Kurznachricht

So einfach nutzen Cyber-Kriminelle Facebook-Gruppen

Veröffentlicht: 18.04.2019 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 18.04.2019
Cyberkrimineller vor Computer

Das Digital-Security-Unternehmen Cisco Talos hat auf Facebook Dutzende von Marktplatz-Gruppen entdeckt, auf denen Nutzer kriminelle Dienste anbieten oder mit gestohlenen Daten handeln. Talos fand und untersuchte insgesamt 74 Marktplatz-Gruppen mit rund 385.000 Mitgliedern, schreibt das Unternehmen in seinem Blog. Auf dem Blogeintrag zeigt Talos verschiedene Methoden samt Screenshots. 

Zu haben: Gefälschte Ausweise, E-Mail-Listen und Bankdaten

In den Marktplatz-Gruppen verkaufen die Nutzer unter anderem gestohlene Bank- und Kreditkarten-Informationen oder Kontoauszugsdaten sowie E-Mail-Listen. Auch bieten sie E-Mail-Spamming-Tools oder die Fälschung von Ausweisen an. Die Bezahlung für die kriminellen Dienstleistungen läuft dabei oft über Kryptowährungen oder Mittelsmänner. Die Gruppen haben dabei so eindeutige Namen wie „Spammer & Hacker Professional“ oder „Facebook Hack (Phishing)“ und sind dementsprechend sogar leicht zu finden. Trotzdem sind einige der dubiosen Gruppen bis zu acht Jahren aktiv und konnten Tausende neue Mitglieder dazugewinnen, berichten die Sicherheitsexperten. 

Facebook kommt mit dem Löschen nicht hinterher

Facebook geht zwar gegen diese Gruppen vor, kommt damit jedoch wohl kaum nach. Das Unternehmen verlasse sich darauf, dass Facebook-Nutzer solch zweifelhafte Gruppen melden und diese dann überprüft werden, kritisiert Talos. Talos hat auch dieses Meldeverfahren getestet: Teilweise wurden die beanstandeten Marktplatz-Gruppen gelöscht, manchmal jedoch nur einzelne Beiträge. Erst nach dem persönlichen Kontakt mit dem Facebook-Team wurde ein Großteil der Gruppen entfernt, manche sind jedoch immer noch aktiv.

Dabei ist das Problem eigentlich nichts Neues für Facebook, denn schon 2018 machte der Journalist Brian Krebs darauf aufmerksam. Monate später waren die gemeldeten Gruppen zwar nicht mehr online – dafür gab es viele neue mit ähnlichen Namen. 

Talos will mit Social-Media-Unternehmen weiter gegen diese Art von Cybercrime vorgehen, fordert aber auch die Nutzer auf, skeptisch zu sein und auffällige Gruppen zu melden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.