Infyouse im Interview – "Niemals einen Kauf bereuen - Produkte sammeln, Freunde fragen, den besten Preis bekommen!"

Infyouse vereint Preisvergleichsportal mit Social media – Wie sind Sie auf diese Geschäftsidee gekommen?

Mein Geschäftspartner Igor Voth und ich haben vorher mehrere Jahre im Online-Handel gearbeitet. Uns ist aufgefallen, dass Social-Commerce in vielen Handelsunternehmen noch keine große Rolle spielt. Wir haben gesehen und die Statistiken beweisen, Verbraucher informieren sich nicht nur über technische Produktdaten sondern auch über Erfahrungen in ihrem sozialen Umfeld. Das ist etwas ganz Natürliches und wird bereits seit Jahrhunderten praktiziert.

Allerdings reicht das bloße Teilen eines interessanten Produktes auf Facebook oder Twitter nicht aus. Was ist, wenn es mehrere Produkte in unterschiedlichen Varianten gibt oder sich jemand beispielsweise ein Kinderzimmer zusammenstellt? Bisherige soziale Netzwerke bieten aus unserer Sicht keine effiziente Möglichkeit über Produkte zu reden. So sind wir auf die Idee gekommen, unseren Nutzern die Möglichkeit zu geben, Kollektionen mit ihren Favoriten zusammenzustellen und sich von ihren Freunden an einer Stelle gut organisiert beraten zu lassen oder einen gemeinsamen Kauf zu besprechen. Dass wir unseren Nutzern die Arbeit abnehmen und für sie nach alternativen Preisangeboten suchen, passt sehr gut dazu.

Welche Erfahrungen haben Sie seit der Gründung gemacht? Was war das Schwierigste in dieser Zeit? Was hat Sie ermutigt?

Neben verschiedenen fachlichen Themen, wie Finanzierung und Steuerrecht, mit denen man zwangsläufig in Berührung kommt, haben wir vor allem sehr viel über uns selbst gelernt. In einer Fülle an Möglichkeiten unser Produkt zu weiterzuentwickeln und am Markt zu positionieren, ist es wichtig Entscheidungen zu treffen und die anstehenden Aufgaben sinnvoll zu managen. Das sind Herausforderungen denen wir uns als Persönlichkeiten und ebenso als Team täglich stellen müssen. Das ist etwas, woran wir vor der Gründung am wenigsten gedacht haben. Wir haben uns sehr viel mit unserem Service, der Gesamtplanung und der Gründungsvorbereitung beschäftigt und am wenigsten mit uns als Team. Dabei ist das das Wichtigste.

Auch haben wir gelernt, dass es wichtig ist, das Angebot schnellstmöglich auf den Markt zu bringen und zu lernen, wie und ob die Kunden es nutzen wollen. Es gibt kein besseres Feedback und auch kein besseres Benchmark als die Kundenmeinung. Je früher man sie kennt, desto früher kann man das richtige Produkt entwickeln und erfolgreich sein.

Wir sind seit gut einem Monat auf dem Markt. Vorher hat uns der Gedanke sehr motiviert, unseren Service schnellstmöglich zu veröffentlichen, heute motiviert uns das Kundenfeedback.

Infyouse befindet sich derzeit noch in der Beta-Phase. Wann rechnen Sie mit der Beendigung dieser Testzeit und was erwartet den User dann?

Wir sehen den aktuellen Stand als open beta an. Das heißt, jeder kann sich registrieren und unseren Dienst nutzen. Mit open beta wollten wir ausdrücken, dass die Plattform sich noch ggf. sehr stark verändern wird, nachdem wir noch mehr Feedback von unseren Nutzern haben.

Jede Woche werden neue Funktionen und Wege geöffnet, die dem Verbraucher helfen, das für ihn/sie beste Produkt in kurzer Zeit zu finden. Einen genauen Termin für das Ende der Testphase haben wir noch nicht, wir rechnen jedoch, dass das innerhalb des nächsten halben Jahres passiert. Allerdings kann man da keine klare Trennung ziehen, denn jede neue Funktion, um die unsere Plattform erweitert wird, wird immer zuerst eine Testphase haben.

So wird es auch mit unserer mobilen App sein, die wir noch dieses Jahr rausbringen wollen. Damit werden unsere Kunden neben Onlineprodukten auch Produkte aus dem stationären Handel in Kollektionen speichern und über sie reden können. Auch werden wir unsere automatische Informationsbeschaffung für unsere Nutzer erweitern und neben alternativen Preisangeboten nach weiteren Produktinformationen suchen, um ihre Kaufentscheidung zu erleichtern.

Welche Pläne gibt es für die Zukunft von infyouse?

In naher Zukunft werden wir unsere Marketingaktivitäten ausbauen, um die Gewinnung von neuen Nutzern zu beschleunigen.

Gleichzeitig werden wir die Funktionalität von Infyouse erweitern. Unsere Vision ist, unseren Nutzern eine kanalübergreifende Plattform anzubieten, auf der sie sich mit ihrem sozialen Umfeld über Produkte austauschen können. Gleichzeitig wollen wir unsere Nutzer noch mehr bei der Recherche nach Produkten und Produktinformationen entlasten und für sie automatisch danach suchen. Eine sehr wichtige Rolle werden dabei auch Produktberater spielen, die unseren Kunden interessante und neue Produkte vorstellen werden.

Wie schätzen Sie die Chancen für E-Commerce-StartUps in Deutschland ein?

Die Chancen für E-Commerce-StartUps in Deutschland sehen wir grundsätzlich positiv. Wenn man sich viele Onlineangebote anschaut, so gibt es noch eine Menge Raum für Innovationen, der Markt ist riesig und wächst sehr stark. Allerdings ist es in diesem Markt gleichzeitig sehr schwierig das nächste Amazon aufzubauen. Das bedeutet, dass die Innovationen meist in der Nische stattfinden und die neuen Unternehmen Grenzen beim Wachstum haben. Auf der anderen Seite ist aktuell zu beobachten, dass neue Produktkategorien wie Möbel und Werkzeuge immer mehr online gekauft werden, so dass sich an der Stelle auch großartige Chancen ergeben. Da geht noch was!

Fazit

Das StartUp Infyouse ist ein innovativer Ansatz, um das Online-Shopping zu revolutionieren: Es bietet die Möglichkeit, die ausgewählten Produkte in eigenen Kollektionen zusammenzustellen und sich mit Freunden über die Artikel auszutauschen, um sich Rat für oder gegen einen Kauf einzuholen. Damit verbunden wird ein automatisches Preisvergleichstool, das immer nach günstigeren Angeboten sucht. Wir sind gespannt, wie es mit dem Jungunternehmen weitergeht.