Kunden den Gedanken an das jeweilige Unternehmen auszulösen. Hier einige Beispiele:

Fährt eine Familie über die Autobahn und ein großes gelbes M ragt am Fahrbahnrand hinter der nächsten Kurve hervor, wissen schon die Kleinsten, dass eine Raststätte mit McDonalds-Filiale zum Greifen nah ist. Auch das Fallobst-Zeichen des Technologiekonzerns Apple, der schwungvolle Haken des Sportartikelspezialisten Nike oder das simple „a“ mit dem Lächeln aus dem Hause Amazon sind bei abermillionen Verbrauchern grenzüberschreitend bekannt.

 

Verschiedene UnternehmenslogosMcDonalds-Logo © Lisa-Lisa / Shutterstock.com, Amazon-Logo © Jonathan Weiss / Shutterstock.com, Nike-Logo © TuiPhotoEngineer / Shutterstock.com, Apple-Logo © Roman Sigaev / Shutterstock.com

Für Unternehmen ist es quasi wie ein Hauptgewinn, wenn ihre Logos in den Köpfen der Kunden fest verankert sind, sodass sie beim Betrachten innerhalb von Zehntelsekunden erkannt werden. Dies erleichtert Werbestrategien ungemein und kann dabei helfen, auch einzelne Produkte besser zu vermarkten.

Doch wie sieht eigentlich das perfekte Logo aus?

Gibt es das überhaupt, das perfekte Logo? Die bereits genannten Unternehmen bzw. Marken scheinen jedenfalls vieles richtig gemacht zu haben und können anderen Unternehmen somit als Vorbild und Inspirationsquelle dienen. Doch worin genau liegen die Gemeinsamkeiten, die für ihren augenscheinlichen Erfolg mitverantwortlich sind?

Auf die Frage nach einer vielversprechenden Gestaltung oder Überarbeitung eines Logos, weiß Jonny Orbán, Geschäftsführer der E-Commerce- & Online-Marketing-Agentur Knowmates GmbH, Antwort: „Ein gutes Logo fördert das Branding eines Unternehmens, schafft einen Wiedererkennungswert und ermöglicht der Zielgruppe, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Um diese Ziele zu erreichen, sollte das Logo einfach, verständlich, einprägsam und unverwechselbar sein“, kommentiert der Branchenexperte.

Damit der Schnörkel nicht zum Fallstrick wird …

„Einfach“ bedeutet dabei übrigens auch, dass das Logo „nicht aus unnötig komplexen Strukturen besteht“: Ausschweifende Schnörkel, grazile Details oder extravagante Elemente vermögen es unter Umständen zwar, ein Logo aus der Masse hervorzuheben und die eigene Originalität unter Beweis zu stellen, doch in der Praxis dürfte ihr Einsatz eher für Schwierigkeiten sorgen: Denn schließlich muss das Logo auf einer ganzen Reihe unterschiedlichster Materialien, Hintergründe und Ebenen funktionieren.

Egal ob im Online-Bereich (wie zum Beispiel im hauseigenen Webshop und auf digitalen Anzeigen) oder auf Printprodukten (wie etwa in Zeitschriften, auf Flyern oder Kartonagen) – überall muss das Logo leicht abbildbar und erkennbar sein. Hinzu kommen alle Arten von digitaler wie analoger Kommunikation, bei denen das Logo ebenfalls funktionieren muss: Zu nennen wären hier beispielsweise E-Mail-Signaturen, Briefpapiere und Briefköpfe, Visitenkarten, Rechnungen und, und, und. „Auch an Dienstkleidung oder Dienstfahrzeuge, die mit dem Firmenlogo versehen sind, sollte gedacht werden“, merkt Orbán weiter an.

Und wie man weiß, steckt der Teufel im Detail. Denn ein guter Designer und Profi prüft bereits im Entstehungsprozess, ob sich aus dem Logo auch ein eindrückliches Icon ableiten lässt, das sich zum Beispiel als sogenanntes „Favicon“ eignet. Dies ist das kleine Symbol in der Adresszeile bzw. der Registerkarte des Browsers, das dem Nutzer auf einen Blick zeigt, welche Website gerade geöffnet ist.

Farben, Kontraste, Wirkung

Genau wie beim gesamten Unternehmensauftritt, im hauseigenen Online-Shop, auf Bannern, in Anzeigen oder bei Buttons spielen natürlich auch beim eigenen Logo Farben eine entscheidende Rolle. Das liegt daran, dass Farben immer auch eine gewisse Bedeutung innehaben, Gefühle steuern und gewisse Stimmungen erzeugen können. Grundsätzlich gilt: Das eigene Logo sollte sowohl mit Blick auf die Ästhetik als auch auf die Farben zum eigenen Unternehmen passen.

Allerdings ist auch hier das Maß von größter Wichtigkeit, denn zu viel des Guten ist schnell erreicht – und so sollte nicht nur auf grelle Farbtöne und zu viele Farben verzichtet werden, ergänzt Jonny Orbán: „Metalleffekte, Farbverläufe und Schatten können altmodisch wirken und stellen oft eine Herausforderung für den Druck dar. Das sogenannte Flat-Design (grafisch minimalistisch) ist hingegen etwas zeitgemäßer und findet häufig Verwendung.“

Auch vom Gebrauch abwechslungsreicher Typografie rät der Experte im Übrigen ab: Verschiedene Schriftarten und Schriftschnitte können schnell unprofessionell wirken und auch Unruhe in ein Logo bringen. Gleiches gilt zudem für überflüssige Informationen wie etwa die Firmierung eines Unternehmens: Auch diese hat grundsätzlich nichts im Logo verloren.

Tipp: Wer sich genauer zum Thema Farben informieren möchte, dem sei unser entsprechender Magazinbeitrag ans Herz gelegt: „Farben im OnlineHandel. Wie Farben auf Betrachter wirken“ finden Sie in der Juli-Ausgabe 2016 (07/2016).

Darf ich Stock-Bilder für mein Logo verwenden?

Wenn man an dieser Stelle speziell nach „dürfen“ fragt, so lautet die Antwort: Ja, vorausgesetzt, man erwirbt je nach Anbieter die richtigen Lizenzen. Doch Unternehmen müssen sich im Klaren darüber sein, dass die Verwendung von Stock-Material (zum Beispiel von Shutterstock, Fotolia oder anderen Plattformen) für ein eigenes Logo nicht zu empfehlen ist:

Branchenexperte Orbán schätzt es sogar als absolutes No-Go ein, denn dies zeuge einerseits von mangelnder Kreativität und lasse andererseits vermuten, dass sich ein Unternehmen nicht ausreichend mit sich selbst auseinandergesetzt hat. Auch wenn es zumeist deutlich günstiger und zeitsparender wäre, ein Stock-Logo zu verwenden, sollten Unternehmen folgenden Rat beherzigen: „Wenn man ernsthaft eine Marke (Brand) schaffen möchte, dann ist die eigene ‚Handschrift’ das Mittel zum Zweck.“

Die technische Umsetzbarkeit muss gewährleistet werden

Neben den optischen und ästhetischen Eigenschaften des Logos sollten auch die technischen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden, denn wenn die grundlegenden Anforderungen nicht gegeben sind, können natürlich auch die Ergebnisse nicht zur vollen Zufriedenheit umgesetzt werden. Um ein Logo problemlos medienübergreifend einzusetzen, muss es als Vektor-Datei in .eps, .ai oder .svg vorliegen, sodass eine beliebige Skalierung ohne Qualitätsverlust garantiert werden kann. Aus einer solchen Vektor-Datei lassen sich dann mit den richtigen Grafikprogrammen alle anderen benötigten Formate ableiten.

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Oktoberausgabe Onlinehändler Magazin

Dies ist ein Ausschnitt aus dem Beitrag „Logo mit Biss“. Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Onlinehändler Magazins (11/2017), in dem Sie noch mehr über Logos, die Gefahren mit Blick auf das Markenrecht und Praxisbeispiele aufsehenerregender Logos finden.

Darüber hinaus beleuchten wir in der November-Ausgabe die größten Flops aus der E-Commerce-Branche und zeigen, welche Aspekte beim Kauf bzw. Bau eines Packtisches beachtet werden sollten, um die Gesundheit der Logistik-Mitarbeiter zu schützen. Tipps in Sachen Bing SEA, Last Minute Weihnachts-Tipps oder Themen wie Amazon Kontensperrungen und „Handmade at Amazon“ runden das Magazin ab.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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