Hohe Unsicherheit

81 Prozent der Deutschen würden Deepfakes nicht erkennen

Veröffentlicht: 25.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 25.07.2023
Deepfake

Sogenannte Deepfakes sind längst keine Seltenheit mehr. Das Bild etwa von Papst Franziskus in Daunenjacke oder die vermeintliche Verhaftung von Donald Trump sorgten für Aufsehen und wurden auch medial entlarvt. Diese bekannten Ausnahmen bestätigen aber lediglich die Regel.

Mittlerweile können Deepfakes so gut sein, dass es für normale Menschen fast unmöglich ist, diese von echten Bildern, Videos oder auch Tonaufnahmen zu unterscheiden. Und längst weiß noch nicht jeder, was ein Deepfake überhaupt ist. 60 Prozent der Deutschen haben davon schon einmal gehört oder gelesen. Gerade einmal 15 Prozent können erklären, worum es sich dabei handelt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Das Erkennen von Deepfakes trauen sich nur die wenigsten zu. 4 von 5 Deutschen (81 Prozent) räumen ein, einen Deepfake nicht erkennen zu können. Fast die Hälfte (44 Prozent) ist einer solchen Täuschung schon auf den Leim gegangen. Bei einem Großteil der Befragten wird es gar existenziell: 70 Prozent sind der Auffassung, Fotos und Videos könne man generell nicht mehr vertrauen, 60 Prozent sehen Deepfakes als eine Gefahr für die Demokratie und 63 Prozent sagen, dass Deepfakes ihnen Angst machen.

 

Kennzeichnungspflicht führt ins Leere

„Die Retusche ist so alt wie die Fotografie und seit jeher werden Audios und Videos bearbeitet und verändert. Solche Eingriffe waren früher hochspezialisierten Experten vorbehalten, heute können sie mit wenigen Klicks auch ohne entsprechende Vorbildung erzeugt werden. Umso wichtiger ist es, Bewusstsein für dieses Phänomen zu schaffen und die Menschen dafür zu sensibilisieren“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Ist die Lösung eine Kennzeichnungspflicht? 84 Prozent fordern genau diese für Deepfakes, 60 Prozent sprechen sich gar für ein Verbot aus. Nur zwei Prozent der Befragten geben an, Deepfakes als solche erkannt zu haben, wenn sie nicht gekennzeichnet waren. Rohleder hält von einer Kennzeichnungspflicht oder von einem Verbot nicht viel, denn auch wenn es diese gäbe, „würden sich genau diejenigen nicht daran halten, vor denen man sich schützen möchte, wie beispielsweise Cyberkriminelle oder die Troll-Fabriken uns feindlich gesonnener Staaten.“

Vielmehr seien Aufklärung und Medienkompetenz „unverzichtbar“, um für das Thema zu sensibilisieren. „Jede und jeder Einzelne sollte genau prüfen, ob ein Text, Bild oder Video authentisch ist, bevor man es zum Beispiel in sozialen Medien liket oder teilt“, mahnt Rohleder.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#2 markotimmyh 2024-01-10 11:19
ichfinde depfake gut .
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#1 anja 2023-07-28 18:40
eigentlich ganz gut, daß es so massiv wird mit deepfakes. dann werden die leute hoffentlich immer weniger dem vertrauen, was sie digital präsentiert bekommen. wer dem aber weiterhin vertraut, wird untergehen oder nur noch in einer digitalen blase leben, die mit der realität immer weniger zu tun haben wird.
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