Online-Lebensmittel: Shopwings schließt in Deutschland

Veröffentlicht: 15.07.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 15.07.2015

Online-Lebensmittel sind noch immer eine knifflige Angelegenheit. Obwohl in den vergangenen Monaten und Jahren die Scheu und der Argwohn gegenüber dem E-Food-Sektor sicherlich bei einigen potenziellen Kunden gesunken ist, hat sich das Geschäft in Deutschland immer noch nicht richtig durchsetzen können. Dieser schleppenden Entwicklung fällt nun auch das Rocket Internet-StartUp Shopwings zum Opfer. Es wird die Pforten schließen.

Lebensmittel

(Bildquelle Lebensmittel auf Holztisch: Ronald Sumners via Shutterstock)

Es sind wohl weniger freudvolle Tage für Rocket Internet. Obwohl die Unternehmensschmiede tendenziell erfolgsverwöhnt ist, scheint sie in Sachen Online-Lebensmittel an ihre Grenzen gestoßen zu sein – zumindest in Deutschland. Wie Gründerszene berichtet, wird das junge E-Food-StartUp den hiesigen Betrieb einstellen. Zwar gibt es bislang keine offizielle Bestätigung von Rocket Internet, doch ein Sprecher soll kommentiert haben: „Es wird bei Shopwings in Deutschland kein weiteres Wachstum mehr geben.“

Shopwings: Ende in Deutschland, Expansion in Australien und Südostasien

Dass dies das endgültige Ende von Shopwings ist, bezweifelt Gründerszene jedoch. Mehr noch: Außerhalb des deutschen Marktes sollen die Geschäfte sehr zufriedenstellend laufen. So ist der Online-Lebensmittel-Dienst beispielsweise vor einigen Monaten in Australien – genauer gesagt in Sydney – gestartet. Die dortige Entwicklung lässt auf mehr hoffen.

„Unsere ersten fünf Monate in Sydney haben großes Potenzial im australischen Markt aufgedeckt. Das wollen wir noch stärker ausschöpfen und daher in weitere australische Städte wachsen“, sagte Mitgründer Conrad Bloser. Bereits in wenigen Wochen sollen auch Kunden im australischen Melbourne den Online-Lebensmittel-Service nutzen können.

Doch damit nicht genug: Neben Australien sieht man bei Shopwings wohl auch noch „in Südostasien bessere und vor allem barrierefreie Wachstumsmärkte als andernorts, beispielsweise Europa.“ Die Expansion soll also auch in südostasiatische Länder wie Indonesien, Malaysia und Thailand, Vietnam oder auch die Philippinen weitergehen.

Der lange Weg der Online-Lebensmittel in Deutschland…

Fest steht eins: Das Ende von Shopwings in Deutschland ist für den hiesigen Markt der Online-Lebensmittel ein herber Schlag. Schließlich war das StartUp nicht irgendein kleines halb-ausgereiftes Jungunternehmen, sondern hatte auch namhafte Förderer wie Rocket Internet und Tengelmann im Rücken.

Probleme gab es jedoch schon im Vorfeld. Wie wir berichteten, wurde Shopwings vorgeworfen, sich nicht an die Lebensmittelinformationsverordnung zu halten. Das Resultat war eine einstweilige Verfügung. Dieser juristische Stolperstein dürfte zumindest zum Teil dafür verantwortlich sein, dass die Geschäfte nicht optimal liefen.

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