Betrugsserie

Millionen über Fake-Shops verdient – Klage gegen 40-Jährigen erhoben

Veröffentlicht: 15.03.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 15.03.2024
Betreiber eines Fake-Shops: Mann an Computer mit Tastatur

Fake-Shop-Betreiber machen Händlern und Kunden das Leben schwer. Indem sie Verbraucher schädigen und seriösen Anbietern Einbußen bescheren, kratzen sie am Image des E-Commerce. Immer wieder kommt es zu solchen Betrugsserien, wie auch ein aktueller Fall zeigt.

Ein 40-Jähriger soll über viele Jahre hinweg zahlreiche gefälschte Online-Shops betrieben und auf diesem Weg Millionen eingenommen haben. Gegen den Mann aus Unterfranken hat die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg jetzt wegen gewerbsmäßigen Betrugs Klage erhoben. Er befinde sich aktuell in Untersuchungshaft.

Mehr als 50 Fake-Shops in drei Jahren

In einem Zeitraum zwischen Anfang 2020 und Mai 2023 soll der Angeklagte 52 Fake-Shops ans Netz gebracht haben, berichtet t3n und verweist auf Angaben der Zentralstelle Cybercrime Bayern. Sie hießen etwa Elektro Ecke, Biker-zubehoer.com, Mydealz24.net oder auch Staubsauger-testsieger.net.

Die Shops waren offenbar in der Lage, zahlreiche Kundinnen und Kunden zu täuschen: Mindestens 2.300 Einkäufe wurden über sie abgewickelt. Angebotene Produkte, wie etwa Werkzeuge, Haushaltsgeräte, Kfz-Zubehör oder Spielwaren, wurden dabei von den Käufern bezahlt, aber vom Händler nie geliefert. Die Bestellwerte schwankten zum Teil extrem: Es gab solche, die sich auf wenige Euro beliefen, aber zugleich auch Fälle in vierstelligem Wert.

„Für die bis März 2023 nachvollziehbaren 2.309 konkreten Bestellungen beziffert die Staatsanwaltschaft den Wert auf 325.000 Euro, wobei auf den Konten des Mannes aber weitere Zahlungen in Höhe von mehr als einer Million Euro gefunden wurden, die sich noch nicht konkret zuordnen lassen“, so der Bericht weiter. Es sei jedoch davon auszugehen, dass auch diese Gelder über Geschäfte mit Fake-Shops eingenommen wurden.

Lange Gefängnisstrafe möglich

Die Einziehung von Wertersatz in Höhe von 1,37 Millionen Euro sei von der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg beantragt worden. Dem Angeklagten droht eine – möglicherweise sogar mehrjährige – Haftstrafe. Nachteilig für den Mann könnte womöglich sein, dass er zur Tatzeit unter offener Bewährung stand – ebenfalls aufgrund von Betrug.

Nun sei es Aufgabe der Strafkammer des Landgerichts Bamberg, eine Entscheidung über die Zulassung der Anklageschrift sowie die Eröffnung des Hauptverfahrens zu treffen.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#2 Torsten 2024-03-18 08:58
Das Geld ist nicht "verdient" sondern ergaunert. Das sollte man beim Namen nennen. Hoffe die Strafe fällt entsprechend hoch aus...
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#1 K.I. 2024-03-15 11:30
meine Meinung: für immer wegsperren, ohne Gnade. Der hat es nicht anders verdient und anscheinend aus seiner Vergangenheit nichts gelernt. Nein er hatte keine schwere Kindheit. Nein kein Handy, Internet oder Fernseher im Gefängnis!
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