Neues Firefox-Update macht die Datenanalyse noch schwieriger

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Mozilla hat vor einigen Tagen sein Firefox-Update herausgebracht und damit die Datenanalyse für Shopbetreiber und Werbetreibende noch schwieriger gestaltet. Zukünftig lässt sich als Seiteninhaber nicht mehr herausfinden, über welchen Suchbegriff jemand auf die Shop-Website gelangt ist. Zumindest dann nicht, wenn er dafür den Firefox 14 - die Version nach dem Firefox-Update - und die Google-Suche benutzt hat.

Dieses Phänomen ist nicht ganz neu und dürfte allen, die Webanalyse betreiben, aus einem anderen Zusammenhang bekannt sein. Bereits seit Oktober 2011 lässt Google seine Suche über ein verschlüsseltes Übertragungsprotokoll laufen, das sogenannte HTTPS (HyperText Transfer Protocol Secure) - aber nur bei denjenigen, die ein Google-Konto haben und eingeloggt sind. Gerade Werbetreibenden ist das ein Dorn im Auge, denn durch diese Verschlüsselung lässt sich nicht mehr vollständig analysieren, welche Suchbegriffe für Umsatz im Shop gesorgt haben. Stattdessen zeigt Google Analytics die Meldung "not provided", was soviel heißt, wie "nicht übermittelt".

Suchbegriffe verschwinden in der Blackbox

Durch das Firefox-Update hat sich die Situation aber noch einmal drastisch verschlechtert. Denn der Firefox ist einer der drei meistgenutzten Browser weltweit. Und Mozilla, die Non-Profit-Organisation hinter dem Firefox, hat in einer Presseerklärung am 17. Juli 2012 bereits angekündigt, diese Verschlüsselung auch bei anderen Suchseiten anbieten zu wollen. Damit wird die Webanalyse der Suchbegriffe immer mehr zu einer Blackbox.

Das ist gut für diejenigen, die den Firefox mit dem neuen Firefox-Update nutzen, um zu googeln, weil deren Daten beim Surfen in öffentlichen oder gemeinschaftlichen WLAN-Netzwerken für Netzwerk-Administratoren nicht mehr sichtbar sind. Andererseits sind die Daten auch nicht weg, sondern bleiben beim Suchmaschinen-Riesen Google gespeichert. Und was der damit anstellt, ist clever.

Google stärkt die bezahlte Suche

Das wird deutlich, wenn man sich Google AdWords anschaut. Dort werden die Suchbegriffe der Website-Besucher interessanterweise weiterhin angezeigt - auch nach dem Firefox-Update. Als Werbetreibender, der Anzeigen bei Google schaltet, hat man somit weiterhin die komplette Übersicht über die Suchbegriffe, die zu einem Kauf geführt haben.

Hier wird die Strategie sichtbar, die Google verfolgt. Das Unternehmen möchte immer mehr Shopbetreiber zu Google AdWords locken, weil das für Google die wichtigste Einnahmequelle ist. Auch die Absicht, zukünftig die Google Produktsuche kostenpflichtig zu machen und in AdWords einzubinden, zielt in diese Richtung. Mozilla von der Notwendigkeit einer Daten-Verschlüsselung im neuen Firefox-Update zu überzeugen, war daher ein schlauer Schachzug von Google.

Kommentare  

#2 Gesundwürzen 2012-07-27 18:03
Im Piwik werden die Suchbegriffe als "Suchbegriff nicht definiert" angezeigt. Aber die Anzahl hält sich im Rahmen. There is no way to access the keyword in this case, and no other web analytics tool can get this information neither.
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#1 Bernd Fischer 2012-07-27 09:44
Nicht nur Shopbetreiber haben durch dieses update Probleme, sondern auch viele andere Datendienste wie Alexa zum Beispiel.
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