Digital Tech Newsflash

Für Belästigungen missbraucht: Notruf-App Nora vorerst nicht mehr verfügbar

Veröffentlicht: 25.09.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 09.11.2023
Nora

Die Notruf-App Nora ist vorerst nicht mehr in den Appstores von Apple und Google verfügbar. Die App werde technisch überarbeitet, heißt es. Grund dafür ist offenbar ein Anstieg von absichtlich falschen Alarmmeldungen. Nora erlaubt es, Notrufe auch ohne Sprechen abzusetzen – gerade für Menschen mit Behinderungen ist das sehr sinnvoll. Jedoch ist es sehr einfach, die App zu missbrauchen. „Man muss kein großer Hacker sein, um mit der Nora-App einen Fake-Notruf abzusetzen und seine Identität zu verschleiern“, sagte etwa im Mai Kriminalhauptkommissar Günther Tomaschko vom Polizeipräsidium Niederbayern dem Spiegel. Das Innenministerium von Niedersachsen begrüßt nun das Ergreifen entsprechender Maßnahmen.

In Niedersachsen seien zuletzt 20 aktuelle und ehemalige Landtagsabgeordnete von SPD, CDU und AfD mit falschen Notrufen belästigt worden. Die Täter hatten über die App von Gasaustritten und Bränden berichtet, in fast allen Fällen seien Einsatzkräfte ausgerückt. Das Missbrauchsproblem hat zuletzt zugenommen. Im ersten Jahr des Betriebs der 2021 gestarteten App habe die Missbrauchsquote bei vier bis fünf Prozent gelegen. Bis Anfang 2023 habe sich die Quote auf acht Prozent erhöht. Im Dezember 2022 habe sie gar bei 30 Prozent gelegen.

Das für die App zuständige Innenministerium von Nordrhein-Westfalen gibt jetzt „neue organisatorische Anforderungen“ als Grund für die technische Überarbeitung der App an. Wer die App bereits installiert hat, könne sie auch weiter nutzen. Was genau sich ändern soll und wann die Nora-App wieder frei verfügbar ist, ist offen.

YouTube setzt auf KI bei der Videoerstellung

Auch bei YouTube hält jetzt KI Einzug. Die Videoplattform will Content Creator künftig mit den neuen Tools YouTube Create und Dream Screen unterstützen. Statt mit einem zusätzlichen Programm soll man nun mit YouTube Create Videos erstellen können. Neben dem Schneiden von Videos lassen sich damit auch automatische Untertitel oder Voiceover einfügen. Mittels KI soll sich passende lizenzfreie Musik über Videos legen lassen, so Heise. Dream Screen sorgt dafür, dass sich Hintergründe für Videos mit entsprechenden Prompts (also Texteingaben) erstellen lassen. Das soll vor allem für YouTube Shorts interessant sein, die sich laut Google immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Die Deutschen wünschen sich KI in Praxen und Kliniken

81 Prozent sehen künstliche Intelligenz als große Chance für die Medizin. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Bitkom-Umfrage. Sieben von zehn Deutschen sind der Auffassung, Ärzt:innen sollten soweit möglich Unterstützung von einer KI erhalten. Dies gelte zum Beispiel für die Auswertung von CT- und Röntgenbildern. Generative KI könnte mit der Beantwortung von Fragen, Praxen und Kliniken, aber auch im Alltag unterstützen.

Ein gutes Drittel denkt sogar, KI könne in bestimmten Fällen bessere Diagnosen stellen als der Mensch. „Um die Potenziale von KI in der Medizin voll auszuschöpfen, brauchen wir einen Regulierungsrahmen, der Forschung und Praxiseinsatz der Systeme besser ermöglicht“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Hier brauche es aber strenge Regulierungen, finden 87 Prozent der Befragten.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.