Der frühe Vogel

Studie zeigt: Arbeiten lohnt sich doch

Veröffentlicht: 18.01.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 18.01.2024
Frau sitzt am Laptop

Gut informiert am Morgen – heute mit diesen Themen:

  • Arbeit lohnt sich trotz Bürgergeld
  • Thomann wächst weiter
  • Gespräche über Verkauf von Galeria Karstadt Kaufhof 

 

Das Bürgergeld wurde zum Jahresbeginn um 12 Prozent erhöht und hat damit die Debatte angestoßen, ob sich das Arbeiten in Deutschland finanziell überhaupt noch lohnt. Das Ifo-Institut hat diese Annahme jetzt in einer Kurzstudie bestätigt: Die Forscher haben anhand verschiedener Haushaltskonstellationen nach den neuesten Anpassungen im Steuer- und Transfersystem errechnet, dass Arbeit auch nach der Erhöhung des Bürgergeldes immer zu höheren Einkommen führt als Nichtstun. „Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch“, betont Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen beim Spiegel.

In die Untersuchung wurden verschiedene Familien- bzw. Haushaltskonstellationen mit einbezogen: Singles ohne Kinder, Singles mit zwei Kindern, Alleinverdiener-Ehepaare mit zwei Kindern sowie Doppelverdiener-Ehepaare mit zwei Kindern. Auch unterschiedliche Mietniveaus wurden mit einkalkuliert. Selbst unter Berücksichtigung aller Sozialleistungen haben Arbeitnehmer demnach immer mehrere Hundert Euro mehr zur Verfügung als diejenigen, die nicht arbeiten und nur Sozialleistungen erhalten. Einem Alleinstehenden in einer Stadt mit mittlerem Mietniveau, wie beispielsweise Dresden, und einem monatlichen Einkommen von tausend Euro brutto bleiben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben und unter Addition der Sozialleistungen 891 Euro. Wer dagegen nur Sozialleistungen bekomme, erhalte 563 Euro Bürgergeld, wie aus der Studie hervorgeht.

Die Analysten des Ifo-Instituts betonen jedoch, dass das bestehende System trotz des Lohnabstands Verbesserungen benötigt, da die Anreize zur Ausweitung der Erwerbstätigkeit in niedrigen und mittleren Einkommensklassen gering sind. 

Thomann weiter auf Wachstumskurs

Thomann hat sich zum größten Online-Verkäufer von Musikinstrumenten in Europa gemausert. Im letzten Jahr erreichte der Umsatz rund 1,4 Milliarden Euro, wobei fast zwei Drittel aus dem internationalen Markt stammen. Geschäftsführer Hans Thomann jr. betonte in einem ausführlichen Interview mit dem Handelsblatt, dass Thomann eine führende Rolle im grenzüberschreitenden E-Commerce auf dem Kontinent spiele. Trotz eines großen physischen Standorts in Treppendorf in Bayern erfolgt der Großteil des Umsatzes online. Auch nach der COVID-19-Pandemie, während der viele Menschen wieder mit dem Musizieren begannen, stiegen die Verkäufe weiter an, heißt es beim Portal ecommercenews.

Thomann hat es außerdem geschafft, Online-Gigant Amazon auf Distanz zu halten. Dies sei laut Alex Graf, dem Direktor des E-Commerce-Softwareanbieters Spryker, nur auf drei Arten möglich: durch den Verkauf von Produkten, die nicht auf Amazon erhältlich sind, durch mehr Produktkenntnisse und durch Dienstleistungen, die Amazon nicht bieten kann. Thomann konnte alle drei Strategien in seiner Nische umsetzen.

Verkauf der Galeria-Filialen?

Galeria Karstadt Kaufhof soll aktuell mit dem US-Kosmetikkonzern Coty sowie anderen Interessenten über eine mögliche Übernahme von Filialen verhandeln, wie die Wirtschaftswoche mit Verweis auf verschiedene Medienberichte schreibt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus bestätigt dies nicht und gab an, dass es mehr als zwei Interessenten gebe. Coty und die Familie Reimann, die die Mehrheit an Coty hält, haben die bisherigen Berichte ebenfalls nicht bestätigt. 

Der Gläubigerausschuss berät diese Woche über den Investorenprozess. Galeria Karstadt Kaufhof hatte am 9. Januar Insolvenz angemeldet und sucht nun einen neuen Eigentümer, um als Ganzes zu überleben. Mindestens eine bestimmte Anzahl von Standorten muss erhalten bleiben, um die Vorteile eines bundesweiten Warenhauskonzerns zu bewahren.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#2 Arno Nym 2024-01-18 13:10
Schließe mich B E an. Da wurden Fixkosten, Miete Arbeitsweg nicht berücksichtigt. Habe bis Nov selbst nur 1000 netto gehabt. Nach allen Zahlungen blieben rund 175 für Lebensmittel Spiel und Spaß. Sorry also aber klingt nach propaganda oder sehr schlechter Studie.
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#1 B.E. 2024-01-18 08:32
"Einem Alleinstehenden in einer Stadt mit mittlerem Mietniveau...un d einem monatlichen Einkommen von tausend Euro brutto bleiben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben und unter Addition der Sozialleistunge n 891 Euro"

Und, zahlt der keine Miete? (selbst wenn sie im mittleren Bereich liegt, mittlerer Bereich sind ca 500 Euro, die von den 891 abgehen)

Der Hartz IV Empfänger jedenfalls nicht, er hat 563 Euro netto, ohne Miete davon zahlen zu müssen, zuzüglich kann er gg noch günstig Lebensmittel einkaufen an der Tafel
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