Der frühe Vogel

Wettbewerbswidrig bei Online-Werbung? – EU droht Google mit Aufspaltung

Veröffentlicht: 15.06.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 15.06.2023
Google-Logo an Büro in Seattle

Die EU-Kommission ermittelt seit etwa zwei Jahren wegen des Werbegeschäfts gegen Tech-Gigant Google. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zufolge solle sich das Unternehmen Ergebnissen einer Untersuchung zufolge bei Anzeigendiensten gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil verschafft und dadurch den Wettbewerb verzerrt haben. 

Als kritisch wird gesehen, dass Google sowohl als Vermittler für Werbung als auch als Anbieter der Werbeangebote auftritt. „Das Unternehmen sammelt Nutzerdaten, verkauft Werbeflächen und fungiert als Vermittler von Online-Werbung“, zitiert die Tagesschau EU-Kommissarin Vestager. „Wir befürchten, dass Google seine Marktstellung genutzt haben könnte, um seine eigenen Vermittlungsdienste zu begünstigen.“ Indem die eigene Technologie für Online-Werbung bevorzugt werde, würde der Konkurrenzkampf behindert, heißt es. Konkret gehe es um die eigene Plattform AdX, die auf diese Weise bevorteilt worden sei, wie Vestager auf Twitter mitteilt. 

Einen Ausweg gebe es aus Sicht der Kommission offenbar nur, wenn Google einen Teil seiner Dienste verkauft. Eine Selbstverpflichtung solle dafür nicht ausreichen. Google kann nun eigene Argumente darlegen, bevor die Kommission die Aufspaltung des Konzerns anordnen würde. Die Online-Werbeeinnahmen sind die Haupteinnahmequelle des Alphabet-Tochterkonzerns.

Shopsoftware: JTL soll Unternehmensverkauf planen 

Das auf den Online-Handel spezialisierte Unternehmen JTL-Software steht offenbar vor dem Verkauf, meldet Internetworld mit Verweis auf den Podcast von Deutsche Start-ups. Der Anbieter von ERP-Software soll den Angaben zufolge das internationale Investmentunternehmen Houlihan Lokey mit dem Verkauf beauftragt haben. Der Unternehmenswert von JTL könne demnach bei 200 bis 300 Millionen Euro liegen. Das im Jahr 2008 gegründete Unternehmen betreut 50.000 Kund:innen und 500 Partnerfirmen und hat 200 Beschäftigte und hätte zuletzt einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro erwirtschaftet. JTL hat sich bisher nicht zu den Plänen geäußert.

ProSiebenSat.1 plant umfassenden Stellenabbau

Der Medienkonzern will sich verkleinern. Dieser neuen Strategie sollen mindestens mehrere Hundert Jobs zum Opfer fallen, wie der Spiegel berichtet. Konzernchef Bert Habets bezeichnete die Maßnahmen als „umfangreicher als die früheren Umstrukturierungen“ in der Gruppe. Derzeit würden man noch Gespräche mit dem Betriebsrat führen, bevor man sich konkreter zu den Plänen äußere. Erklärtes Ziel seien Kostenersparnisse und ein Fokus auf das Unterhaltungsgeschäft. Dabei solle vor allem der Streaming-Plattform Joyn wachsen und die aktuell vier Millionen Nutzer in den nächsten 1,5-2 Jahren verdoppeln. 

Größter Investor des Konzerns ist die italienische MFE-Mediaforeurope, die von der Familie des kürzlich verstorbenen Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi verantwortet wird. Wie sich dies auf das Unternehmen und die neuen Strategien auswirke, könne derzeit nur spekuliert werden.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.