„Search as you type“ – Google übernimmt die shopinterne Suche

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Die shopinterne Suche war bislang das Hoheitsgebiet einiger weniger Anbieter auf dem Markt. Doch nun will Google sich auch dort positionieren. Dank einer gerade in den USA in der Probephase befindlichen Funktion namens "Search as you type". Bekannt ist diese Funktion bereits aus der Google Suche. Tippt man einige Buchstaben in den Suchschlitz ein, werden per Google Suggest nicht nur passende Wortkombinationen vorgeschlagen, sondern im Hintergrund passen sich auch die Suchergebnisse simultan an. Für die shopinterne Suche funktioniert es ähnlich, nur dass die Suchergebnisse in diesem Fall passende Produkte aus dem Shop sind.

Momentan läuft das Pilotprojekt zusammen mit dem Spielwarenhersteller Hasbro und dem Heimwerkermarkt Lowe´s in den USA. Wer will, kann sich per Formular für dieses Feature bewerben. Grundvoraussetzung ist, dass man über einen AdWords-Account verfügt und in den USA ansässig ist. 25 Millionen Suchanfragen über die shopinterne Suche sponsert Google pro Jahr, alles, was darüber hinaus geht, wird kostenpflichtig.


Nicht revolutionär, aber gratis

Wirklich revolutionär ist das, was Search as you type bietet, leider nicht und unterscheidet sich kaum von anderen integrierten shopinternen Suchen. Daher stellt sich die Frage, welchen Mehrwert dieses Feature für einen Shopbetreiber hat. Mark Ballard, Senior Research Analyst bei der Rimm-Kaufman Group liefert eine Antwort: "Wenn sie es zu einem besseren Preis erhalten oder 25 Millionen Suchanfragen gratis, dann ist das sicherlich attraktiv, verglichen mit dem, was Suchanbieter anbieten."

Kevin Eichelberger, Gründer und CEO der E-Commerce-Agentur Blue Acorn hält das Feature in Teilen sogar für kontraproduktiv: "Mit diesem Tool beschränkt man den Fokus auf eine kleine Auswahl der Produkte, was nicht unbedingt von Vorteil ist, wenn man doch dem Konsumenten die ganze Auswahl zeigen möchte", sagte er der E-Commerce Times.

Google selbst deklariert offiziell, dass diese Form der shopinternen Suche dazu dient, die Konversionsrate und die Verkäufe nach oben zu treiben. Abgesehen davon stellt Google jedoch mit dem kostenlosen Feature wieder einmal den Fuß in die Tür zu einem bislang wohlbehüteten Geheimnis, nämlich, wie und was jemand in einem Shop sucht. "Wie es diese Daten nutzen wird, wird sich noch herausstellen", sagt Eichelberger. Aber soviel steht bereits jetzt für ihn fest: "Für ein Werbeunternehmen sind Daten Gold wert."

Kommentare  

#1 siebenschön 2012-07-25 19:20
Da werden bisherige Anbieter schwer dran schlucken. 25M sind schon eine Menge. Andererseits sicher auch ein gefundenes Fressen für die Datenschützer.
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