Zalando: Einstweilige Verfügung gegen RTL-Bericht

Veröffentlicht: 08.05.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 08.05.2014

Immer wieder gibt es Unternehmen, die sich aus diversen Gründen einem Shitstorm stellen müssen. Doch in den meisten Fällen beruhigen sich die Gemüter recht schnell wieder und alles ist (halbwegs) vergessen. – Anders bei Zalando. Fast vier Wochen liegt der Schmäh-Bericht von RTL nun zurück, in dem die harten Arbeitsbedingungen in den Lagern kritisiert wurden. Doch noch immer flackert  die Empörung der Kunden auf. Nun soll eine einstweilige Verfügung die Lage wieder beruhigen.

Zalando erwirkt nach Bericht einstweilige Verfügung

(Bildquelle Hando Stopp: Imillian via Shutterstock)

„na ist wohl nun für euch Gras über die Sache gewachsen?“ – hieß es erst vor wenigen Stunden auf der Facebook-Pinnwand von Zalando. Schon allein diese Frage zeigt, dass das sprichwörtliche Gras wohl noch eine Weile auf sich warten lässt. Denn noch immer kämpft das Unternehmen gegen die schlechte Publicity, die der Enthüllungsbericht von RTL vor einigen Wochen ins Rollen gebracht hat.

Nach heftiger Kritik und unzähligen Boykottaufrufen vonseiten der Kunden, hatte Zalando zwar angekündigt, die eigenen Prozesse und Arbeitsbedingungen zu prüfen und gegebenenfalls zu optimieren, doch dabei allein wollte es das Unternehmen anscheinend nicht belassen: Zum wiederholten Male verweist der Mode-Händler auf seiner Internetseite auf „unzutreffende Vorwürfe“ und „die tendenziösen und teilweise faktisch falschen Inhalte“ hin und kommentiert: „Leider ist bislang keine Richtigstellung erfolgt, weshalb wir rechtliche Schritte ergriffen haben.“

Diese rechtlichen Schritte haben nun in ihrer Konsequenz eine einstweilige Verfügung hervor gebracht, die sich „gegen zentrale Teile der Berichterstattung“ richten. Aus diesem Grund dürfen  eine Reihe von Falschaussagen von nun an nicht weiter verbreitet werden. Unter anderem geht es dabei um den Vorwurf, es hätte im vergangenen Jahr einen Todesfall im Erfurter Logistikzentrum gegeben.

Auch dass die Mitarbeiter im Verlauf des Tages Wege mit einer Länge von bis zu 27 Kilometern zurücklegen müssen, stellt Zalando richtig: Jene Messungen von RTL seien nicht zuverlässig gewesen. Nach eigenen Ermittlungen seien im Arbeitsbereich „Pick“ in Stichproben durchschnittliche Laufweiten von etwa 15 bis 20 km festgestellt worden.

Die einstweilige Verfügung richtet sich darüber hinaus gegen Aussagen, dass Zalando eine medizinische Unterstützung für die Journalistin unterlassen hätte sowie dass RTL nach der Bitte um Stellungnahme keine Antwort erhielt. Laut Aussagen von Zalando hat es eine solche Anfrage des Senders nie gegeben.

Ob mit dieser einstweiligen Verfügung die Wogen wieder geglättet werden können, bleibt abzuwarten.

Über weitere Einzelheiten der einstweiligen Verfügung können Sie sich hier auf der Seite von Zalando informieren.

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