Logistik: Zalando verbessert Arbeitsbedingungen, Spreadshirt drohen Proteste

Veröffentlicht: 19.01.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 19.01.2016

Lob für Zalando. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) bescheinigt dem Unternehmen Fortschritte in puncto Arbeitsbedingungen im Erfurter Logistikzentrum. In Leipzig muss sich Spreadshirt dagegen mit möglichen Protesten seitens der Produktionsmitarbeiter bezüglich der Schließung der Produktionsstätte auseinandersetzen.

Zalando Logistikzentrum Stradella Eröffnung
© Zalando

Zalando verbessert Arbeitsbedingungen

Zalando sah sich in der Vergangenheit immer mal wieder mit Kritik bezüglich der Arbeitsbedingungen in seinem Logistiklager in Erfurt konfrontiert. Nun kommt das Lob aber von ganz oben. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat dem Unternehmen Fortschritte bei den Arbeitsbedingungen im Logistikzentrum Erfurt bescheinigt. Neben einer Arbeitnehmervertretung stieg auch der Anteil Beschäftigten mit festen Verträgen. Befristet seien nach Angaben des Betriebsrates aktuell noch 42 Prozent.

"Es sind noch nicht alle Probleme gelöst", erklärt Ramelow. Dennoch habe er den Eindruck, Geschäftsführung und Betriebsrat stellten sich den Problemen und gingen offen damit um. So war Ramelow nach Angaben von Faz.net beispielsweise von der Zalando-Geschäftsführung unter anderem auch wegen seiner Kritik am bisher fehlenden Tarifvertrag für die Zalando-Beschäftigten zu dem Betriebsbesuch eingeladen worden.

Aktuell beschäftigt Zalando rund 2800 Mitarbeiter in der Region. Die Zahl könnte weiter steigen, da bei dem Gespräch auch über das Projekt zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Behinderten sowie Beschäftigungsangebote für Flüchtlinge gesprochen wurde.

Spreadshirt: Schließung der Produktionsstätte sorgt für Ärger

Während Zalando sich über das Lob für den Fortschritt freuen kann, muss sich das Leipziger Unternehmen Spreadshirt mit Protesten seitens der Produktionsmitarbeiter befassen. Nach Angaben der Leipziger Internet Zeitung ruft die IG Metall alle von der geplanten Produktionsstilllegung betroffenen Beschäftigten zur Informationsveranstaltung vor den Unternehmenssitz zusammen. Zeitgleich zu der Versammlung soll auch das erste Gespräch zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung stattfinden.

„Wir erwarten, dass sich das Management Zeit nimmt, mit uns über die beabsichtigte Verlagerung der Produktion zu beraten, so wie es vom Gesetzgeber vorgesehen ist. Das entspräche auch einer fairen und respektvollen Unternehmenskultur, der sich Spreadshirt schließlich nach außen verschrieben hat“, sagt Viktor Schille, Betriebsratsvorsitzender der Spreadshirt Manufacturing Deutschland GmbH.

Spreadshirt hatte am 07. Januar die Schließung des Leipziger Produktionsstandortes bekannt gegeben. Betroffen sind davon 26 Mitarbeiter. Der Grund für die Schließung liegt nach Unternehmensangaben in der begrenzten Flexibilität des Standortes. So brauche man größere Ressourcen, um etwa saisonale Schwankungen – z.B. durch das Weihnachtsgeschäft – abzufangen.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.