Der frühe Vogel

FDP-Chef Lindner will DSGVO überarbeiten

Veröffentlicht: 05.11.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 05.07.2022
Christian Lindner

Seit drei Jahren schon ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. Doch noch immer sind nicht alle zufrieden mit der neuen Gesetzeslage. Ein Großteil deutscher Unternehmen klagte 2020 über komplizierte Prozesse und hohe Kosten. Jetzt will FDP-Chef Christian Lindner die DSGVO angehen und überarbeiten, wie er laut heise.de auf einer Versammlung des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) sagte. Generell seien die Bestimmungen des Datenschutzes in Deutschland kritisch zu überprüfen und auch die DSGVO solle neu auf ihre Praxistauglichkeit hin geprüft werden.

Lindner kritisierte dabei unter anderem das umständliche Cookie-Einwilligungsverfahren, das erleichtert werden soll. Sein Vorschlag: Nutzer könnten schon bei der Installation ihres Browsers bestimmte Grundsatzfragen zum Datenschutz beantworten, die dann durchgängig gelten. Auch VDZ-Präsident Rudolf Thiemann sprang Lindner zu Seite. Er verwies auf die Wichtigkeit von Nutzerdaten für die Finanzierung von digitalen Presseprodukten. „Datenschutzrecht bedroht die Finanzierbarkeit digitaler Zeitschriftenmedien“, warnte er. Der Chef des Zeitschriftenverbandes forderte die Politik auf, eine „einfache und praktikable Einwilligungseinholung“ zu ermöglichen.

Decathlon startet deutschen Online-Marktplatz

Der französische Sportartikelhersteller Decathlon startet einen deutschen Online-Marktplatz, berichtet fashionnetwork.com. Die neue Plattform soll in den eigenen Onlineshop, der schon seit 2009 läuft, integriert werden. Als Marken sind unter anderem Adidas, Hummel, Reebok und Puma dabei, weitere sollen folgen. „Mit unserem digitalen Marktplatz verfolgen wir das klare Ziel, mehr Menschen für den Sport zu begeistern, alle Bedürfnisse zu befriedigen und uns vom Sporteinzelhändler hin zur Sportplattform zu entwickeln“, erklärt André Weinert, CEO Decathlon Deutschland. Mit dem Angebot im Marktplatz steigert das Unternehmen sein Sortiment auf insgesamt 56.000 Produkte und 200 neue Marken. Im Corona-Jahr 2020 war der E-Commerce bei Decathlon bereits für ein Drittel des Umsatzes verantwortlich. Der Sportmode-Anbieter hatte im Lockdown auch seine Omnichannel-Strukturen ausgebaut und Click&Collect eingeführt.

Innenstadt: Jedes siebte Geschäft könnte pleite gehen

Die Corona-Pandemie hat weiten Teilen der Wirtschaft schwer geschadet – und ist längst noch nicht zu Ende. Eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) warnt jetzt vor einem Ladensterben in den Innenstädten, wie Spiegel Online berichtet. Demnach könnte jedes siebte Geschäft (15 Prozent) in und um die Fußgängerzonen auf Dauer leer stehen. Kurz vor der Krise lag die Zahl bei einer Umfrage noch bei rund zehn Prozent. Die Pleitewelle betreffe dabei alle Standorte unabhängig von Einwohnerzahl und Lage – aber je kleiner die Kommune, desto stärker der Einfluss, heißt es. Experten raten zu verschiedenen Sofortmaßnahmen für den Einzelhandel: eine bessere Erreichbarkeit der Städte inklusive Erstattung der ÖPNV-Tickets beim Einkaufen, verkaufsoffene Sonntage auch ohne speziellen Anlass und ein besseres Immobilienmanagement.

Kommentare  

#1 Ralf Ternes 2021-11-05 13:33
Zum Sterben der Innenstädte: Wo fährt man z.B. in Mainz hin zum Shoppen? Mit Sicherheit nicht in die Innenstadt. Supermärkte in den äußeren Gewerbegebieten , die das gesamte Sortiment der Läden in der Innenstadt anbieten gibt es dort zu Hauf. Das Beste: Diese sind leicht erreichbar und kostenlos Parken an jeder Ecke. Warum sollte man sich durch die komplizierte Innenstadt quälen und in einem engen Parkhaus einen kostenpflichtig en Parkplatz suchen? Warum sollte ich mit dem Bus in die Innenstadt, wenn ich in den Gewerbegebieten eine größere Auswahl finde? Das Prinzip sehe ich bei jeder Stadt, auch bei den kleineren Städte ob Simmern oder Bad Kreuznach. Früher musste man in die Innenstadt um Waren zu kaufen, die es nur in den Geschäften in der Innenstadt gab. Heute bekommt man in den außenliegenden Gewerbegebieten ein weitaus größeres Angebot und sogar Restaurants siedeln sich dort an. Und während die Supermärkte während Corona offen bleiben durften, mussten die Läden in den Innenstädten schließen. Verwunderlich ist das ganze nicht.
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.