Nachfrage überholt Angebot

Markt für Secondhand-Mode binnen zwei Jahren verdreifacht

Veröffentlicht: 09.01.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 09.01.2023
Secondhand-Mode auf Flohmarkt

Secondhand-Mode ist bereits seit Jahren im Aufschwung. Wie stark dieser Aufschwung ausfällt, zeigt laut Spiegel eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG): 120 Milliarden Dollar werden demnach mittlerweile pro Jahr umgesetzt. Der Umsatz konnte damit innerhalb von zwei Jahren auf ein dreifaches anwachsen. Vor allem Luxusmarken sollen dabei profitieren, denn das zweite Leben macht für viele Verbraucherinnen und Verbraucher bestimmte Produkte deutlich erschwinglicher.

Secondhand macht Luxusmode greifbar

Wie die Befragung unter 2.000 Konsumierenden dabei zeigte, ist der günstigere Kostenpunkt für viele (über 50 Prozent) das ausschlaggebende Argument. Doch wie auch in anderen Bereichen gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Relevanz (knapp 40 Prozent). Beide Punkte spielen dabei vor allem der Luxusmode-Industrie in die Hände. Die meist qualitativ hochwertigeren Produkte bekommen ein verlängertes Leben und werden zudem für viele auf einmal greifbarer als noch zuvor. 

Ein weiterer wichtiger Punkt, der für immerhin 35 Prozent der Befragten eine Rolle spielt, ist der Nervenkitzel der Jagd. Wenn ein bestimmtes Kleidungsstück ins Auge gefasst wurde, werden dabei unterschiedliche Plattformen durchforstet, um das beste Angebot zu finden. Die Möglichkeit, mit dem Verkaufenden zu feilschen und handeln, ist dabei Bestandteil des Reizes. 

Für Luxusmarken wie Prada, Burberry oder Louis Vuitton ergeben sich daraus große Chancen. So gaben 60 Prozent der Befragten an, eine Marke durch einen Secondhand-Kauf erst für sich entdeckt zu haben. 

 

Der eigene Kleiderschrank als Einkommensquelle

Gerade in der aktuellen Zeit, in der alles teurer wird und zusätzliche Kosten durch steigende Energiekosten drohen, schauen Shopperinnen und Shopper also nicht nur beim Einkauf genauer hin. Von den Befragten gaben 60 Prozent an, zu jeweils gleichen Teilen ihren eigenen Kleiderschrank auszumisten, wie auch zu Geld machen zu wollen. 

Als Hemmnis steht für 30 Prozent dagegen noch der Zeitaufwand eines Verkaufes: Bilder machen, Texte schreiben, Artikel einstellen. Wiederverkaufsplattformen könnten derartige Kenntnisse nutzen, um den Verkaufsprozess für Verbraucherinnen und Verbraucher zu vereinfachen und sich damit von der Konkurrenz am Markt abzuheben. 

Laut BCG ist bereits der Punkt erreicht, an dem in manchen Segmenten die Nachfrage das Angebot übersteigt. Eine Möglichkeit der steigenden Nachfrage entgegenzukommen, wäre es folglich, Verkaufen attraktiver zu gestalten. Wenn Verkaufsplattformen sowie Marken diese Notwendigkeit erkennen, können Sie von einem stetig wachsenden Markt mitprofitieren.

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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