Umfrage von GfK und GoDaddy

Frauen bemängeln schlechte Förderung von Geschäftsideen

Veröffentlicht: 25.01.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
Weibliche Führungskraft

Der Webseitenanbieter GoDaddy gab beim Marktforschungsinstitut GfK eine repräsentative Umfrage zum Unternehmertum in Deutschland in Auftrag gegeben. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, wurde die Befragung im September letzten Jahres unter 1.000 deutschsprachigen Personen zwischen 18 und 74 Jahren durchgeführt. Kernthema war dabei die Wahrnehmung von verschiedenen Perspektiven im Unternehmertum. Wie die Ergebnisse jetzt aufzeigen, scheinen diese zwischen Männern und Frauen stellenweise stark zu variieren. So nehmen Männer die Förderung weiblich-geführter Geschäftsprojekte als ebenbürtig gefördert wahr, während Frauen selbst deutliche Defizite spüren.

Schlechte Unterstützung für Frauen und Mütter

Eigentlich ist das Ergebnis ja wenig verwunderlich: wenn bei einem selbst alles gut läuft, und man die Förderung erhält, die man sich wünscht, gucken viele gar nicht weiter hin, ob es denn bei anderen genau so aussieht. So kam es zustande, dass auf die Frage, ob Geschäftsprojekte von Frauen ausreichend gefördert werden, 32 Prozent der Männer mit Ja antworteten. Dieselbe Frage bejahten dagegen nur 16 Prozent der Frauen. 

Mit 52 Prozent äußerte sich ganz konkret über die Hälfte der befragten Frauen kritisch hinsichtlich der Fördermöglichkeiten weiblich-geführter Geschäftsprojekte. Die Ergebnisse zeigen, dass es für Frauen weiterhin schwieriger ist, sich Gehör zu verschaffen. Das belegen auch weitere Antworten, beispielsweise zur Wahrnehmung weiblicher Führungskräfte. 

So gab mehr als jeder zehnte Mann (11 Prozent) an, sich mit dem Gedanken an eine weibliche Führungskraft schwer zu tun. Weiterhin schätzt jeder fünfte Mann die Erfolgsaussichten eines Unternehmens mit einer weiblichen Führungskraft schlechter ein, als wenn ein Mann an der Spitze säße.

 

Bildungsniveau teilweise entscheidend 

Eine leichte Korrelation zeichnete sich zwischen den Antworten und dem jeweiligen Bildungsniveau der Personen ab. Demnach ist vor allem unter den Personen ohne Abitur die Ablehnung von weiblichen Führungskräften stärker ausgeprägt (24 Prozent). Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss sprechen sich dagegen verstärkt (35 Prozent) für weibliche Chefs aus.

Anfang Januar zeigte eine Studie der Organisation Fidar („Frauen in Aufsichtsräten“), dass der Frauenanteil in den Vorständen von 160 DAX-Unternehmen sowie 19 weiteren börsennotierten Unternehmen bei gerade einmal 36,5 Prozent liegt (siehe Infokasten). Laut Gesetz müssen sich die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen mit einer paritätischen Mitbestimmung aus jeweils mindestens 30 Prozent Frauen und Männern zusammensetzen. Nicht alle der betreffenden Unternehmen erfüllen diese Vorgabe jedoch. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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