Der frühe Vogel

Anwalt wegen betrügerischer Abmahnungen zu fünf Jahren Haft verurteilt

Veröffentlicht: 12.07.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 12.07.2019
Handschellen und Richterhammer

In den USA wurde auch der zweite Angeklagte im Verfahren um betrügerische Porno-Abmahnungen zu einer Haftstrafe verurteilt. Wie Heise Online berichtet, hat ein Bundesgericht im US-Bundesstaat Minnesota den ehemaligen Rechtsanwalt John Steele wegen Betrugs und Geldwäsche zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Steele und sein Partner Paul Hansmeier hatten eine Zeit lang für Pornoproduzenten gearbeitet und Internetnutzer wegen Urheberrechtsverstößen abgemahnt.

2011 hatten die beiden Anwälte dann damit begonnen, selbst Pornos in Filesharing-Netzwerken und auf Torrentseiten hochzuladen, um im Anschluss Abmahnungen im Namen von Scheinfirmen zu verschicken. Auf diese Weise seien die beiden Juristen in der Lage gewesen, die gesamten Einnahmen ihrer Massenabmahnungen selbst einzustecken. Bis 2013 sollen Steele und Hansmeier rund sechs Millionen Dollar eingenommen haben – viele der abgemahnten Nutzer hätten einem Vergleich über mehrere tausend Dollar zugestimmt, anstatt ein Gerichtsverfahren zu riskieren.

Steele hatte die Vorwürfe im März 2017 eingeräumt und gegen seinen Partner ausgesagt. Dieser wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt. 

Google Home: Sprachbefehle werden von Mitarbeitern ausgewertet

Auch die Gespräche, die Nutzer mit ihrem Google Home führen, werden von Mitarbeitern ausgewertet. Golem.de zufolge wurden dem belgischen Rundfunk VRT mehr als 1.000 Audioaufnahmen zugespielt, die „zum Teil ungewollt aufgenommen“ worden seien. Die von Google-Mitarbeitern angehörten und transkribierten Gespräche enthielten demnach teils private und intime Informationen. Google habe in einer Stellungnahme erklärt, dass etwa 0,2 Prozent der Sprachbefehle von Mitarbeitern transkribiert würden – also jeder 500. Sprachbefehl. 

Werbeausspielung: Facebook will transparenter werden

Facebook will seinen Nutzer noch genauer erklären, warum sie bestimmte Werbeanzeigen sehen. Wie das Handelsblatt berichtet, wolle das soziale Netzwerk die Funktion „Warum sehe ich diese Werbeanzeige?“ ausbauen. Nutzer sollen die Möglichkeit erhalten, mehr Informationen in ihren Werbeeinstellungen anzusehen und anzupassen. Zudem sollen Nutzer künftig auch die Werbetreibenden sehen können, die eine Liste mit den Kontaktdaten der Anwender hochgeladen und zu Werbezwecken verwendet haben.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Michael Pohlgeers

Kommentare  

#2 Michael 2019-07-12 11:42
Warum nicht auch in Deutschland? Würde die Abmahnungen drastisch dämmen und ich schlage vor, dass die Abmahnsumme, die Anwälte für Ihr tausendfach kopiertes Schreiben, was selbst nach dem zweiten Versenden nicht mal annäherend den "Arbeitswert" darstellt, selbst als Strafe an den Staat zahlen müssen, damit dieser die Gefängnisse für diesen und all die anderen Zecken der deutschen Wirtschaft (Nur hier in DE stößt man sich mit Abmahnungen gesund!) gefälligst selbst bezahlt und den Beteiligten des Wirtschaftssyst ems nicht auch noch auf der Tasche liegt.

Von heute auf morgen würde die Zahl der Anwälte steigen, die Hartz4 beziehen müssten und die Abmahnungen sinden. Aber das ist günstiger als der Wirtschaftsscha den, der tagtäglich entsteht.

Bei dieser Gelegenheit mal eine kaufmännische Frage: Wie hoch muss man prozentual in einer Preiskalkulatio n eigentlich ansetzen, um Abmahnkosten im Endpreis für den Verbraucher mit eingerechnet zu haben?
DAS, liebe Händler und Verbraucher wäre eine Millardeneinspa rung, über die auch Onlinehaendler- news.de schon einmal bereichtet hatte.
Zitieren
#1 Timo 2019-07-12 08:18
In Deutschland undenkbar, außer, man zahlt die GEZ Steuer nicht. Hier verdienen sich die Anwälte doch eine goldene Nase und bremsen Unternehmen aus. Ich hoffe, dass das Karma vieles regelt. Wünsche allen Rechtsverdreher n alles "Gute".
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.