Zahlreiche Promis im Visier

Sammelklage wegen Werbung für Kryptowährung

Veröffentlicht: 06.02.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 21.04.2023
FTX Arena

Viele Promis sind auf den Krypto-Hype aufgesprungen und zeigten öffentlich ihr Gesicht für Werbekampagnen, unter anderem auch für die umstrittene Kryptobörse FTX. Das kann einigen jetzt zum Verhängnis werden, denn nicht nur der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried muss sich nun vor Gericht verantworten, auch gegen zahlreiche Prominente wurde in den USA nun eine Sammelklage erhoben, wie T3n berichtete.

Mit Werbung sollen Anleger getäuscht worden sein

Zu den Betroffenen gehören unter anderem Football-Star Tom Brady und seine damalige Frau Gisele Bündchen, beide waren Markenbotschafter von FTX. Die Kryptobörse ist mittlerweile gescheitert. Ein Werbespot für die Kryptobörse lief unter anderem auch während des Superbowls, was wohl zu den teuersten Werbeplätzen der USA gehört. 

Der Vorwurf von Anlegern, die große Verluste erlitten haben, ist, dass die Promis mit ihrer Werbung die Anleger getäuscht haben. Neben Tom Brady und Gisele Bündchen wurde auch gegen Basketball-Star Shaquille O’Neal und Tennisspielerin Naomi Osaka Klage erhoben. Der klagende Anwalt ist der Meinung, die Werbeaussagen seien „verzerrend und voller wichtiger Auslassungen“. 

Konkreter sollen sie gegen die Wertpapier- und Verbraucherschutzgesetze Floridas verstoßen haben, weil die Vergütung der Werbung nicht detailliert genug offen gelegt worden sei. Auch mangelnde Sorgfaltsprüfung bezüglich der FTX-Börse soll ein Grund für die Klage sein. Gegenüber dem Wall Street Journal lehnte ein Anwalt Bradys eine Stellungnahme diesbezüglich ab. 

Vorwürfe auch gegen Madonna und Eminem

Auch Pop-Ikone Madonna und Rapper Eminem, sowie Tennisstar Serena Williams müssen sich Vorwürfen aussetzen. Sie sollen in einem anderen Fall die Preise für die NFT-Kollektion Bored Ape Yacht Club künstlich in die Höhe getrieben haben. 

Bei den NFTs handelt es sich um eine Art digitale Eintrittskarte, die den Zugang zu exklusiven Partys ermöglicht. Den Promis wird vorgeworfen, nicht transparent bezüglich des Kaufpreises der NFTs gewesen zu sein. 

Ob die Klagen Erfolg haben werden, ist momentan allerdings eher fragwürdig. Die Rechtslage ist bisher eher unklar. Ein Urteil aus Kalifornien spricht eher gegen die Anleger. Hier wurde eine Sammelklage gegen Kim Kardashian abgewiesen, weil nicht nachweisbar war, dass die Aussagen des Reality-Stars wirklich zur Kaufentscheidung geführt haben. 

Die Kläger in den Fällen gegen Brady und Co. stützen sich auf Bundesrecht, Regelungen der einzelnen Bundesstaaten und auf die Anforderungen für Werbung für Finanzprodukte. Auch wenn die Börsenaufsicht SEC im Jahr 2017 vor Investmenttipps durch Prominente gewarnt hat, sind die Vorgaben eher ungenau. 

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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