Kommentar zum Valentinstag: Romantische Möglichkeiten und kitschiges Grauen

Veröffentlicht: 14.02.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 14.02.2018

Manche lieben ihn, manche hassen ihn – ein Zwischending gibt es meistens nicht: Der Valentinstag ist ein saisonaler „Feiertag“, der Jahr für Jahr die Gemüter erregt. Von den Verfechtern wird er als Möglichkeit gesehen, die Liebe in die Welt hinauszutragen. Die „Hater“ hingegen beklagen ihn als Stachel im Fleisch, der für Singles einem Schlag ins Gesicht gleichkommt.

Lächelnde Männer und wütende Männder im Pop Art Stil
© rogistok – shutterstock.com

Werben oder nicht werben, das ist die Frage…

Für Unternehmen aller Art stellt sich natürlich die Frage: Nutzt man den Valentinstag – trotz des Zwiespalts – als Chance, eine Kampagne zu starten? Das kommt in vielen Fällen sicher auf die äußeren Umstände an, denn natürlich haben es einige Anbieter um ein vielfaches einfacher: Als Hotel kann man mit einem romantischen Kurzurlaub, als Restaurant mit einem entspannten Candle-Light-Dinner werben. Von Schmuck- und Blumenhändlern, Kosmetik-, Schokoladen- oder sonstigen Valentins-nahen Geschenkanbietern wollen wir gar nicht erst sprechen.

Doch was ist mit jenen Händlern, die schlicht und ergreifend unromantische Sortimente verkaufen? Was ist mit jenen Händlern, die Bodenbeläge, Reinigungsmittel, Rasenmäher, Leuchtmittel, Werkzeuge oder Badezimmer-Accessoires verkaufen?

„Zeigen Sie sich von Ihrer romantischen Seite und schenken Sie Ihrem Partner einen brandneuen Toilettendeckel!“ – ist wohl nicht unbedingt ein Werbeslogan, der bei der Kundenschaft ankommen dürfte…

Die Frage ist daher wohl: Wie setzt man das Thema Liebe und Valentinstag als Werbestrategie um und bleibt damit authentisch? – Eine wichtige Frage, denn wer auf den Valentins-Zug aufspringt, nur um aufzuspringen, könnte sogleich die Retourkutsche von den Kunden erhalten. Ein Beispiel: 

Foto eines Valentinstags-Toilettenpapier
Screenshot: Valentinstags-Toilettenpapier, Quelle: Schlecky Silberstein

 

Das Fazit des Szene-Blogs Schlecky Silberstein: „Go Home, Marketing. You’re Drunk.“

Wenn es keine Möglichkeit gibt, authentisch zu bleiben, dann sollte man den „Tag der Liebe“ lieber aussparen…

… und sich eine coole Kampagne ausdenken, ohne auf das Motiv der Liebe zurückzugreifen. Fest- und Feiertage gibt es schließlich genügend und ein Blick auf den Jahreskalender zeigt, dass für jeden Händler etwas dabei sein dürfte – man denke etwa an den internationalen Tag des Bieres, den Welt-Nettigkeitstag oder den Erfinde-deinen-eigenen-Feiertag-Tag.

Das heißt aber nicht unbedingt, dass nur Blumen- und Schokihändler mit dem Valentinstag werben können: Der eher unromantische Burger-Brater McDonalds hat sich 2018 im britischen Newcastle eine besondere Kampagne ausgedacht, in der deutlich wird, dass sich das Fastfood-Restaurant selbst nicht so ernst nimmt: Hier kann man nämlich ein romantisches Candle-Light-Dinner mit seinem Schatz gewinnen.

 

 

 

Daneben zeigte auch der schwedische Möbelgigant Ikea in der Vergangenheit mehrfach, dass man mit ironisch-witzigen Werbeaktionen auch für Aufsehen sorgen kann:

 

 

 

Ein anderes Beispiel: Der Automobilhersteller Renault wünschte in einer vergangenen Aktion  „allen jungen Liebenden ein sinnlichen Valentinstag“:

 

Renault wirbt zum Valentinstag mit erotischer Werbung
Renault-Werbung, Quelle: Business Insider Australia, Screenshot

Alles in allem darf man wohl sagen: Für Händler mit viel Fantasie und Marketing-Know-how kann der Valentinstag zum echten Schmankerl werden. Alle anderen können ihre Marketing-Energien getrost auf kommende Ereignisse wie Ostern, den Muttertag oder den St. Patricks Day richten.

Ach und übrigens: Sollten Sie noch einen netten Spruch für Ihre geplante Valentinstagskarte suchen, dann hat Stern auf seiner Website einen tollen Liebesbrief-Generator. – Verabschieden möchte ich mich mit einem Zitat aus meinem generierten Brief:

„Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen schenken.“

In diesem Sinne: Ihnen einen fröhlichen Valentinstag!

 

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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