Kommentar: Warum es nicht immer eine E-Mail sein muss

Veröffentlicht: 04.10.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 04.10.2017

Ich gebe es gleich offen und ehrlich zu: Ich bin ein sehr vergesslicher Mensch. Termine, Treffen oder andere wichtige Ereignisse muss ich mir grundsätzlich in meinen Kalender schreiben, da sie mir sonst einfach entfallen würden. Zum Leidwesen meiner Freunde ist es mir aber auch schon oft passiert, dass ich ganze Konversationen einfach vergessen habe und mir darin besprochene Informationen wenige Tage später als völlig neu erschienen. Deswegen muss ich mir auch immer alles aufschreiben: Einkaufslisten, To-Do-Listen, Dinge, die ich am Wochenende erledigen will. Umso hilfreicher sind für mich E-Mail-Erinnerungen. Würde ich nicht aller fünf Monate einen Reminder bekommen, dass ich nur noch für einen Monat Kontaktlinse habe, ich würde höchstwahrscheinlich eines Morgens aufstehen und fluchend und halbblind auf Arbeit fahren müssen. Diese E-Mail macht es mir mit dem hinterlegten Link zu meiner exakten Bestellung aber herrlich einfach, solche lästigen Pflichten schnell und einfach zu erledigen.

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Vor wenigen Tagen allerdings bekam ich eine Erinnerung der ganz besonderen Sorte. Mein Zahnarzt schicke mir doch tatsächlich eine Erinnerungs-Postkarte, dass ich bald mal wieder zur Kontrolle kommen müsste. Mit Zahnputz-Becher vorne drauf, per Hand unterschrieben und allem drum und dran. Ich war wirklich begeistert. Nun gehe ich, wie wahrscheinlich fast jeder, nicht gerne zum Zahnarzt, aber diese nette Erinnerung ließ mich sofort das Telefon in die Hand nehmen und einen Termin ausmachen. Ich war von dieser persönlichen Art der Kundenbindung wirklich sehr positiv überrascht. 

Der Rollentausch von Brief und E-Mail

Diese Geste ließ mich darüber nachdenken, welchen Rollentausch die E-Mail und der Brief in den letzten Jahren vollzogen haben. Zu Anfangszeiten, als man sich seine private E-Mail-Adresse noch aus seinem Spitznamen und seiner Lieblingsband zusammenstellte, war man doch bei jeder neuen E-Mail aufgeregt und freute sich. Heutzutage ist man schon froh, wenn man das E-Mail-Postfach nach einem kurzen Meeting nicht völlig überfüllt wiederfindet. Deswegen freue ich mich auch immer über Briefe, Postkarten oder jegliche Form von schriftlichen Dokumenten, die keine Rechnungen sind und in meinem Briefkasten landen, weil sie heutzutage einfach Seltenheitswert haben. Und auch wenn die E-Mail viele Vorteile hat, finde ich es toll, dass auch noch manchmal die altmodische Kommunikationsmethode gewählt wird. Also, danke lieber Zahnarzt und ich werde dir auf jeden Fall die Treue halten.

Formen der Kundenbindung für Online-Händler

Speziell für Online-Händler gibt es allerdings bestimmte rechtliche Vorgaben, wie sie ihre Kunden kontaktieren können. Während das Versenden von E-Mail-Werbung nur nach vorheriger Zustimmung des Kunden rechtens ist – dass sogenannte Opt-In-Verfahren – ist die Werbung per Post deutlich einfacher für den Versender. Grundsätzlich gilt, dass die Zustellung von Werbung per Post erlaubt ist, so lange der Kunde dieser nicht aktiv widerspricht, sogenanntes Opt-out Verfahren. Natürlich sollte man es hier auch nicht übertreiben, sonst landet der Brief oder die Karte schneller im Papierkorb als dem Händler lieb ist. Aber ab und zu ein persönliches Anschreiben mit einer netten Erinnerung kann so manchen abgewanderten Kunden vielleicht wieder zu einem Kauf bewegen

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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