Twitter wird zu X

Twitter-Umbenennung sorgt für Probleme, Musk droht Kunden

Veröffentlicht: 28.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 28.07.2023
Twitter wird X

Twitter bzw. X ist auf Einnahmen von Werbekunden angewiesen. Diese ziehen sich seit der Übernahme durch Elon Musk im vergangenen Herbst aber nach und nach vom Kurznachrichtendienst zurück. Musks Lösungsstrategie scheint nun zu sein, den verbliebenen Kunden zu drohen. Wenn die Werbeeinnahmen ein bestimmtes Niveau unterschreiten, soll den Anbietern der Verifikationsstatus entzogen werden. Das berichtet Golem mit Verweis auf Recherchen des Wall Street Journal.

Alternativ können sie 1.000 US-Dollar im Monat für ein Abo als verifizierte Organisationen zahlen. Dies mache sich durch die organische Reichweite „mehr als bezahlt“, behauptet Musk. Dieser hohe Betrag soll, so Musk, Betrüger davon abhalten, „Millionen von Konten zu erstellen“. Dieser Vorstoß dürfte ein weiterer Versuch sein, das kostenpflichtige Twitter Blue bzw. dessen Variante für Organisationen unter die Leute zu bringen. Bislang wird die bezahlte Verifikation von den Nutzer:innen nicht angenommen, wie von Musk gewünscht. Ob Musk die Menschen und Unternehmen mit Druck auf der Plattform halten kann, erscheint zumindest fraglich.

Umbenennung in X: Eigentor für Musk

Dabei hat der Milliardär mit seinem sozialen Netzwerk ohnehin eine ganze Reihe von Problemen und diese werden eher mehr als weniger. Die überraschende Umbenennung von Twitter in X sorgt nicht nur für Unverständnis bei den Nutzer:innen. Neben den sinkenden Werbeeinnahmen herrscht nun auch Unklarheit über das Markenrecht. Sowohl Microsoft als auch Meta besitzen bereits Eintragung zur Marke X. In Indonesien wurde indes die Domain X.com, die auf die Plattform weiterleitet, vorrübergehend blockiert, weil sie Assoziationen mit Pornografie hervorrufe.

 

Account geklaut, Bauarbeiten von der Polizei gestoppt

Zudem nimmt Musk offenbar keine Rücksicht bei der Durchsetzung der neuen Corporate Identity. Der Unternehmensaccount @twitter wurde in dieser Woche in @x umbenannt. Das Problem: Diesen Nutzernamen hat der Nutzer Gene X Hwang bereits seit 2007. Twitter hat sich diesen nun einfach unter den Nagel gerissen. „Sie haben ihn einfach übernommen“, sagte Hwang gegenüber dem Telegraph. Eine Kompensation hat Hwang nicht erhalten. Ihm wurde lediglich ein Treffen mit dem Management und X-Merchandise angeboten.

Auch das Twitter-Hauptquartier in San Francisco sollte schnellstmöglich zum X-Hauptquartier werden. Dafür musste auch der Schriftzug am Gebäude geändert werden. Aber auch das hat nicht geklappt, wie Elon Musk sich das vorgestellt hat. Die Bauarbeiten wurden mitten im Abriss des „Twitter“-Schriftzugs von der Polizei gestoppt. Die Beamten waren wegen einer möglicherweise unzulässigen Straßensperrung zu dem Gebäude gerufen worden. Der Mitarbeiter, der mit den Abbauarbeiten betraut wurde, hatte offenbar dem Grundstückseigentümer nicht Bescheid gegeben und darüber hinaus blockierte der Kran einen Fahrstreifen der Straße, wie The Verge berichtet. Mitten im Abbau verließ der Kran den Ort, und nun steht am Hauptquartier nicht mehr Twitter und auch nicht X – sondern „er“.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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