Der frühe Vogel

Milliardenschaden für deutsche Firmen: Wirtschaftskriminalität steigt an

Veröffentlicht: 04.04.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 04.04.2024
Geld mit Graphen: Wirtschaftskriminalität als Problem für deutsche Unternehmen

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Der Schaden für deutsche Unternehmen durch Wirtschaftskriminalität ist immens
  • Zwischen Ost- und Westdeutschland klafft noch immer eine große Lohnlücke
  • Bei Tesla zeigen sich Absatzprobleme

 

Wirtschaftskriminalität ist für Unternehmen in Deutschland ein großes Problem: Wie groß, zeigen aktuelle Zahlen des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Einer entsprechenden Erhebung zufolge ist mittlerweile mehr als jede dritte Firma (34 Prozent) hierzulande von verschiedenen Ausprägungen der Wirtschaftskriminalität betroffen, darunter etwa Betrug und Korruption, Steuerhinterziehung, aber auch illegale Preisabsprachen und Schwarzarbeit. Es sei die höchste seit 2014, berichtet die Tagesschau.

Die Zahlen basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die im vergangenen Jahr unter 1.001 deutschen Firmen durchgeführt wurde. Bekräftigt werde die Analyse darüber hinaus durch Daten des Bundeskriminalamts (BKA) aus dem Jahr 2022, nach welchen sich die Wirtschaftsdelikte auf rund 73.000 Fälle summierten. Auch hier zeigt sich das Ausmaß des aktuellen Problems, denn in den vergangenen fünf Jahren habe die Anzahl laut IW im Schnitt bei nur etwa 53.000 Fällen gelegen. Außerdem sei von einer erhöhten Dunkelziffer auszugehen.

Alles in allem habe der monetäre Schaden durch hiesige Wirtschaftskriminalität 2022 bei einer Summe von mehr als zwei Milliarden Euro gelegen. Obwohl Wirtschaftskriminalität mit Blick auf die gemeldeten Straftaten innerhalb der Polizeilichen Kriminalstatistik PKS nur einen geringen Anteil in Höhe von 1,3 Prozent einnehme, liege der Anteil von Korruptions-, Schwarzarbeits- oder Betrugsfällen am finanziellen Gesamtschaden bei 34,3 Prozent. Positiv sei indes zu vermelden, dass die Schadenssummen zurückgehen.

Besonders betroffen seien übrigens mit 36 Prozent IT-Abteilungen, mit 32 Prozent der Vertriebsbereich mit eigenen Angestellten sowie mit 27 Prozent Teams rund um Rechnungen und Finanzen. Auch zu den Tätern gebe es detaillierte Auswertungen: „Zusammenfassend ist der Wirtschaftskriminelle in Deutschland zumeist männlich, Ende 30 bis Mitte 40, weiß, meist deutscher Herkunft und weist ein hohes Bildungsniveau in Kombination mit einer mehrjährigen Berufserfahrung in einer Führungsposition auf“, zitiert die Tagesschau die Experten des IW.

Großes Lohngefälle zwischen Ost und West

Das Lohngefälle zwischen Ost- und Westdeutschland ist noch immer gravierend. Selbst 33 Jahre nach der Wiedervereinigung lag der Bruttoverdienst von Vollzeitbeschäftigten im Osten der Bundesrepublik 2023 im Schnitt 824 Euro hinter dem der westdeutschen Kolleginnen und Kollegen. Dies berichtet die Tagesschau und verweist auf jüngste Angaben des Statistischen Bundesamtes.

Bei 4.468 Euro lag der Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen im bundesweiten Schnitt. Nach Regionen aufgesplittet kamen Arbeitnehmende im Westen durchschnittlich auf 4.578 Euro, während es im Osten nur 3.754 Euro waren. Eine Tendenz zur Angleichung der Werte konnte in der letzten Dekade nicht registriert werden: Der Unterschied habe „stabil bei über 800 Euro gelegen“, heißt es weiter.

Tesla kämpft mit Absatzrückgang

Das erste Quartal lief für den E-Autobauer Tesla wenig erfreulich. Zum ersten Mal seit knapp vier Jahren ist die Zahl der Auslieferungen gesunken. Das Minus lag bei 8,5 Prozent, erreicht wurde ein Wert von fast 387.000 Fahrzeugen, heißt es bei der WirtschaftsWoche

Zu schaffen mache dem Unternehmen insbesondere eine wachsende Konkurrenz durch neue Akteure innerhalb der Branche, wie etwa der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi, der aus dem Smartphone-Sektor nun auch in den Automobilbereich vordringt. Auch das zunehmende Engagement tradierter Automobilhersteller im E-Bereich erhöhe den Druck. Hinzu komme die weltweit sinkende Nachfrage nach E-Autos, die aus hohen Zinsen resultiere.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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