Luxusmode

Übernimmt Mytheresa das strauchelnde Yoox Net-a-Porter?

Veröffentlicht: 05.04.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024
Website Net-a-Porter auf Laptop

Der Markt mit Luxusgütern legt eigentlich seit Jahren ein relativ stabiles Wachstum hin. Doch nicht alle Händler können davon profitieren. Das zum Schweizer Konzern Richemont gehörende Portal Yoox Net-a-Porter (YNAP) fährt seit Jahren Verluste ein. Allein die erste Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres soll ein Minus von 128 Millionen Euro generiert haben. Seit Längerem wird daher ein Verkauf des dennoch prestigeträchtigen Portals angestrebt. Unter den aktuellen Kaufinteressenten befindet sich laut Fashionnetwork mit Mytheresa auch ein deutsches Unternehmen.

Schwierige Unternehmensbewertung erschwert Übernahme

Bereits 2022 war eine Anteilsübernahme von YNAP durch den Konkurrenten Farfetch geplant. Zunächst wollte dieser 47,5 Prozent übernehmen, mit einer Option auf den Rest zu einem späteren Zeitpunkt. Doch dann geriet Farfetch selbst in finanzielle Schieflage und musste die geplante Übernahme absagen, so heißt es bei Ecommercenews

Unter den aktuellen Kaufinteressenten befinden sich nun Insiderangaben zufolge das Münchener Unternehmen Mytheresa, die US-amerikanische Privat Equity Firma Bains Capital sowie das britische Permira, zu dem bereits BestSecret gehört, befinden. Nach einem Bericht der Financial Times wollte sich keines der Unternehmen konkret zu den Gerüchten äußern.

Ein Problem, das die aktuellen Übernahmepläne dabei vor allem beschweren soll, ist die schwierige Unternehmensbewertung von YNAP. Es wird demnach nicht erwartet, dass die aktuellen Verluste in naher Zukunft nachlassen. Die Marke YNAP bringt zwar ein gewisses Prestige mit sich, ein Kauf birgt jedoch auch ein hohes wirtschaftliches Risiko.

 

Mytheresa prüft fortlaufend mögliche Entwicklungsfelder

Die Modeplattform Mytheresa wurde 1987 in München als Boutique gegründet und legte 2006 einen erfolgreichen Start ins E-Commerce-Business hin. Mittlerweile verkauft das Unternehmen weltweit erfolgreich. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 konnte das Unternehmen einen Bruttowarenwert (GMV) von 219,1 Millionen Euro generieren.

Trotz solider Gewinne kämpft jedoch auch Mytheresa mit Verlusten. Ende 2023 prognostizierte man ein Wachstum, welches nur noch am „unteren Ende“ der zuvor erhofften Spanne von acht bis 13 Prozent liegen solle. Eine Übernahme des Wettbewerbers YNAP könnte die bestehenden Verluste vertiefen. Dennoch bestätigte das Unternehmen gegenüber der Financial Times eine stete Prüfung möglicher Chancen zur Geschäftsentwicklung – inklusive Geschäftsübernahmen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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