Markenrechtsverletzung

Keine lila Schokolade: Milka klagt gegen Tony’s Chocolonely

Veröffentlicht: 27.02.2024 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 29.02.2024
Milka Schokolade

Der Schokoladenhersteller Tony’s Chocolonely hat mit einer Marketingkampagne für Streit in der Schokoladen-Branche gesorgt. Mit „Tony’s fairer Alternative“ wurden Tafeln bewusst so designt, dass sie an andere bekannte Marken erinnern sollen. Etwa an KitKat, Twix und Milka. Laut eigener Angabe des Unternehmens, sind diese allerdings im Vergleich zu den Originaltafeln mit fair gehandeltem Kakao hergestellt, wie es auf der Webseite von Tony’s Chocolonely heißt.

1,56 Millionen Kinder auf Kakaoplantagen

Der Konzern macht darauf aufmerksam, dass in Westafrika immer noch 1,56 Millionen Kinder auf Kakaoplantagen arbeiten. Tony’s gibt an, für die hergestellte Schokolade freiwillig einen höheren Preis an die Farmer:innen zu zahlen, um ein existenzsicheres Einkommen zu garantieren. Die Erlöse der „fairen Alternative“ sollen an 100WEEKS gespendet werden, eine unabhängige Organisation, die Frauen in Afrika unterstützt. 

Tony’s gab selbst an, dass auch ihre Schokolade nicht zu 100 Prozent frei von Kinderarbeit ist, allerdings sei die Quote wesentlich geringer als bei anderen Schokoherstellern.

Milka macht Markenrechtsverletzung geltend

Da die Tafeln ganz bewusst Ähnlichkeit mit dem Design großer Marken aufweisen, ließ ein Rechtsstreit nicht lange auf sich warten. Mondelez, der Konzern hinter der Milka Schokolade, klagte gegen Tony’s wegen eines Verstoßes gegen das Markenrecht, wie unter anderemChip berichtete. Dabei stützt sich Mondelez auf die Verwendung der Farbmarke „Nr. 2906959 Lila“. Das Landgericht Hamburg hat Mondelez in einem Beschluss bereits recht gegeben, die Schokolade darf in der Farbe nicht mehr verkauft werden.

Tony’s hat auf die rechtliche Niederlage bereits reagiert und die lilafarbene Schokolade vom Markt genommen. Stattdessen wird die Schokolade von nun an in Grau verkauft. Tony’s äußerte sich dazu wie folgt: „Aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören werden, auf die Probleme aufmerksam zu machen. Alsooo.. anstatt teure Anwälte zu bezahlen und sich über Markenrechtsverletzungen zu streiten, sollten wir uns darüber unterhalten, wie jeder Schokoladenhersteller Kakaofarmer:innen einen Preis zahlen kann, der ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht.“

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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