Gegen Spam-Bots

Elon Musk will neue X-Accounts kostenpflichtig machen

Veröffentlicht: 16.04.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 16.04.2024
Elon Musk grinst doof

Früher hielt die simple Frage „Bist du ein Roboter?“ noch einen Großteil an Bot-Accounts in Schach. Doch heutzutage sind die meisten dieser automatisierten Programme durch KI so clever, dass eine solche Abfrage nicht mehr reicht. Das muss jetzt auch Elon Musk eingestehen, der seit seinem Amtsantritt als Chef beim Kurznachrichtendienst X (einst Twitter) über die unzähligen unechten Nutzerkonten klagt. Doch jetzt scheint eine Lösung gefunden: Neu registrierte Konten sollen künftig einfach zur Kasse gebeten werden, wie Musk in einem Post verkündete.

Test läuft bereits in Neuseeland und auf den Philippinen 

Der jetzt für den internationalen Start angepriesene neue Spamschutz-Mechanismus wird laut dem Handelsblatt bereits seit vergangenem Herbst auf den Philippinen sowie in Neuseeland getestet. Neue Nutzer:innen konnten X hier zunächst nur zum Lesen und Stöbern nutzen. Sobald man einen eigenen Beitrag absetzen wollte, wurde eine Gebühr fällig.

Zwar hält sich Musk in seinem aktuellen Post hinsichtlich der Höhe bedeckt und spricht lediglich von einer „geringen Gebühr“. Allerdings kann man sich hinsichtlich der Gebühren wohl an den beiden Testläufen orientieren. Bei diesen wurde lediglich ein US-Dollar erhoben, welcher als jährliche Gebühr deklariert wurde. Laut Handelsblatt soll die Gebühr im internationalen Raum aber nur für die ersten drei Monate gelten. Danach gelten Konten als verifiziert und dürften unentgeltlich posten.

 

Ein Dollar für den Spamschutz

In den Kommentaren unter Musks Beitrag häufen sich vor allem Kritiken am geplanten System. So beklagen zahlreiche Nutzer:innen, dass die Gebühr deutlich zu niedrig sei, um einen validen Spamschutz zu bieten. Es gäbe bereits jetzt Spam- und Betrugskonten, die nicht davor scheuen Geld zu investieren, um besser an neue Opfer zu gelangen.

Beispielsweise nutzen manche dieser Konten die Option, sich den einst so beliebten blauen Haken käuflich zu erwerben, um so vertrauenswürdiger zu erscheinen. Der blaue Haken galt als Anzeichen für einen offiziell verifizierten Account – beispielsweise also Unternehmen oder Personen des öffentlichen Lebens. Bereits kurz nach seiner Übernahme von X entwertete Elon Musk dieses Mittel jedoch massiv, indem er den Haken monetarisierte.

X ist seit Musk-Übernahme auf Sturzflug

Doch nicht nur die Monetarisierung des Hakens entwertete in den Augen vieler Nutzer:innen die Plattform seit Musks Übernahme. So moniert der Tesla-Chef zwar auf der einen Seite die ganze Zeit schon das hohe Aufkommen von Spam-Bots, unternimmt aber auf der anderen Seite reichlich wenig gegen andere inhaltliche Entgleisungen.

Vor allem Musks Auslegung von Meinungsfreiheit bietet rechtsradikalen und diskriminierenden Inhalten eine Plattform. Das ist einer der Hauptgründe, warum sich in den vergangenen zwei Jahren immer mehr Werbekunden von X zurückzogen. Der daraus entstehende Mangel an Werbeeinnahmen schlägt sich dabei deutlich in den Umsätzen von X nieder. Seit 2022 sollen sich die so generierten Umsätze halbiert haben. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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