Verkaufen über Preissuchmaschinen – Sechs Plattformen im Vergleich

Veröffentlicht: 10.06.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 15.06.2016

„Geiz ist geil“ – der alte Saturn Werbeslogan hat sich bei vielen Verbrauchern ins Gehirn gebrannt. Das Internet bietet dafür natürlich unendlich viele Möglichkeiten – meist jedoch zu viele, denn die Anbieter in den einzelnen Märkten werden nicht weniger. User greifen deswegen immer wieder auf Preisvergleichsplattformen zurück. Grund genug, um mal zu schauen, was welche Plattform leisten kann.

Lupe mit Label auf dem lowest price steht

(Bildquelle lowest price: Jan Vancura via Shutterstock)

Wenn ein Kunde im Netz nach einem bestimmten Produkt sucht, kann es sein, dass er es kaufen oder dass er sich nur darüber informieren will. Wenn er hingegen auf einer Preisvergleichsplattform nach einem Produkt sucht, kann man davon ausgehen, dass eine Kaufabsicht vorhanden ist. Preisvergleichsseiten sind für Online-Händler also durchaus eine gute Gelegenheit, um an kaufwillige Internetuser heranzukommen. Die Anzahl an solchen Plattformen ist jedoch groß und natürlich darf man nicht vergessen, dass gerade auch Google mit „Google Shopping“ ein enorm großer Anbieter ist. Seit 2002 gibt es diesen Dienst – damals allerdings noch unter dem Namen Froogle – in den USA. 2007 wurde der Suchdienst dann umbenannt und trägt seitdem den allseits bekannten Namen „Google Shopping“. Allerdings verliert Google in puncto Produktsuche nach und nach Marktanteile an Amazon. Die Customer Journey beginnt immer öfter auf dem Marktplatz. Doch wer glaubt, dass es nur Amazon gibt, der irrt sich.

Welche Plattform ist für mich die richtige?

Neben Google und Amazon gibt es auch die bei den Endverbrauchern sehr bekannten Preisvergleichsplattformen, die monatlich mehrere Millionen Visits vorweisen können (siehe Tabelle). Doch wie findet man als Online-Händler die für sich passende Preisvergleichsplattform?

Händler sollten sich im Vorfeld immer darüber informieren, wie groß die Datenbank beziehungsweise Datenbasis der Plattform ist. Die Fragen, die man sich als Händler stellen muss, sind folgende: Wie viele Angebote/Preise gibt es? Wie viele Produkte werden angeboten? Und wie viele aktive Händler gibt es in der Datenbank? Letzteres ist ein enorm wichtiges Kriterium, denn je mehr Händler gelistet sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein oder mehrere Angebote für ein spezielles Produkt gibt. Entsprechend ist es schon sehr überlegenswert, ob man sich zum Beispiel für Idealo.de entscheidet, die mit ca. 30.000.000 Visits im Monat zwar viel Aufmerksamkeit bekommen, dafür aber auch im Gegenzug eine sehr große Konkurrenz mit über 52.000 Händlern bieten.

Umso mehr stellt sich die Frage, mit wieviel Konkurrenz man um die Kunden kämpfen will. Wobei nicht allein die Anzahl der aktiven Händler entscheidet: Wer ein Nischenprodukt verkauft, muss sich nicht vor der Masse der Angebote fürchten. Entsprechend sollte immer auch darauf geachtet werden, wie viele Angebote es in der eigenen Produktkategorie, beziehungsweise für das eigene Produkt gibt.

Grundlegend für eine Entscheidung sind aber natürlich auch die harten Fakten. Was kostet es, meine Produkte auf dieser oder jener Plattform zu listen? Während das Gebührenmodell grundlegend immer ähnlich ist und primär auf CPC-Basis (also Cost-per-Click) funktioniert, können sich die Klickpreise um einiges unterscheiden. Und auch wenn das an dieser Stelle nur einige Cent meint, sollte man immer daran denken: Auch Kleinvieh macht Mist.

Das Gesamtpaket entscheidet

Wer seine Produkte auf einer Preisvergleichsplattform anbieten will, sollte sich immer genau mit der jeweiligen Plattform beschäftigen und durchaus auch mal zum Hörer greifen und nachfragen. Der persönliche Kontakt – soweit er über das Telefon gegeben sein kann – vermittelt oft noch einmal einen ganz anderen Eindruck vom Unternehmen als nur ein Besuch der Website. Hier lassen sich auch weitere wichtige Frage klären – nämlich zum Beispiel, ob es Voraussetzungen gibt, um überhaupt gelistet zu werden. Bei Preis.de zum Beispiel bedarf es einer Mindestanzahl an Produkten, während Idealo.de einen Mindestumsatz von 20 Euro pro Monat erwartet. Auch in puncto Zahlungsmethoden gibt es von einigen Anbietern Vorschriften. Während Preis.de auf mindestens zwei Zahlungsmethoden besteht, erklärt Guenstiger.de, dass es keine Mindestanzahl gibt, aber wenigstens eine sichere Zahlungsart wie Rechnung, Lastschrift, Paypal, Amazon Payments oder Nachnahme angeboten werden muss. Vorkasse alleine reicht nicht aus...

 


Dies ist ein Auszug aus dem Onlinehändler Magazin Artikel „Verkauf über Preissuchmaschinen – Sechs Plattformen im Vergleich“. Denn vollständigen Artikel mit weiteren Hinweisen zum erfolgreichen Handel über Preissuchmaschinen sowie den umfangreichen Vergleich der Plattformen guenstiger.de, idealo.de, geizhals.de, preisvergleich.de, preis.de und billiger.de finden Sie in der aktuellen Onlinehändler Magazin Ausgabe.

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Kommentare  

#1 Peter Kemper 2016-06-13 08:52
Hallo Frau Ptock,
Für Nischenprodukte sind diese Plattformen eh nicht geeignet, weil die ja Preise vergleichen sollen. Wo ist da die Vergleichsmögli chkeit. Kein ernsthaft am Produkt interessierter Kunde geht auf eine solche Plattform, wenn er ein Nischenprodukt sucht.
In der Praxis sieht das so aus, dass wenn man dort einstellt, nicht alleine ist und keine Konkurrenz fürchten muss, sondern dass man von sehr vielen Gafffern und Glotzern angeklickt wird, die kein ernsthaftes Kaufinteresse haben und Sie dann raten müssen, ob die irgendwann doch mal wiederkommen und für conversion (Verkauf) sorgen. Aber das bekommt man nicht mit. Über die gleiche Plattform kommen die aber aus unserer Erfahrung leider nicht mehr zu uns. Direkt o.ä. schliessen wir mal aus. Das wäre höchstens über Remarketing, denn die meisten Kunde gucken zwar, aber sind ansonsten für so ziemlich alles zu blöde, wie wir seid Jahren feststellen.
Z.b. eine Adresse zu merken wie z.B. unsere www.louisxv.de oder wenigstens das doch sehr einprägsame louisxv. Aber auch dazu sind Kunden nicht in der Lage.
Ganz schlimm die Kunden auf den Smartphones.
Da haben wir nun sogar schon öfters Rückläufer auf Grund von Smarphones. Die bestellen etwas, sehen auf Ihren winzigen Displays kaum was, vergrössern nicht mal, warten dann Monate lang (wir fertigen wegen der Variationstiefe auf Bestellung), bis es da ist und dann liefern wir und die sagen uns, sie hätten die falsche Kommode o.ä. geliefert bekommen. Dann haben wir hier teils tausende Euros als Ladenhüter stehen und dürfen das gem. auch so tollem deutschen Widerrufsrecht ja alles aus unserem Portemonaie bezahlen. Dagegen hätte ich mal gerne eine RA, der diesem Unwesen einen Riegel vorschiebt und der EU eine Klage an den Hals hängt, dass denen Hören und sehen vergeht und diese viel zu gut bezahlten weltfremden Politikfatzkes die Logik und Menschlichkeit beibringt. Hier wehrt sich ja keiner mehr und die Standesorganisa tionen auch nicht.
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