Für mehr Gleichberechtigung

Knuspr-Kundschaft bekommt Menstruationsprodukte jetzt gratis

Veröffentlicht: 29.11.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 29.11.2023
Auswahl Menstruationsprodukte und Geld

Die monatliche Blutung begleitet menstruierende Personen für einen Großteil ihres Lebens. Dabei kommen laut eines Reports von Statista leicht Kosten in Höhe von bis zu 2.400 Euro zusammen. Eine Last, die nur ein Teil der Gesellschaft zu tragen hat und für die immer mehr Stellen eine stärkere Unterstützung der Politik fordern. Da diese bisher eher verhalten ist, ergreift der Online-Supermarkt Knuspr jetzt selbst das Ruder und bietet Kund:innen ab sofort und bis auf Weiteres kostenlose Menstruationsprodukte an.

Unterstützung durch die „Tampagne“

Insgesamt fünf Produkte des deutschen Herstellers Cosmea gibt es im Sortiment von Knuspr. Diese stehen künftig in einer eigenen Kategorie mit dem Namen „kostenfreie Damenhygiene“ zur Verfügung. Ausgepreist sind sie aus technischen Gründen mit 0,01 Euro. Die Bestellmenge ist je Bestellung auf einen Artikel pro Produkt begrenzt. Alle entstehenden Kosten trägt Knuspr selbst.

Unterstützung erfährt das Unternehmen jedoch durch die Initiative Tampagne (ein Kofferwort aus Tampon und Kampagne). Diese kämpft seit 2019 für die Breitstellung kostenloser Menstruationsprodukte in öffentlichen Gebäuden. Einen ersten Erfolg konnte Tampagne letztes Jahr in Leipzig erzielen. Dort beschloss der Stadtrat, in städtischen Gebäuden entsprechende Produkte frei zugänglich zu machen. 

 

Gleichberechtigung bei der Menstruationshygiene – darum ist sie so wichtig

Die Menstruation ist kein frei gewähltes Schicksal und die entstehenden Kosten können für Menschen mit einem geringeren Einkommen durchaus zur Herausforderung werden. Knuspr verweist auf eine Studie der Organisation Plan International: Laut dieser zögern allein in Deutschland rund 12 Prozent der menstruierenden Personen das Wechseln der Produkte aus finanziellen Gründen lange hinaus.

Doch dies kann schwere gesundheitliche Folgen haben, von Infektionen bis hin zum tödlichen Toxinschocksyndrom (TSS). „Wir hoffen, mit der Aktion bereits existierende Initiativen zu diesem Thema neuen Antrieb zu geben. In Schottland gibt es bereits ein Gesetz, dort müssen städtische Einrichtungen und Bildungseinrichtungen Menstruationsprodukte zur Verfügung stellen. Warum ist das hier in Deutschland nicht möglich?“ mahnt Carolin Kracmer, Marketingdirektorin von Knuspr zur Aktion.

Ein kleiner Wermutstropfen für viele Personen in Deutschland: Das Liefergebiet von Knuspr beschränkt sich derzeit auf den Raum München und Frankfurt am Main. 

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.