Youtube verzeichnet sinkende Werbeeinnahmen durch Facebook

Facebook vs. Google – ein Duell der Giganten. Die Social-Media-Plattform klaut Googles Video-Portal Youtube immer mehr Aufrufe, denn Content wird mittlerweile eher extra hochgeladen, als lediglich den Link zur Youtube-Seite zu teilen. Zusätzlich werden hochgeladene Videos von Facebook bevorzugt behandelt.

(Bildquelle Facebook-Youtube-Tastatur: Bloomua via Shutterstock)

Der deutsche Youtuber Gronkh ist mit derzeit rund 3,8 Millionen Abonnenten und 1,5 Milliarden Videoaufrufen der mit Abstand erfolgreichste Youtuber Deutschlands. Inoffiziell munkelt man, dass Youtube einen Euro pro 1000 Aufrufen ausschüttet. Das macht Pi mal Daumen 1,5 Millionen Euro für den Let’s Player, die er in etwa fünf Jahren generiert haben könnte. Doch Facebook rüttelt gewaltig an diesem System, denn die Youtuber verzeichnen einen stetig wachsenden Rückgang an Aufrufen, wofür unter anderem die Social-Media-Plattform verantwortlich ist.

Wie Smallbiztrends berichtet, werden immer mehr Videos direkt bei Facebook hochgeladen und nicht mehr nur zur entsprechenden Youtube-Seite verlinkt. Das Problem hierbei besteht darin, dass dadurch Google weniger Werbevideos schalten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass Facebooks Algorithmus dafür sorgt, tendenziell die hochgeladenen Videos den geteilten Links vorzuziehen. Insgesamt sorgt dies für weniger Traffic auf Youtube und geringeren Einnahmen für die Uploader.

Facebook-Gruppen verbreiten Youtube-Videos

Smallbiztrends nennt als konkretes Beispiel das blau-schwarze beziehungsweise weiß-goldene Kleid, das viral durch die Decke geschossen ist und ursprünglich vom YouTuber Douglass hochgeladen wurde. Innerhalb von einem Tag wurde dieses Video eine Million Mal bei Youtube aufgerufen. In der gleichen Zeit generierte eine bekannte Facebook-Gruppe, die das Video von Douglass übernommen und ebenfalls auf ihre Seite hochgeladen hat, über 20 Millionen Aufrufe. Nach dem durchschnittlichen Ausschüttungsbetrag wären das zusätzlich 20.000 US-Dollar für Douglass gewesen. Mittlerweile wurde das Video von der Facebook-Gruppe jedoch wieder entfernt.

Eine Studie von Ogilvy and Tubular Labs hat ergeben, dass Douglass mit diesem Problem keinesfalls allein dasteht. So sind 725 von 1000 Facebook-Videos Re-Uploads von anderen Quellen. Darunter leiden insbesondere die Urheber, für die es aufgrund der sinkenden Einnahmen immer schwieriger wird, qualitativen Content zu liefern. Zudem sollten sie verstärkt populäre Facebook-Seiten beobachten und gegebenenfalls melden, um den Rückgang zumindest ein wenig einzuschränken.

Youtube startet Werbekampagne mit Joyce und LeFloid

Um diesem Trend zumindest in Deutschland entgegenzuwirken, hat Youtube laut Googlewatchblog eine Werbekampagne mit den bekannten Youtubern LeFloid (2,7 Millionen Abonnenten) und Joyce Ilg (900.000 Abonnenten) gestartet, die vom 24. August bis zum 30. September gehen soll. LeFloid konzentriert sich auf seinem Kanal auf kommentierte Nachrichten. Joyce Ilg wiederum setzt auf Comedy-Inhalte. Beide haben insbesondere beim jungen Publikum eine hohe Reichweite und werden auf Plakatmotiven sowie Online-Anzeigen zu sehen sein, um auf die hiesigen Youtube-Talente aufmerksam zu machen.