Apple und Shopkick lassen Online- und Einzelhandel verschmelzen

Veröffentlicht: 17.01.2014 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 17.01.2014

Der Online-Handel boomt, der Einzelhandel muss Verluste hinnehmen. Was liegt da näher, als beide miteinander zu verbinden? Erste Handelsunternehmen haben damit begonnen, dank Apple & Co.

Der Einzelhandel will sich wandeln.

(Bildquelle Einkaufspassage: Radu Bercan via Shutterstock)

Experten haben es vorausgesagt, erste Einzelhandelsunternehmen setzen es bereits wegweisend um: Die zunehmende Verschmelzung von Online- und Offlinehandel. Anfang des Jahres hatte bereits ECE, Europas größter Betreiber von Shopping-Centern angekündigt, erste Einkaufszentren mit Online-Angeboten auszustatten. Wenn man sich nicht neu erfinde, dann drohe den Shopping-Centern das Ende, war diese Woche aus der Branche selbst zu hören. Handelsunternehmen wie American Eagle nehmen das ernst und setzen auf die Möglichkeiten von Apples iBeacon-Technologie.

Einkaufszentren arbeiten an Verschmelzung

Zugegeben, die Verschmelzung ist noch ganz am Anfang, aber sie hat offensichtlich begonnen. „An den Einkaufszentren geht der Einfluss des Digitalen auf die Gesellschaft nicht vorüber. Darauf werden wir reagieren“, sagte ECE-Chef Alexander Otto zu Beginn dieses Jahres. Der Betreiber von über 180 Einkaufszentren in Europa hat begonnen, zwei Einkaufszentren mit Apps auszustatten, die den Kunden beim Betreten der Shopping-Mall über Angebote und Rabattaktionen informieren sollen. Der Nutzer könne die Angebote zudem über soziale Netzwerke wie Facebook teilen.

Ob dieser vorsichtige Schritt in Richtung Digitalisierung tatsächlich schon ausreichen wird, ist allerdings zu bezweifeln. Denn in dieser Woche sagte jemand der die Handelsbranche sehr gut kennen müsste: „Die Mall wird innerhalb der kommenden 10 bis 15 Jahre als historischer Anachronismus der 1950er und 1960er Jahre in die amerikanische Handelsgeschichte gehen.“ Es war Rick J. Caruso, Gründer und Chef von Caruso Affiliated. Mit seinem Unternehmen betreibt Caruso selbst mehrere Einkaufszentren in den USA, zum Beispiel in Los Angeles.

Einzelhandel: "Wir müssen uns neu erfinden"

Rick J. Caruso sagte das nicht an irgendeinem Ort, sondern auf dem Treffen des amerikanischen Einzelhandelsverbandes "National Retail Federation" in New York. So sieht die Shopkick-Anwendung aus.Noch aber habe der Einzelhandel nicht verloren, so Caruso: „Wir müssen uns nur den neuen Anforderungen der Konsumenten stellen und das Einkaufen neu erfinden“, sagte er gegenüber seinen Kollegen. Der Handel an sich, so Caruso, sei zeitlos.

Die Technologie für den Wandel des Einzelhandels ist schon vorhanden. Apples iBeacon-Technologie zum Beispiel könnte dabei helfen, klassische Shopping-Center mit den Funktionen des Online-Handels zu verbinden. Das US-amerikanische Modeunternehmen American Eagle gehört zu den ersten Vertretern des Einzelhandels, die auf iBeacon setzen. Gerade hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es in rund 100 Filialen Apples Technologie einbinden werde.

Apples iBeacon kommt zum Einsatz

Ähnlich wie die App, welche gerade von ECE in Hamburg getestet wird, erlaubt auch iBeacon die Kommunikation mit dem Kunden via mobilem Endgerät. Betritt der Kunde eine Filiale, so wird er durch die iBeacon-Technologie erkannt und bekommt individuelle Angebote oder Empfehlungen auf seinem Smartphone angezeigt, die er dann auf Wunsch online verbreiten kann. Der Vorteil von iBeacon gegenüber einer App soll allerdings sein, dass die Verbraucher automatisch erkannt würden. Vorher setzte American Eagle bereits auf eine App mit ähnlichen Funktionen, allerdings war es dafür notwendig gewesen, dass die Verbraucher diese auf ihren mobilen Endgeräten bei jedem Einkauf öffneten.

Für die Einbindung von iBeacon arbeitet American Eagle mit dem StartUp Shopkick zusammen. Das Jungunternehmen aus dem Silicon Valley hat die Technologie mit einem Programm erweitert, dass Kunden mit Rabattpunkten belohnt, wenn diese ein Ladengeschäft betreten. Scannen die Verbraucher einen QR-Code oder kaufen ein, dann bekommen sie noch mehr Rabattpunkte.

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