Top-Themen: Samwer überträgt Rocket Internet-Anteile, Welovedrinks-Gründer aus Untersuchungshaft entlassen, Paypal testet Bezahlen mit Verspätung, Movinga entlässt Gründer, Buchhändler wettert gegen Amazon

Veröffentlicht: 20.06.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.06.2016

Was heute wichtig war: Rocket Internet-Gründer Samwer überträgt seine Firmenanteile in eigene Stiftung, Welovedrinks-Gründer aus U-Haft entlassen, Paypal testet neues Bezahlmodell, Movinga entlässt seine Firmengründer und die Kritik eines Buchhändlers an Amazon wird zum Social-Media-Phänomen.

Abendnews

(Bildquelle Abend-News: Anna Demjanenko via Shutterstock)

Rocket Internet-Gründer Samwer überträgt Firmenanteile an Familienstiftung

Oliver Samwer, Gründer der StartUp-Schmiede Rocket Internet, hat eine eigene Familienstiftung gegründet, die alle Anteile von Samwer und seinen Brüdern am Unternehmen erhält. Damit will Samwer auf lange Sicht die Beteiligung am Unternehmen halten. Zudem soll die „Oliver Samwer Familienstiftung“ dafür sorgen, dass seine Familie langfristig abgesichert ist. Es soll sich nicht um ein Steuerspar-Modell handeln, denn alle Erträge der Stiftung werden in Deutschland versteuert. Darüber hinaus sollen damit Projekte für Kinder aus benachteiligten Familien gefördert werden.

Christian Schoenberger nicht mehr in Untersuchungshaft

Der Gründer der Online-Shops Stardrinx und Welovedrinks, Christian Schoenberger, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Gegen ihn wurden Vorwürfe des Kundenbetrugs erhoben, doch nun liegt ein Tatverdacht offenbar nicht mehr vor, wie Schoenberger gegenüber OnlinehaendlerNews erklärte. Die Staatsanwalt sei ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen, zudem konnte Schoenberger nachweisen, dass seine Unternehmen „höchst professionell gesteuert und kontrolliert wurden bzw. noch immer werden“. Er räumte aber ein, dass es beim Ablauf mit Drittanbietern wie Groupon 2012 zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Zudem bekräftige er, sich „zu keinem Zeitpunkt der Verantwortung entzogen“ zu haben.

Paypal testet Kauf mit verspäteter Bezahlung

Jetzt kaufen – später zahlen. Der Modus wird bei Kunden immer beliebter, nun will auch Paypal die Möglichkeit bieten, einzukaufen und erst zu bezahlen, wenn das nächste Monatsgehalt auf dem Konto liegt. Mit „Bezahlung nach 14 Tagen“ muss der Paypal-Kunde erst zwei Wochen später bezahlen. Paypal begleicht die Rechnung beim entsprechenden Händler aber weiterhin sofort. „Pay After Delivery“ ist in den USA und in Großbritannien schon länger verfügbar. In Deutschland wird die Option derzeit mit ausgewählten Kunden getestet. Angesichts des Erfolgs in den USA und in Großbritannien dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Option fest allen Nutzern zur Verfügung steht.

Movinga-Gründer von Investoren entlassen

Die beiden Gründer der Umzugsplattform Movinga wurden von den Investoren entlassen. Sie sollen eine Lizenz gefälscht und zu viel Geld zu schnell ausgegeben haben. Die Gründer Bastian Knutzen und Chris Maslowski hätten im Januar 25 Millionen US-Dollar von den Geldgebern erhalten, die für das gesamte Jahr gedacht waren. Doch bereits im Mai war das Geld offenbar fast komplett ausgegeben. Darüber hinaus mussten gleich 150 Mitarbeiter ihren Hut nehmen. Im Zuge der Umstrukturierung der Unternehmensspitze wurden die Märkte in Italien und Großbritannien geschlossen. Man wolle sich nun vorerst voll auf Deutschland und Frankreich konzentrieren.

Öffentlicher Brief gegen Amazon

Dass Buchhändler Kritik an Amazon üben, ist nicht neu, schließlich stellt der E-Commerce-Riese ein ernstes Problem für das Verlagswesen und klassische Buchläden dar. Ein öffentlicher Brief, den ein Buchhändler in sein Schaufenster gehängt hat, sorgt in den sozialen Medien für Gesprächsstoff. In seinem Brief kritisiert er schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon, intransparente Steuerkniffe und prophezeit eine „langweilige“ Zukunft ohne Buchläden. Auf Facebook und Twitter wurde ein Bild des Aushangs bereits mehrere Tausend mal geteilt. Eine Reaktion von Amazon selbst gab es bislang nicht.

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