Kampf gegen Airbnb

Frankfurt geht gegen illegale Vermietungen „mit Augenmaß“ vor

Veröffentlicht: 23.07.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 23.07.2019
Airbnb Logo als Schlüsselbund

Weltweit gehen immer mehr Städte gegen Plattformen wie Airbnb und die illegale Vermietung von privatem Wohnraum vor. Besonders aktiv in seinen Bemühungen ist Paris. Die französische Hauptstadt wirft der Online-Vermietungsplattform vor, die Gentrifizierung zu beschleunigen. Im Februar strebte die Stadt sogar einen Prozess gegen Airbnb an. Der Vorwurf: Auf dem Portal sollen illegale Unterkünfte angboten werden. Dabei sollte es um eine Rekordstrafe von 12,5 Millionen Euro gehen.

Auch deutsche Städte wehren sich immer mehr gegen Airbnb und Co., haben aber eine deutlich weniger aggressive Vorgehensweise, als dies in Paris der Fall ist.

Mitarbeiter durchsuchen das Internet

Frankfurt beispielsweise kämpft bereits seit 2013 gegen die illegalen Ferienwohnungen. Dafür trat vergangenes Jahr die sogenannte Ferienwohnungssatzung in Kraft, welche bestimmt, dass Wohnungen jährlich nicht länger als acht Wochen an Gäste vermietet werden dürfen. Zusätzlich müssen die Inhaber eine Genehmigung bei der Stadt beantragen. Bei der Bekämpfung von nichtrechtmäßigen Vermietungen geht Frankfurt allerdings „mit Augenmaß“ vor, wie Heise Online dazu schreibt. Bisher gab es lediglich 38 Verfahren gegen Verstöße, insgesamt wurden Bußgelder über 20.000 Euro verhängt. Immerhin konnten seit 2013 rund 1.500 Wohneinheiten zurückgewonnen werden. „Wir erhalten nach wie vor viele Meldungen über illegale Nutzungen durch Beschwerden von Nachbarn“, erklärt Mark Gellert, Sprecher des Dezernats Planen und Wohnen. „Wenn dadurch illegale Ferienwohnungen auffallen, werden die Eigentümer kontaktiert – gegebenenfalls stehen die Kollegen auch mal frühmorgens vor der Wohnungstür und befragen die Nutzer.“

Im Vergleich zu Frankfurt kann Berlin deutlich höhere Zahlen vorweisen: Alleine in einem Jahr gab es Geldstrafen gegen 250 Vermieter in einer Gesamthöhe von 1,5 Millionen Euro.

Kleine Städte sehen weniger Probleme

Außerhalb der großen Metropolen sieht man das Problem um die Vermiertung von privatem Wohnraum deutlich entspannter. „Nach unserer Einschätzung erreicht die Zahl der über die großen Vermittlungsplattformen angebotenen Ferienwohnungen in Kassel nicht die Ausmaße wie zum Beispiel in Berlin, Frankfurt oder München“, so Michael Schwab, Sprecher der Stadt Kassel.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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