Der frühe Vogel

Energiewende schlecht fürs Geschäft – Produktion im Ausland als Option

Veröffentlicht: 30.08.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.08.2023
Blick in die Industrie

Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

In deutschen Firmen gibt es große Zweifel an der Energiewende
 Die Reallöhne sind wieder gestiegen
 X (ehemals Twitter) will zum Jobportal werden

 

Viele Unternehmen in Deutschland stehen einer potenziellen Energiewende eher skeptisch gegenüber. Im Rahmen einer aktuellen Umfrage unter fast 3.600 Betrieben gab mehr als die Hälfte der Firmen (52 Prozent) an, dass sich die Energiewende hin zur Klimaneutralität negativ oder gar sehr negativ auf ihre Geschäfte auswirke. Eine positive oder sehr positive Wirkung verzeichneten demnach lediglich 13 Prozent machen eine positive oder sehr positive Wirkung aus. 

Einen noch trüberen Blick auf die Entwicklung gibt es in der energieintensiven Industrie: Hier sprechen demnach drei von vier Betrieben von einer negativen oder sehr negativen Wirkung. 

„Nie waren die Sorgen um die eigene Wettbewerbsfähigkeit größer“, wird Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in einer Reuters-Meldung bei Onvista entsprechend zitiert. „Während früher die Unternehmen auch Chancen in der Energiewende gesehen haben, überwiegen nun in der Einschätzung der gesamten Wirtschaft die Risiken.“ Auch um eine mangelhafte Energieversorgung auf mittel- bis langfristige Sicht machen sich die Akteure der Branche demnach Sorgen.

Infolge dieser Einschätzung liebäugeln viele Unternehmen auch mit der Abwanderung: Knapp ein Drittel der Industrie-Betriebe haben eine Verlagerung von Kapazitäten an ausländische Standorte beziehungsweise eine eingeschränkte Inlandsproduktion nach eigenen Aussagen in Planung oder diese bereits umgesetzt. Laut DIHK entsprechen die Zahlen gegenüber dem Vorjahr einer Verdopplung. Vor diesem Hintergrund müsse der Standort Deutschland dringend gestärkt werden, so die Experten weiter.

Besonders attraktiv für die Industrie seien die USA sowie Frankreich. Bei großen Industrieunternehmen, die mindestens 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorweisen können, seien überdies die Abwanderungstendenzen am größten: Ganze 43 Prozent dieser Firmen haben bereits mit einer Verlagerung begonnen oder diese zumindest in Planung. 

Reallöhne im Aufwärtstrend

Nach langer Durststrecke in den Jahren der Pandemie hat das Statistische Bundesamt endlich wieder positive Entwicklungen bei den Reallöhnen vermeldet: Im zweiten Quartal 2023 sind die Gehälter mit 6,6 Prozent stärker gestiegen als die Verbraucherpreise, die lediglich um 6,5 Prozent nach oben kletterten.

Hinter der Entwicklung stehen sowohl die nachlassende Inflation als auch die Tarifabschlüsse, die vergleichsweise hoch lagen und somit ein verstärktes Anwachsen der Nominallöhne zur Folge hatten. 

Und laut den Prognosen von Fritzi Köhler-Geib, Chef-Volkswirtin der staatlichen KfW-Bankengruppe, sieht es für Verbraucherinnen und Verbraucher auch in den kommenden Monaten gut aus: „Getrieben durch die hohen Preissteigerungen und den Fachkräftemangel erhalten Arbeitnehmende im laufenden Jahr die höchsten nominalen Verdienststeigerungen seit 30 Jahren“, wird sie in einer dpa-Meldung bei der WirtschaftsWoche zitiert.

X als Anlaufstelle für Jobsuchende

Und weiter geht es mit Neuerungen rund um X (ehemals Twitter): Das Social-Media-Portal will offenbar auch zum Jobportal werden. Im Rahmen seines Plans, X zu einer Allround-App umzugestalten, will Elon Musk künftig auch einen Bereich für Stellenanzeigen offerieren. „X Hiring“ nennt sich der neue Twitter-Account, der sich bereits in einer Betaphase befinden soll.

„Bei X verifizierte Unternehmen – was für Firmen rund 1.000 Dollar im Monat kostet – können ohne weitere Mehrkosten monatlich bis zu fünf Job-Anzeigen auf der Plattform platzieren“, schreibt W&V dazu. Während Musk das Business-Netzwerk LinkedIn unlängst als „peinlich“ einstufte, soll das eigene Jobangebot cooler daherkommen. Ob das gelingt, wird sich zeigen.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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