Ebay Q&A: Rechtstexte, Probleme beim Versand und unseriöse Händler mit Sitz in Asien

Veröffentlicht: 28.06.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.10.2016

eBay ist seit vielen Jahren in Deutschland aktiv. Die Händler-Gemeinde ist riesig, doch stehen diese beim eBay-Handel immer wieder vor neuen Herausforderungen und Fragen. Und genau diese Fragen wollen wir beantworten. Zusammen und eBay haben wir Sie dazu aufgefordert, Fragen zu formulieren und uns zuzuschicken. eBay hat jetzt die fünf häufigsten genannten Fragen beantwortet.

Gruppe von Leuten hebt die Hand um Fragen zu stellen

(Bildquelle Fragen stellen: ruigsantos via shutterstock)

Q: Warum begrenzt eBay die Schriftzeichen bei den Rechtstexten?

A: Wenn Händler bei eBay gewerblich handeln, sind sie gesetzlich verpflichtet, Verbrauchern, die sich für ihre Angebote interessieren, bestimmte Informationen vor dem Kauf zur Verfügung zu stellen. Damit Händler diese gesetzlichen Informationspflichten so einfach wie möglich erfüllen können, sollten sie die erforderlichen Informationen in Mein eBay hinterlegen, damit diese in alle Artikelbeschreibungen eingebunden werden.

Die „Rechtlichen Informationen des Verkäufers“ gliedern sich in drei Abschnitte:

  • Anbieterkennzeichnung
  • Widerrufsbelehrung (Ihre Widerrufsbelehrung können Sie in Mein eBay hinterlegen oder im Abschnitt „Rücknahmebedingungen“ im Verkaufsformular.)
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Die Begrenzung der Schriftzeichen hat vor allem technische Gründe. Außerdem möchte eBay, dass Händler kurze und übersichtliche Rechtstexte formulieren, sodass Verbraucher möglichst schnell und unkompliziert alle relevanten Informationen aufrufen können. eBay kennt den Bedarf, vor allem beim Abschnitt Widerrufsbelehrung die Anzahl der Schriftzeichen zu erhöhen und prüft derzeit eine entsprechende Anpassung.

Q: Wie können Händler vorgehen, wenn schneller Versand aufgrund von Problemen/Fehlern beim Versanddienstleister oder in bestimmten regionalen Gebieten nicht funktioniert?

A: eBay empfiehlt Händlern, Artikel mit Versandnachweis zu versenden. In vielen Fällen schließen sie damit gleichzeitig eine Versicherung ab. In den meisten Fällen können Händler über eine Sendungsnummer den Versand verfolgen und sicher sein, dass ihr Artikel angekommen ist. Sollte es zu einem Käuferschutzfall kommen, in dem der Käufer angibt, dass er einen Artikel nicht erhalten hat, kann der Verkäufer über den Beleg zweifelsfrei den Versand belegen.

Bei Versandproblemen aufgrund von Fehlern des Versanddienstleister bittet der Online-Marktplatz, diese mit der Bestätigung des Versanddienstleisters zu melden. eBay arbeitet eng mit den Versanddienstleistern zusammen. Sofern es systematische Probleme in einer bestimmten Region/PLZ-Gebiet gibt, nimmt eBay Feedback sehr gerne auf und adressiert das beim Versanddienstleister.

eBay-Händler sollten grundlegend immer auf die Angabe einer realistischen Bearbeitungszeit achten. Als Bearbeitungszeit definiert eBay die Zeit, die Händler brauchen, um den Artikel an den Versanddienstleister zu übergeben, nachdem die Zahlung bei ihnen eingegangen ist. Der Käufer möchte seinen Artikel schnell und zuverlässig erhalten, Händler sollten daher entsprechende Versandservices anbieten und auf eine möglichst kurze, aber realistische Bearbeitungszeit achten.

Q: In Bezug auf die zahlreichen Phishing-Mails: Wird der Prozess der Kontodatenänderung verbessert und sind weitere Sicherheitsmechanismen geplant?

A: eBay arbeitet intensiv und kontinuierlich auf vielfältige Weise daran, die Daten seiner Kunden zu schützen. Dies hat höchste Priorität.

Hinsichtlich Phishing-Mails rät eBay seinen Nutzern allgemein, sich in Mein eBay einzuloggen und auf den Reiter „Nachrichten“ zu klicken. Wenn die Nachricht dort nicht aufgeführt ist, stammt die E-Mail nicht von eBay. Darüber hinaus fordert eBay seine Nutzer niemals auf, Kontonummern, Passwörter oder andere vertrauliche Daten in einer E-Mail anzugeben. 

Erhalten Händler eine verdächtige E-Mail, bittet eBay darum, diese Nachricht über das E-Mail-Programm an spoof@ebay.de weiter zu leiten, ohne die Nachricht zu verändern.

Zum Thema Kontodatenänderung: Es gab in der Vergangenheit Vorkommnisse, bei denen bei der missbräuchlichen Nutzung von Konten vermehrt die Bankdaten geändert wurden, mit dem Ziel, dass Überweisungen nicht mehr auf das Konto des eigentlichen Verkäufers erfolgten. Vor diesem Hintergrund hat eBay Maßnahmen zur Betrugserkennung und -vorbeugung in diesem Bereich angepasst und verstärkt. Eine auch nach außen sichtbare Schutzmaßnahme ist beispielsweise, dass Mitglieder umgehend automatisch per E-Mail informiert werden, wenn die Bankdaten in ihrem Konto geändert werden. Das erlaubt eBay in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, solche Missbräuche so schnell wie möglich zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ebenso arbeitet eBay eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um entsprechende Fälle zu verfolgen und bei der Ermittlung der Täter so gut es geht zu unterstützen.

Q: Wird man in Zukunft auch die über eBay fertig frankierten Hermes-Sendungen mit PayPal bezahlen können, wie es bei DHL/Deutsche Post-Sendungen schon möglich ist?

A: Eine Bezahlung mit PayPal für Hermes-Sendungen liegt auch im Interesse von eBay. Allerdings verfügt Hermes derzeit noch nicht über die technische Infrastruktur, Online Payments bei eBay anzubieten.

Q: Wie geht eBay gegen unseriöse Händler mit Sitz in Asien vor? Wird es bald weitere Maßnahmen geben?

A: Um einen sicheren, fairen und angenehmen Handel bei eBay zu gewährleisten, gelten auf dem Online-Marktplatz bestimmte Regeln und Grundsätze.

Teilweise bilden diese Regeln und Grundsätze gültige Gesetze ab, die eingehalten werden müssen, teilweise hat eBay Grundsätze entwickelt, mit denen das Verhalten der Nutzer, der Umgang miteinander und die Abwicklung der Handelsaktivitäten bei eBay geregelt werden.

eBay untersucht Verstöße gegen diese Grundsätze und bemüht sich um deren Aufklärung. Wenn ein Verstoß festgestellt wird, sollte eBay umgehend darüber informiert werden. Die Entscheidung, ob ein Verstoß gegen die Grundsätze vorliegt, liegt allein bei eBay. Dabei wird jede Meldung eines Verstoßes gegen die Grundsätze gewissenhaft geprüft.

Darüber hinaus arbeitet eBay kontinuierlich daran, den Online-Marktplatz zu einem sicheren Handelsumfeld zu machen, dazugehört unter anderem das laufende Risikomanagement. Dieses wird sowohl Algorithmus basiert automatisiert als auch manuell durch spezialisierte Teams – basierend auf einer Vielzahl von Signalen u. a. Verkäuferbewertung und Retourenrate – durchgeführt und geprüft.

Beim Einstellen von Artikeln, die aus Asien gesendet werden, gelten zudem häufig Einschränkungen für Händler. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sie den Status eines Topverkäufers nicht erreichen. So werden sie in den Suchergebnissen schlechter platziert und ihre Verkaufsaktivitäten eingeschränkt (Verkaufslimits). In China beispielsweise hat eBay darüber hinaus eine Beratungsstelle eingerichtet, hier werden von eBay-Experten vor Ort Hunderte Händler über geltendes Recht informiert.

 

Weitere Q&A geplant! Senden Sie uns Ihre Fragen!

Haben Sie weitere Fragen an eBay und zum Handel über den Marktplatz? Dann zögern Sie nicht und senden Sie uns Ihre Fragen zu. Egal ob über Twitter, Facebook oder E-Mail (info@onlinehaendler-news.de). Die OnlinehändlerNews-Redaktion wird die gesammelten Fragen anonymisiert an eBay weiterleiten. eBay wird aus der Masse der Fragen die dringendsten und wichtigsten herausfiltern, zusammenfassen und diese dann in einem weiteren Q&A beantworten.

 

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Kommentare  

#4 Meikel 2016-07-02 08:56
Zum Thema "China-Händler" passt das hier:

onlinehaendler-news.de/.../...

Viele China-Händler gehen mittlerweile hin und geben auf eBay einen deutschen Artikelstandort an, um diese Einschränkungen zu umgehen und auch weil man auf eBay nur nach Artikelstandort filtern kann, nicht nach Unternehmensstandort.

Die Überraschung ist dann groß, wenn man bei einem Widerruf lesen muss, daß man die Ware, auf eigene Kosten, eben zu dessen Hauptsitz, nämlich in China zurückschicken muss.
Viele merken auch erst dann, daß sie bei einem Chinesen gekauft haben.

Soweit zum Thema, wie man legal den Verbraucher davon abbhält, von seinem Widerrufsrecht gebrauch zu machen.
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#3 Meikel 2016-06-29 11:57
Ich hätte noch ne Frage für Ebay:

Was soll der Blödsinn mit dem Forum "Mitglieder helfen Mitglieder" ?
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#2 Norbert Wache 2016-06-29 09:11
Was Ebay hier ablässt, ist für mich nur Augenwischerei und Schöngerede. Bis Ende letzten Jahres hatte ich einen Shop mit internationaler Ausrichtung bei Ebay. Als Auswirkung des DHL/Poststreiks rutschte ich auf 98,8%, da nur negative Bewertungen bei Ebay.de gelöscht wurden, nicht aber auf den anderen Ebay-Plattforme n.

Nun finde ich aber überraschend viele Händler aus Asien, die auf 98,4% und darunter stehen und trotzdem noch als Top-Verkäufer mit schnellem Versand bewertet werden. Diese können zudem Versandzeiten von 6-8 Wochen wählen, während ausländische Kunden deutscher Händler bereits nach 15 Tagen einen Fall eröffnen können, obwohl Ebay beim internationalem Versand in den eigenen Unterlagen bis zu 7 Wochen stehen hat.

Ich bin jedenfalls mittlerweile auf Lebenszeit bei Ebay als Verkäufer ausgeschlossen.
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#1 Benjamin 2016-06-29 08:43
Wow, so viele Antworten ohne wirklichen Inhalt. Da ist man nun ja richtig "informiert". ebay führt hier seine Geschäfts-/Komm unikationspolit ik fort und bleibt seiner trantütigkeit treu.

Schriftzeichen bei den Rechtstexten: "prüft derzeit eine entsprechende Anpassung" Das ist nun schon seit wieviel Jahren ein Thema? Naja, vielleicht wird das ja noch mal angepasst, bevor ebay als Marktplatz auf den 3. Platz abrutscht.

Fehlern beim Versanddienstle ister: Vergesst es, ebay lässt da 0,00000 mit sich reden und die erwähnte "Bestätigung des Versanddienstle isters", dass der Fehler nicht am Händler liegt, geht denen am Allerwertesten vorbei. Hier haben wir genug Erfahrung mit gemacht.

Phishing-Mails: Was will ebay den da bitteschön machen. Die Daten werden einmalig bei ebay abgeriffen und damit ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Phishing-Mails sind nun so oder so im Umlauf.

Ein großes Problem bei ebay ist vielmehr die sinkenden Besucherzahlen/ Käufer. Was auch mit durch die schlechte Produktauflistu ng der Fall ist. Die Sortierung der Suchergebnisse ist schlichtweg für Kunden nicht interessant genug. ebay Kunden gehen derher zum Großen Teil nur nach niedrigstem Preis, wodurch der Marktplatz neben dem Abverkauf von Artikel nur noch als "Hoffnung zu Neukundengewinn ung" oder für Nischenprodukte interessant ist.
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